Über die Epoche 1919 - 1933

Im Norden eine Institution

In den Nachkriegsmonaten musste sich Holstein personell neu finden. Doch schon 1919 qualifizierte man sich für die erste Norddeutsche Nachkriegsmeisterschaft. Fußball war noch Amateursport, aber Anfang der zwanziger Jahre steigerte sich das Interesse am Sport und die Besucherzahlen stiegen rapide an. FC Kilia Kiel entpuppte sich in der Stadt  als lokaler Rivale, über die Stadtgrenzen hinaus kristallisierte sich der Hamburger SV immer mehr als ärgster Kontrahent heraus. In den zahlreichen Duellen mit dem HSV verfolgten größere Zuschauermengen die Begegnungen, wenn es um die fußballerische Vorherrschaft in Norddeutschland ging.

Von 1921 bis 1933 hießen die Norddeutschen Meister entweder Holstein Kiel oder Hamburger Sportverein. Der HSV erspielte sich zehn Titel, die KSV triumphierte in den Jahren 1926, 1927 und 1930.

Und Holstein hatte wieder Nationalspieler in seinen Reihen: Franz Esser, Walter Krause, Oskar Ritter, Karl Schulz, Kurt Voß, Max Slebioda und August Werner trugen das Trikot mit dem Reichsadler.

1930 nahmen die starken Störche zum dritten Mal am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft teil. Die Reise ging per Zug nach Düsseldorf und als Gegner wartete die Berliner Hertha auf die Störche. Hertha war Favorit und stand zum fünften Mal in Folge im Finale. 40.000 Zuschauer säumten das Düsseldorfer Rheinstadion. Im Kieler Klubhaus lauschten hingegen mehrere hundert Anhänger der zeitgleichen Radioübertragung. Und das Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten. Durch Treffer von Widmayer und Ritter führte Holstein überraschend mit 2:0, ehe Hertha schnell zum 2:2-Ausgleich kam. Ludwig traf nach 29 Minuten zum 3:2. Noch vor der Pause der Ausgleich, ehe die Berliner im zweiten Spielabschnitt sogar mit 4:3 in Führung gingen. Kiels Hannes Ludwig wurde zur tragischen Figur, aller er vom umstrittenen Schiedsrichter des Feldes verwiesen wurde. Aber der Underdog mit dem wackeren Holsteingeist wehrt sich und Oskar Ritter glich für die Norddeutschen aus zum 4:4. Drei Minuten vor dem Abpfiff besorgt Ruch für Hertha den 5:4-Siegtreffer. Holstein wurde Vizemeister, das Team und Trainer Carlos Heinlein und ernteten viel Lob und Anerkennung und wurden in der Landeshauptstadt gebührend gefeiert.

Während der Fußball mit den Jahren kurz vor dem Profitum stand, wurde an der Ostsee der Ex-Vorsitzende Ernst Föge neuer Trainer der Blau-Weiß-Roten. Unter ihm wurde Holstein zum 29. Mal in Folge Meister von Schleswig-Holstein. Aufgrund der Wirtschaftskrise wurden die Finanzen bei Holstein knapp, gutbetuchte Mitglieder sorgten dafür, dass Holstein zwar sparen musste aber immerhin überleben konnte.

KSV Holstein von 1900 e. V. Wappen

Saisons dieser Epoche: