2:0 beim KSC: Störche bleiben auswärts eine Macht

Fabian Reese bejubelt seinen ersten Pflichtspieltreffer im KSV-Trikot

Die KSV hat am Samstagnachmittag den ersten Sieg im Jahr 2020 eingefahren. Die Störche gewannen beim Karlsruher SC vor 13.500 Zuschauern im Wildparkstadion mit 2:0 (2:0). Die Tore erzielten Fabian Reese und Finn Porath in der ersten Halbzeit. Für beide war es der erste Treffer im KSV-Trikot in einem Ligaspiel.

Bei starkem Regen entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Gastgeber zunächst allerdings die klareren Torgelegenheiten hatten. KSV-Torwart Ioannis Gelios musste bereits nach vier Minuten in höchster Not gegen den grätschenden Philipp Hofmann retten. Der KSC-Stürmer war es auch, der die nächste gute Möglichkeit für die Badener hatte, als sein Flachschuss einen knappen Meter am langen Pfosten vorbeistrich (16.). Anschließend musste KSV-Coach Ole Werner verletzungsbedingt früh wechseln, weil es für Salih Özcan nach einem Kopfballduell nicht weiterging. Für ihn kam nach 22 Minuten Aleksandar Ignjovski. Diese notgedrungene personelle Veränderung tat dem stringenten Kieler Spiel jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil: Die Störche spielten weiterhin munter mit und kamen mit dem ersten vollständig bis zum Ende vorgetragenen Angriff zur Führung. Alexander Mühling fand mit seiner präzisen Flanke am zweiten Pfosten Fabian Reese, der per Direktabnahme aus fünf Metern durch die Beine von KSC-Keeper Benjamin Uphoff seinen ersten Pflichtspieltreffer im KSV-Trikot erzielte (26.). Der Rückstand kam für Karlsruhe einem echten Wirkungstreffer gleich. Denn nur fünf Minuten nach der Führung legten die ganz in weiß gehüllten Kieler nach: Reese tanzte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und chippte den Ball in die Mitte, wo Finn Porath, der erstmals seit dem ersten Spieltag in der Startelf stand, einköpfen konnte – ebenfalls sein erster Ligatreffer für Holstein. Der KSC rannte nun mit dem Mute der Verzweiflung an. Marvin Wanitzek konnte mit seinem Kopfball auf den ersten Pfosten Gelios nicht überlisten (35.), die folgende Ecke setzte Hofmann haarscharf per Kopf links vorbei (36.). Die Kieler blieben klar in ihren Aktionen und hätten kurz vor der Pause fast den dritten Treffer nachgelegt. Jae Sung Lee tauchte frei vor Uphoff auf, scheiterte aber im Eins gegen Eins am Karlsruher Schlussmann und verpasste somit die Vorentscheidung.

KSV hält Karlsruher Druck stand

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die nun offensiver ausgerichteten Hausherren den Druck. Zunächst scheiterte der eingewechselte Anton Fink aus der Distanz an Gelios (53.), dann rettete Phil Neumann in höchster Not gegen Wanitzek (54.), der kurz darauf aus 15 Metern das Außennetz traf (56.). Die Rollen waren nun klar verteilt: Auf der einen Seite die mehr und mehr aufmachenden Karlsruher, auf der anderen Seite die auf den vorentscheidenden Konter lauernden Gäste von der Förde. Mit der Zeit befreiten sich die tapfer verteidigenden Kieler von der KSC-Belagerung, verpassten es aber, den Sack zuzumachen. Reeses Flachschuss war für Uphoff kein Problem (70.), Mühling zielte aus der Drehung zu hoch (73.) und setzte danach einen weiteren Distanzschuss links vorbei (81.). In der Schlussphase übernahm die KSV wieder zusehends die Spielkontrolle und war dem dritten Treffer deutlich näher als der Aufsteiger dem Anschlusstreffer. Doch Uphoff parierte sowohl Reeses satten Schuss (83.) als auch den Versuch des eingewechselten Emmanuel Iyoha (86.). In Gefahr geriet das KSV-Tor hingegen nicht mehr, sodass es beim verdienten 2:0-Auswärtssieg blieb, wodurch die Störche seit nunmehr fünf Spielen auf fremdem Geläuf ungeschlagen sind.

Statistik:

KSC: Uphoff – Thiede (41. Fink), Gordon (41. Djuricin), Pisot, Roßbach – Groiß (78. Gueye), Gondorf, Wanitzek, Camoglu, Lorenz – Hofmann. Trainer: Schwartz.

KSV: Gelios – van den Bergh, Thesker, Wahl, Neumann – Meffert – Porath (58. Lauberbach), Mühling, Özcan (22. Ignjovski), Reese (83. Iyoha) – Lee. Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Pfeifer (Hameln) – Tore: 0:1 Reese (26.), 0:2 Porath (31.) – Rote Karte: Roßbach (90.+2/grobes Foulspiel) – Zuschauer: 13500.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die heute deutlich als Mannschaft zu erkennen war. Trotzdem hatten wir größere Probleme als in den vergangenen Spielen, in denen wir nicht gewonnen haben. Wir waren allerdings in unserer guten Phase diesmal sehr effizient und konsequent.

Alois Schwartz, KSC-Trainer: Wir haben heute eine andere Mannschaft gesehen als zuletzt in Dresden (0:1, d. Red.). Die ersten 20 Minuten von uns waren sehr druckvoll, aber leider konnten wir uns nicht belohnen und wurden gleich mit der ersten Chance der Kieler bestraft. Wir waren im letzten Drittel heute leider nicht genau genug.

Fabian Reese: Die Kaltschnäuzigkeit, die uns zuletzt gegen Darmstadt noch gefehlt hat, haben wir heute an den Tag gelegt. Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Chancen eiskalt genutzt, das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind alle platt, das konnte man auch bei mir am Ende sehen. Ich freue mich schon jetzt auf das Derby gegen den FC St. Pauli – es ist mein erstes!

Aleksandar Ignjovski: Ich musste ohne Aufwärmen rein, deshalb hatte ich es am Anfang etwas schwer. Aber in der zweiten Halbzeit lief es für mich besser. Wir haben heute als Mannschaft gekämpft und zum richtigen Zeitpunkt unsere Tore gemacht.

Finn Porath: Das war ein schweres Auswärtsspiel für uns, in dem wir in einigen Situationen auch das nötige Glück hatten. Gegen Darmstadt haben wir sicherlich besser gespielt, aber heute waren wir sehr effektiv. In der zweiten Halbzeit haben wir das Ding dann zweitligaklassisch nach Hause gefahren.

Hauke Wahl: Ich bin sehr erleichtert, das war ein schweres Spiel bei schwierigen Platzbedingungen gegen einen schweren, sehr robusten Gegner. Wir haben hinten nicht viel zugelassen. Das war von der ganzen Mannschaft ein super Auftritt und ein verdienter Sieg.

Die Pressekonferenz nach #KSCKSV:

Finn Porath zum Sieg beim KSC:

Impressionen vom Auswärtssieg beim Karlsruher SC:

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