Über die Epoche 2010 – 2013

Aufschwung unter Gutzeit

Mit dem Abstieg in die Regionalliga Nord hatte eine neue Bescheidenheit bei Holstein Einzug gehalten. Es wurde vermehrt in Steine denn in Beine investiert – das Nachwuchsleistungszentrum war eine sportliche Oase des Wohlbefindens. Wunderbare und weitläufige Trainingsplätze inmitten der grünen Natur; Aktive und Beobachter waren gleichermaßen angetan. Zur neuen Bescheidenheit passte Trainer Thorsten Gutzeit ganz wunderbar. Der ruhige, ausgeglichene Charakterkopf sollte mit jungen hungrigen Talenten wertvolle Aufbauarbeit im Storchennest vollführen. Kevin Schulz, Yannik Jakubowski, Florin Ziehmer oder Dan-Patrick Poggenburg hießen die Talente, die neben den erfahrenen Marc Heider, Karsten Fischer oder Steve Müller überzeugten. Professionalität zog auch im Umfeld ein, mit Wolfgang Schwenke als kaufmännischer Geschäftsführer, dem Sportlichen Leiter Andreas Bornemann und Chefscout Carsten Wehlmann hatte man die Schlüsselpositionen prominent besetzen können. Der ordentliche Tabellenrang 6 der jungen Störche-Mannschaft wurde positiv abgerundet durch einen famosen 3:0-Pokalerfolg auf der Lohmühle gegen Erzrivalen VfB Lübeck.

Die Spielzeit 2011/2012 war durch herausragende Erfolge gekrönt. Im DFB-Pokal brillierte die KSV gegen etablierte Profiklubs und vernaschte nacheinander Cottbus (3:0), Duisburg (2:0) und Mainz (2:0) und stand plötzlich im Viertelfinale. Zum Jahrhundertspiel flog Borussia Dortmund mit einer  Chartermaschine am Flughafen Holtenau ein, Holstein war derweil mit einem Klimazelt über dem frostigen Rasen bemüht, das Grün trotz des Wintereinbruchs bestmöglich zu präparieren. Der spätere Pokalsieger BVB siegte schließlich vor 11.522 Fans mit 4:0 – Holstein bleib die Erinnerung, sich gegen die übermächtigen Lewandowski, Hummels oder Kagawa achtbar verkauft zu haben. Und auch in der Meisterschaft erreichte man 75 Punkte und landete vor den potenten RB Leipzig. Gleichwohl errang der Hallesche FC mit 77 Zählern die Meisterschaft. Jensen, Jürgensen, Lindner und Co. lieferten indes ein Offensivfeuerwerk, nur das Ziel der 3. Liga bleib verwehrt.

In der Folgesaison glückte der Aufstieg. Mit überzeugenden 20 Siegen in 30 Spielen erreichte die KSV  67 Punkten und wurde souveräner Regionalliga-Meister. Binnen drei Jahren hatte der pragmatische Taktiker Thorsten Gutzeit ein Team mit viel Potential und tadelloser Kameradschaft geformt. Die Abwehr um Manuel Hartmann, Patrick Herrmann und Christian Jürgensen war gefürchtet, ferner steuerte Angreifer Marcel Schied 19 Treffer bei.

Aber vor dem Aufstieg standen die zwei Entscheidungsspiele gegen KSV Hessen Kassel an. Vor 9.300 Besuchern erzielten Fiete Sykora und Fabian Wetter die Treffer zum 2:0-Hinspielerfolg. So reiste an dem sonnigen 2. Juni 2013 die Kieler Karawane als Favorit nach Kassel. 17.000 Fußballfans im Auestadion gaben dem entscheidenden Spiel einen würdigen Rahmen. Und es wurde ein Freudenfest. Jubel, Trubel, Platzsturm, beim Kieler 2:1-Erfolg trafen Heider und Gebers für die Störche und sorgten für die Erfüllung vom Traum der 3. Liga.

KSV Holstein von 1900 e. V. Wappen

Saisons dieser Epoche: