Happy Birthday „Bubi“!

Bubi Hönig stand im Mai 1965 mit Holstein in der Bundesliga-Aufstiegsrunde gegen den Südvize SSV Reutlingen

Sicher, es gab Spieler, die haben länger als drei Saisons das Trikot der KSV Holstein getragen. Und trotzdem ist Franz-Josef „Bubi“ Hönig einer der ganz Großen in der fast 122-jährigen Clubgeschichte der Störche. Heute, am 10. Juli, feiert er in seiner Heimat Östrich-Winkel bei Wiesbaden seinen 80. Geburtstag.

Aus Hessen in den Norden

Geboren im Rheingau, machte der offensive Mittelfeldspieler Karriere im hohen Norden, spielte unter anderem neben seinem Freund Uwe Seeler von 1967 bis 1974 für den HSV in der Bundesliga. Seine erste Station nach dem Wechsel aus seiner Heimat im Rheingau aber war Holstein Kiel. Von 1964 bis 1967 erzielte Hönig für die Störche in 79 Regionalliga-Spielen satte 45 Tore und klopfte dabei mit der KSV 1965 ans Tor zur Bundesliga.

Schicksalsort Bökelberg

Doch die Kieler Erstliga-Träume platzten auf dem Gladbacher Bökelberg. Sekunden nach einer roten Karte für Holsteins Peter Ehlers traf die Borussia um Netzer, Heynckes und Rupp in der 90. Minute zum 1:0-Sieg. „Das war das entscheidende Spiel“, sagt Bubi Hönig 57 Jahre später. „Nicht nur, dass die Karte eine Fehlentscheidung war, Peter Ehlers fehlte uns damit erst einmal in den weiteren Aufstiegsspielen“, erinnert er sich. In den folgenden beiden Spielzeiten verpasst er mit Holstein jeweils nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz die Aufstiegsrunde und wechselte anschließend zum HSV. Die drei Jahre, die „Bubi“ bei den Störchen erleben durfte, gehörten mit Sicherheit zu den besten, die der Kieler Fußball seit dem 2. Weltkrieg gesehen hat.

Emotionale Rückkehr

Nach vielen Jahren kehrte Hönig in diesem Sommer zur Kieler Woche zurück an seine alte Wirkungsstätte. Zusammen mit seinem Sohn Christopher, der während „Bubis“ Zeit bei Holstein in Kiel geboren wurde, machte sich Hönig auf die Reise in die Vergangenheit. Nach einem Stopp in Hamburg wurde er in Kiel vom Vorsitzenden des Traditionsclubs, KSV-Urgestein Thorsten Neumann, empfangen und traf unter anderem seinen alten Mitspieler „Ebbi“ Gräf wieder.

Stadionführung als Höhepunkt

Seinem Wunsch, nochmal „sein“ altes Holstein-Stadion wiedersehen zu können, kamen die Störche gerne nach. Bei einer kleinen Führung durch Holstein-Mitglied Norman Nawe, der auch Mitautor der 100-Jahr-Chronik war, traute Hönig dann seinen Augen kaum. „Hier erkennt man ja alles wieder“, stellte er mit einem Blick auf die im Vergleich zu seiner Zeit kaum veränderte Haupttribüne fest. Geradezu angefasst wirkte der einstige Kieler Torjäger, als er in der Umkleidekabine „seinen“ alten Platz wiederfand und auch sonst viel Vertrautes wiederfand: „Die Eisengitter am Treppenaufgang gab es schon zu meiner Zeit und auch die kleinen Duschräume kenne ich noch. Allerdings muss man nicht mehr an einer Leine ziehen, damit das Wasser kommt!“

Blick auf seine Nachfolger

Hönigs Fazit nach seiner Zeitreise in die 1960er-Jahre: „Dieses Stadion ist etwas ganz Besonderes und im deutschen Profifußball einmalig!“ Nach der Besichtigung nahm er dann noch die aktuelle Holstein-Mannschaft beim Testspiel-Sieg gegen den FC St. Pauli unter die Lupe und war durchaus angetan von der Vorstellung „seiner“ Nachfolger im Holstein-Dress. Am Ende nahm Bubi Hönig viele schöne Erinnerungen mit zurück in den Rheingau und kann davon nun bei seiner Feier zum 80. Geburtstag erzählen. Herzlichen Glückwunsch, „Bubi“!

Im November 2012 im heimischen Wohnzimmer von Bubi Hönig in Oestrich-Winkel bei Wiesbaden.

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