Über die Epoche 2017 – 2020

Die KSV ist wieder da

Die Störche landeten mit jeder Menge Schwung in der 2. Liga. Unter Trainer Markus Anfang sorgte man von Beginn an für ein Offensivfeuerwerk. Kapitän Rafael Czichos hielt hinten den Laden zusammen, aber insbesondere im Kieler Vorwärtsgang ging die Post ab. Spektakulär ging es zu, 4:3-Niederlage bei Union Berlin, 5:3-Sieg in Heidenheim, 5:1-Erfolg in Ingolstadt, 5:0-Heimsieg gegen Duisburg und auch in Dresden gewann man klar mit 4:0. Marvin Duksch spielte eine einzigartige Saison und erzielte in seinen 33 Partien 18 Treffer. Und auch Dominick Drexler und Kingsley Schindler waren mit jeweils 12 Treffen herausragende Stützen.

Der Lohn für den Aufsteiger war ein sensationeller 3. Tabellenrang, der die Fans von der 1.Liga träumen ließ. In den beiden Relegationsspielen wartete jedoch mit Wolfsburg ein großes Kaliber. Wolfsburg gewann mit einem starken Stürmer Origi, der kurze Zeit später im Champions-League- Finale für Liverpool traf, das Hinspiel mit 3:1, beim Rückspiel in Kiel war der 1:0-Erfolg der Wölfe nur noch Makulatur. Der VfL blieb Erstligist.

Die neue Saison begann mit neuem Trainer, aber weiterhin geballte KSV-Power in Liga zwei. Der eher unbekannte Tim Walter hatte den nach Köln abgewanderten Markus Anfang ersetzt. Im Tor überzeugte mit Kenneth Kronholm die gekonnte Konstanz. Im zweiten Jahr entdeckte die KSV die große Chance, Leihspieler für den Verein zu rekrutieren. Okugawa, Seydel, Honsak oder Benes waren Akteure, die von Erstligisten zur KSV kamen. Es war aber vor allen Dingen die Spielzeit, in der der Stern des Südkoreaners Jae-Sung Lee aufging. Beim Saisonauftakt beim Hamburger SV verzauberte Lee die 57.000 Zuschauer, Lohn war eine eindrucksvolle 3:0-Demonstration. Apropos, die Anhänger feierten Holstein als Nordmeister, da man alle Duelle gegen St. Pauli und den HSV gewann. In dieser beachtlichen Saison landete Holstein nach diversen Höhenflügen auf Position 6 und sorgte mit seinen 49 Punkten und 60 Saisontreffern für enormes Aufstehen.

Aber der Erfolg weckte Begehrlichkeiten, so wurde Kieler wieder mal der Trainer weggeschnappt. Tim Walter stieg auf zum VfB Stuttgart. Holstein schien mit Andre Schubert einen starken Nachfolger gefunden zu haben. Die Chemie zur Mannschaft und zum Verein passte jedoch nur bedingt, so dass nach sechs Spieltagen das Ende für Schubert kam. Mit Ole Werner beorderte Holstein den jüngsten Coach im bezahlten Fußball auf den Trainerstuhl, mit seinen 31 Jahren überzeugte der typisch norddeutsche Werner. Auch personell hatte man mit Schindler, Karazor, Benes, Kinsombi, Seydel und Honsak leitungsstarke Akteure verloren. Mit Salih Özcan, Emmanuel Iyoha oder Darko Todorovic waren wieder auffällige Leihspieler in Kiel aktiv, diese neue Mischung lieferte sich eine kleinere Achterbahnfahrt. Mal schnupperte man an oberen Plätzen, dann drohte man nach unten abzufallen. Am Ende war es eine Saison, die mit der neuen Osttribüne toll anlief, zwischenzeitlich stoppte die Corona-Pandemie den gesamten Weltfußball, ehe auch Holstein ohne Zuschauer die Saison zu Ende spielen konnte und den 11. Platz belegte.

KSV Holstein von 1900 e. V. Wappen

Saisons dieser Epoche: