2:4 – Bittere Heimniederlage für die KSV gegen Osnabrück

Bittere Niederlage für Ole Werner und seine Mannschaft – am Ende gewann der VfL Osnabrück mit 4:2 in Kiel.

Die KSV Holstein konnte eine starke erste Halbzeit im letzten Heimspiel des Jahres nicht zum dritten Sieg in Serie nutzen. Am Ende unterlagen die Störche am Samstagnachmittag vor knapp 12.000 Zuschauern im Holstein-Stadion dem VfL Osnabrück mit 2:4 (2:1) und verloren auch noch Jonas Meffert, der wegen Schiedsrichterbeleidigung in der 82. Minute die Rote Karte sah.

Die KSV legte los wie die Feuerwehr und ging durch Janni Serra (10.) früh und verdient mit 1:0 in Führung. Salih Özcan hatte ihn über den linken Flügel stark in Szene gesetzt, und der Mittelstürmer verwandelte artistisch.  Die Störche bestimmten die Partie, konnten aber durch Serra (15.) und Emmanuel Iyoha (34.) keine weiteren Treffer nachlegen. Der Video-Assistent hatte zwischenzeitlich auf Strafstoß für die Gäste entschieden. Phil Neumann berührte den Ex-Kieler Marc Heider im Kieler Strafraum am Fuß, der VfL-Kapitän ging zu Boden, für den Unparteiischen Alexander Sather war es zunächst kein Strafstoß, aber nach Überprüfung der Szene zeigte er auf den Punkt. Marcos Alvarez ließ sich diese Chance nicht nehmen und verlud Ioannis Gelios zum glücklichen Ausgleich für den Aufsteiger. Ganz ohne Video-Assistent erkannte Sather dann kurz vor dem Seitenwechsel nach Handspiel von Joost van Aken auf Strafstoß für die KSV, den Alexander Mühling ebenso cool verwandelte.

Der zweite Durchgang war nur drei Minuten alt, als Alvarez einen Freistoß herausholte und selbigen aus 20 Metern in den Winkel zimmerte. Wieder hatte Gelios keine Chance. Die Störche schüttelten sich einmal und drückten auf den dritten Treffer, doch stattdessen wurden sie von den Niedersachsen eiskalt erwischt. Eine Unaufmerksamkeit in der Kieler Deckung nutzte David Blacha (63.) zum 3:2, als er den Ball aus fünf Metern über die Linie spitzelte. Und kurz darauf vollendete der eingewechselte Bryan Henning (77.) einen Konter zum 4:2 für das Team von Daniel Thioune. Wieder war Gelios chancenlos. Ole Werner brachte Dominik Schmidt und David Atanga, doch das Finale fiel aus, weil Jonas Meffert nach einer umstrittenen Gelben Karte dem Unparteiischen einen Vogel zeigte und statt der Gelb-Roten Karte die Rote Karte sah. „Ich habe mich dafür sofort entschuldigt“, sagte ein sichtlich zerknirschter Meffert. „Aus einer solchen Situation muss ich lernen.“ Auch mit zehn Feldspielern wäre der KSV die Wende wohl nicht mehr gelungen, zu selbstbewusst und giftig wirkten die Osnabrücker in dieser Phase. 

Stimmen zum Spiel

Ole Werner: Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt und hätten zur Pause höher führen müssen. Wir bekommen dann kurz nach der Pause den Ausgleich und geraten nach individuellen Fehlern, die der Gegner eiskalt ausgenutzt hat, auf die Verliererstraße. Wir gehen deshalb nicht unverdient als Verlierer vom Platz, aber wir werden die Fehler in Ruhe analysieren und daraus unsere Schlüsse ziehen. 

Daniel Thioune, VfL-Trainer: Meistens bekommt man im Fußball was man erwartet, nicht was man verdient. Wir gingen verdient mit einem Rückstand in die Halbzeit, nach den ersten 30 Minuten bin ich nicht davon ausgegangen, dass wir hier als Sieger vom Platz gehen. Über die 90 Minuten gesehen, siegen wir zwar glücklich, aber sicher nicht unverdient. Ein Punkt wäre für die kämpferische Leistung unserer Mannschaft am Ende zu wenig gewesen.

Uwe Stöver: Um dieses Spiel zu gewinnen, hätten wir bis zur letzten Minute hellwach sein müssen. Wir sind unglücklich auf die Verliererstraße geraten, der Gegner hat aus wenigen Möglichkeiten seine Tore gemacht. Gefühlt waren es zwei Chancen, aber vier Tore. Wir haben bis zum 2:2 viele Dinge richtig gemacht, danach aber den Faden verloren, und der Gegner hat die Räume gnadenlos ausgenutzt. Wir gehen heute als verdienter Verlierer vom Platz. 

Emmanuel Iyoha: Am Ende haben wir den Osnabrückern zu klare Möglichkeiten angeboten, die sie dann auch genutzt haben. Am Ende hatten wir nicht mehr die Durchschlagskraft, die wir beispielsweise noch beim Sieg in Wiesbaden an den Tag gelegt haben. 

Marc Heider, Ex-Kieler und VfL-Kapitän: Es war schön für mich, mal wieder in Kiel zu sein. Das Spiel war erwartet schwer, Kiel hat es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, aber wir haben im zweiten Durchgang dann alles umsetzen können, was wir uns in der Pause vorgenommen hatten. Es war klar, dass jeder von uns mehr als 100 Prozent geben muss, um hier zu bestehen. Das haben wir dann getan. 

Aufstellung und Statistik

Holstein Kiel: Gelios – Neumann (77. Schmidt), Thesker, Wahl, van den Bergh (77. Atanga) – Meffert – Mühling, Özcan – Iyoha (66. Baku), Serra, Lee
VfL Osnabrück: Kühn – Adjini, Heyer, van Aken, Wolze – Köhler, Taffertshofer – Heider, Blacha (72. Henning), Ouahim (90. Pulido) – Alvarez (60. Girth)
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
Rote Karte: Meffert (82./Schiedsrichterbeleidigung)
Tore: 1:0 Serra (10.), 1:1 Alvarez (31./FE), 2:1 Mühling (42./HE), 2:2 Alvarez (48.), 2:3 Blacha (63.), 2:4 Henning (77.)

Alexander Mühling zur 2:4 Niederlage gegen den VfL Osnabrück.

Die Pressekonferenz zum Spiel Holstein Kiel – VfL Osnabrück vom 07.12.2019.


Die Bildergalerie zum Spiel:

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