6:0 – KSV zieht souverän in die zweite Pokalrunde ein

Die KSV ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die Störche siegten am Sonntagnachmittag beim FSV Salmrohr mit 6:0 (1:0). Vor 2000 Zuschauern im Salmtalstadion, davon 400 Kieler Schlachtenbummler, die im Zuge einer Motto-Fahrt einen bunt gekleideten, stimmungsvollen Auswärtsblock bildeten, besorgte Makana Baku (39.) kurz vor der Pause den erlösenden Führungstreffer. Nach der Pause schraubten Baku (2), Jae Sung Lee, David Atanga und Finn Porath das Ergebnis zum halben Dutzend hoch.

Den Kielern war von Beginn an anzumerken, dass sie im Duell Zweit- gegen Sechstligist ihrer Rolle gerecht werden wollten. Sie setzten die Hausherren direkt unter Druck und erspielten sich die ersten Möglichkeiten. Doch David Atanga (6.) und Philipp Sander (14.) scheiterten mit ihren Schüssen jeweils am stark reagierenden FSV-Schlussmann Tim Kieren. Auch danach wehrten sich die Salmtaler aufopferungsvoll, sodass bei fast allen KSV-Abschlüssen ein gegnerisches Körperteil dazwischen war. Es dauerte bis zur 39. Minute, ehe ein Kieler eine Lücke im dicht gestaffelten Defensivverbund des Rheinlandligisten fand: Makana Baku enteilte seinem Gegenspieler und schob den Ball aus 14 Metern vorbei zur 1:0-Halbzeitführung ein.

Nach der Pause sahen die Zuschauer ein unverändertes Bild: Einen kämpfenden Gastgeber, kombinierende Kieler – und einen bärenstarken Kieren im FSV-Gehäuse, der sowohl Janni Serras Kopfball (48.) als auch Alexander Mühlings Distanzschuss jeweils reaktionsschnell zur Ecke (52.) parierte. Der gerade einmal 18 Jahre alte Torwart war erst bei Jae Sung Lees überlegtem Abschluss ins linke untere Eck machtlos (54.). Der Treffer des Südkoreaners löste endgültig den Korken im Kieler Spiel. Die KSV erarbeitete sich weiter Chance um Chance, sodass David Atanga (63.) und erneut Baku (65.) endgültig die Weichen auf Sieg und die nächste Pokalrunde stellten. Nachdem Kieren per schöner Flugeinlage einen Atanga-Kopfball aus dem Winkel gekratzt hatte (71.), konnte der Keeper gegen den fein gezirkelten Schuss von Baku nichts machen, sodass dieser im rechten Giebel einschlug (76.). Die Moral der Gastgeber war weiterhin groß, nur die Beine der Sechstliga-Kicker schienen zusehends schwerer zu werden, wodurch sich den Kielern weitere Möglichkeiten eröffneten. Während Mühlings Schuss von Kieren noch über die Querlatte gewischt wurde (85.), zielte der eigewechselte Finn Porath genauer und setzte mit seinem fulminanten 30-Meter-Knaller ins linke obere Eck den Schlusspunkt (88.) zum 6:0-Endstand. 

Holstein qualifizierte sich somit souverän für die zweite Runde des DFB-Pokals, die am 29. und 30. Oktober ausgetragen wird.

Salmrohr: T. Kieren – Abend (79. Giwer), Dingels, Düpre, Bohr – Toppmöller (67. Lautwein), N. Kieren, Schädler, Jarecki, Pinna (67. Littau) – Unnerstall.

KSV: Reimann – Ignjovski, Neumann, Wahl, van den Bergh – Sander, Mühling, Lee (69. Porath) – Baku (77. Iyoha), Serra (60. Hanslik), Atanga.

Schiedsrichter: Siewer (Olpe) – Tore: 0:1 Baku (39.), 0:2 Lee (54.), 0:3 Atanga (63.), 0:4 Baku (65.), 0:5 Baku (76.), 0:6 Porath (88.) – Zuschauer: 2000.

Weitere Stimmen zum Spiel:

Andre Schubert: Wir sind hier sehr herzlich aufgenommen worden, dafür vielen Dank! Wir haben versucht, das Spiel von der ersten Minute an zu kontrollieren. Das ist uns ganz gut gelungen, auch wenn uns anfangs die Torgefahr fehlte. In der zweiten Halbzeit lief unser Spiel über die Flügel besser und daraus entstanden einige schöne Tore. Der Gegner hat sich heute toll verkauft, stand defensiv super. Zum Glück kam in der zweiten Halbzeit der Regen und der Rasen, der vorher ein wenig stumpf gewesen war, wurde schneller. Das kam uns sehr entgegen.

Lars Schäfer, FSV-Trainer, zu Schubert: Ich hoffe, dass der Sieg Euch den nötigen Rückenwind für die Liga gibt. Zum Spiel: Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft, sie hat toll gekämpft, auch wenn sie sich keine einzige Torchance herausspielen konnten. Für den FSV Salmrohr war es heute ein toller Tag. In der zweiten Halbzeit war der Klassenunterschied dann deutlich zu erkennen.

Jojo van den Bergh: Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden und haben souverän gewonnen. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner müde gemacht, wir wussten, dass unsere Chancen am Ende kommen werden. Unsere Fans habe ich zuerst gar nicht erkannt, habe auf den Rängen vergeblich nach unseren Farben gesucht, aber sie hatten ganz offensichtlich ihren Spaß. Und wir konnten unseren Teil dazu beitragen.

Alex Mühling: Wir haben dem Gegner gleich den Zahn gezogen und sie gar nicht erst auf eine Euphoriewelle kommen lassen. Das erste Tor hat zwar ein bisschen auf sich warten lassen, aber letztlich haben wir diese Aufgabe souverän gelöst. Wunsch für die 2. Runde? In einem schönen Bundesliga-Stadion wäre gut. Oder ein Heimspiel.

Finn Porath: Für mich war es ein schöner Tag, ich habe mein erstes Pflichtspieltor für Holstein Kiel geschossen. Wir haben es von Beginn an gut gemacht. Die zahlreichen Fans waren vor dem Spiel bei uns in der Kabine ein Thema, Wahnsinn, dass so viele Fans uns hier unterstützt haben. Da können wir nur „Danke“ sagen!! Wunschgegner? Für mich ist das wohl der Hamburger SV (Porath wechselte vor der Saison vom HSV an die Förde, d. Red.)

Michael Dingels, FSV-Kapitän: 39 Minuten war es gut, wir wollten eigentlich mit einem 0:0 in die Pause gehen, das schaffen wir aber leider nicht. Wir haben vor dem 0:1 einen Freistoß, daraus entsteht ein Konter für Kiel, das ist einfach amateurhaft. Deshalb spielen wir in den sechsten Liga und Kiel in der zweiten. Nach dem 2:0 wurden bei uns die Beine schwer. Für uns war es toll, vor so einer Kulisse zu spielen. Am kommenden Wochenende werden es wieder 80 Zuschauer sein.

Impressionen aus Salmrohr

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