Holstein Kiel ist wieder da
Eine neue Liga ist wie ein neues Leben! Im Sommer 1978 blühte in Kiel die 2. Liga auf. Große Spannung, große Stimmung und tolle Kulissen begleiteten die Störche zum Saisonstart in der zweigeteilten 2. Bundesliga. Alleine gegen Westfalia Herne und den späteren Bundesligaaufsteiger Bayer Leverkusen pilgerten 20.000 begeistertete Holsteins Fans ins weite Rund des Stadions. Dichtgedrängt stand die lautstarke Anhängerschaft und hatte großen Anteil daran, dass sich Holstein mit enormer Heimstärke gut in der neuen Liga etablierte.
Mit der Achse um Torhüter Burmeister, Libero Aido, den Gebrüdern, Tönsfeldt, Stelzer, Wendland, Jordt und den Stürmern Haltenhof und Jochimiak hatte der neue Trainer Kuno Böge sehr schnell seine gut funktionierende Achse gefunden.
Zwar begleiteten die KSV finanzielle Sorgen, aber die Kieler Halbprofis, unter ihnen waren gleich mehrere Studenten in der Mannschaft, machten auch trotz schwieriger Trainingsmöglichkeiten am Fögeplatz das Beste. Auswärts waren die Störche lange Zeit auf verlorenem Posten, gleichwohl schwappte in den Heimbegegnungen ein euphorisches Glücksgefühl über den Kieler Fördestrand.
Ein 2:1-Heimerfolg über den FC St. Pauli wurde gefeiert, gegen Hannover 96 taumelten 15.000 Holsteinfans nach dem 2:1-Sieg glückselig nach Hause. Der filigrane und artistische Holger Haltenhof verzauberte die Anhänger genauso wie Mittelfstratege Berndt Jordt. Am Ende war es in der Premierensaison ein respektabler 14. Tabellenrang, den das Team dank Kampfkraft und Holsteiner Tugenden erreichte.
Der Euphorie folgte der Abstiegskampf. In seiner zweiten Zweitligasaison ging es für die KSV Holstein ausschließlich um den Ligaverbleib. Der frisch verpflichtete Trainer Arkoc Öczan machte dabei nicht immer eine glückliche Figur und wurde nach wenigen Wochen durch Gerd Prokop ersetzt. Und auch die Mannschaft war in vielen Partien nur zweiter Sieger. Harry Witt und Neuzugang Bernd Brexendorf waren Eckpfeiler im KSV Dress, mit seinen 15 Saisontoren glänzte Manfred Jochimiak zudem als kaltschnäuziger Vollstrecker. Eine starke Rückrunde entschädigte die Holstein-Anhänger, am Ende sortierte man sich wieder als Tabellenvierzehnter in einer starken Staffel ein.
Die nächste Saison war die Qualifikation für die geplante eingleisige 2. Liga, eine Drei-Jahres-Wertung ließ Holstein nur wenige Chancen auf eine berechtige Teilnahme. Und so mussten die Störche frühzeitig Federn lassen. Eine Niederlagenserie katapultierte die Kieler dabei frühzeitig in untere Tabellenregionen. Auch die Neuzugänge Willy Cryns, Attila Kovacs oder Stürmer Dimitrios Daras konnten wenig an den häufig glücklosen Auftritten der Blau-Weiß-Roten ändern. Das Stimmungsbild innerhalb der Mannschaft litt an den Misserfolgen, so dass sich der Zweitligaabschied frühzeitig ankündigte.
Von 22 Mannschaften erreichte Holstein einen ernüchternden 19. Rang – Holstein verließ die große Fußballbühne, stattdessen stand der Gang in die Amateuroberliga Nord wieder an.
Aber die drei abenteuerlichen Spielzeiten in der zweithöchsten Spielklasse hatten für viel Begeisterung gesorgt. In den drei Jahren absolvierte Berndt Jordt (115 Partien) Dieter Wendland (107), Jochen Aido (105), Dietmar Tönsfeldt (99) und Immo Stelzer (90) die meisten Partien für die wackeren Störche.
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