Gegen Osnabrück fällt der Zuschauer-Rekord

Kieler Holstein-Stadion erlebt in der Saison 2019/20 den größten Zuschauerandrang der Vereinsgeschichte.

Die Zuschauer rennen der KSV Holstein die Bude ein. Im Spiel gegen den VfL Osnabrück am kommenden Samstag fällt ein Uralt-Rekord. Bislang passierten im Jahr 2019 stolze 181.679 Zuschauer die Eingänge des Holstein-Stadions. Der alte Rekord aus dem Jahr 1953 mit insgesamt 185.000 Besuchern wird also im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück fallen. Der Zuschauerschnitt liegt derzeit bei knapp 12.000 Fans, auch das ist neuer Vereinsrekord.

Neben der Tatsache, dass die Kapazität des Holstein-Stadions durch die neue Ost-Tribüne in dieser Saison bei über 15.000 liegt, spielt natürlich auch die hohe Attraktivität der 2. Bundesliga den Kassiererinnen und Kassierern zwischen Kiel und Stuttgart sowie Bochum und Dresden in die Karten. Vereine wie der Hamburger SV, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, FC St. Pauli oder auch Dynamo Dresden sorgen mit ihrem riesigen Fanpotenzial für Traumwerte. 2,5 Millionen Fußballfans strömten bislang in dieser Saison in die 18 Stadien, das bedeutet einen Zuschauerschnitt von mehr als 20.000 pro Spiel. „Das macht natürlich richtig Spaß, in Stadien vor bis zu 50.000 Fans zu spielen wie zum Beispiel bei unserem Duell mit dem VfB Stuttgart. Die große Anzahl von Traditionsvereinen lockt die Zuschauer an, die Stimmung in der 2. Bundesliga ist ziemlich außergewöhnlich. Und auch in Kiel regelmäßig vor voller Hütte zu spielen ist klasse“, zeigt sich auch KSV-Trainer Ole Werner von der Atmosphäre im Bundesliga-Unterhaus schwer angetan. Die 2. Bundesliga stellt inzwischen in puncto Zuschauer sogar die meisten ersten Ligen Europas in den Schatten und ist mit der englischen 2. Liga, der Football League Championship, die zuschauerstärkste zweite Liga der Welt. Das zuschauerreichste Spiel der Zweitliga-Geschichte fand übrigens in der Saison 2010/11 statt, als 77.116 Zuschauer das Spiel zwischen Hertha BSC und dem FC Augsburg sahen. Die geringste Zuschauerzahl hatte das Spiel Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg in der Saison 2003/04, welches nach Fanausschreitungen als Geisterspiel ohne Zuschauer durchgeführt wurde.

Das Holstein-Stadion war in der laufenden Saison zweimal ausverkauft. Gegen Hannover 96 (1:2) und den Hamburger SV (1:1) waren jeweils 15.034 Fans dabei. Auch gegen den VfL Osnabrück erwartet die KSV wieder mehr als 12.000 Besucher. Die Kieler Fans sind vor allem in engen Partien immer wieder der 12. Mann für die Mannschaft von Ole Werner und die Fangruppierungen sorgen darüber hinaus regelmäßig mit tollen Choreographien für echte Hingucker. Live-Auftritte der Kieler Kultband „Die Denkedrans“ oder die Auftritte der Cheerleader gehören schon längst zum liebgewonnenen Rahmenprogramm. Und auch rund um die Tribünen arbeitet der Verein unter Hochdruck an Verbesserungen, vor allem im infrastrukturellen Bereich. Dass Holstein gegenüber langjährigen Zweitligisten wie der SpVgg Greuther Fürth, dem SV Sandhausen oder auch dem 1. FC Heidenheim strukturell noch immer deutlich im Nachteil ist, ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Kiel erst 2017 nach mehr als drei Jahrzehnten der lang ersehnte Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit gefeiert werden konnte.

In der Rückrunde warten noch attraktive Heimspiele wie gegen den FC St. Pauli, VfB Stuttgart, Dynamo Dresden oder den 1. FC Nürnberg auf die Kieler Fans. Aber auch in der Ferne müssen die Störche nicht auf Unterstützung verzichten. Über 15.000 Schlachtenbummler begleiteten die Störche im Jahr 2019. Der Fußball-Boom hat das Kieler Publikum längst erreicht.

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