6 Fakten zum Gegner: St. Pauli im Aufwind

6 Fakten über den Auftaktgegner FC St. Pauli (Sonntag, 13.30 Uhr am Hamburger Millerntor)

1. Gründungsgeschichte: Der FC St. Pauli war bis ins Jahr 1924 die Fußballabteilung (Spiel- und Sportabteilung) des Hamburg-St. Pauli Turnvereins 1862. Offiziell gegründet wurde der FC St. Pauli am 15. Mai 1910, aber erst 1924 im Zuge der Trennung zwischen Turn- und Sportverein als selbständiger Klub in das Vereinsregister eingetragen. Lange vor der Gründung der Spiel-Abteilung des Hamburg-St. Pauli TV wurde „auf“ St. Pauli bereits Fußball gespielt. Die Vereinsfarben sind Braun und Weiß. Die Mitgliederzahl liegt heute bei rund 27.000.

2.Die Freibeuter: Die „Revolution“ auf St. Pauli begann Anfang der 80er Jahre. In den alternativen Stadtvierteln des Bezirks Altona wächst die Punk-Generation heran, in den maroden Häusern am Hafenrand etabliert sich eine Hausbesetzer-Szene und im damaligen Wilhelm-Koch-Stadion wehten plötzlich Totenkopf-Fahnen. Der FC St. Pauli zählt auch heute noch zu den innovativsten, sozial und kulturell engagiertesten Klubs im Profifußball – auch wenn so manche Eigenschaften auch am Millerntor die zunehmende Professionalisierung nicht überlebten.

3.Erfolge: Von 1947 bis 1963 spielte St. Pauli durchgängig in der erstklassigen Oberliga Nord und erreichte viermal (1948, 1949, 1959 und 1951) die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft). Nach Einführung der Bundesliga 1963 absolvierte St. Pauli bei vier Aufstiegen insgesamt acht Spielzeiten in der Erstklassigkeit (1977/78, 1988–91, 1995–97, 2001/02, 2010/11). Der FC St. Pauli rangiert in der Ewigen Bundesliga-Tabelle auf Rang 33. In der abgelaufenen Zweitliga-Rückrunde gehörte St. Pauli zu den erfolgreichsten Teams im Bundesliga-Unterhaus.

4.Der ewige Rivale HSV: In der ersten gemeinsamen Zweitliga-Saison 2018/19 hatte der HSV (0:0 im Volkspark und 4:0 am Millerntor) die Nase vorne. Doch am 16. September2019 schlug der FC St. Pauli zurück, wies den Lokalrivalen am Kiez mit 2:0 in die Schranken. Auch das Rückspiel im Volkspark konnte der FC mit 2:0 für sich entscheiden. In der abgelaufenen Saison hieß es  am 30. Oktober 2:2-Unentschieden im Volkspark. Am Millerntor siegten im März 2021 erneut die Braun-Weißen (1:0). Damit ist St. Pauli seit vier Spielen gegen den HSV ungeschlagen.

5.Störche und Paulianer: Alle Spieler, Trainer und Funktionäre aufzuzählen, die in ihrer Laufbahn sowohl am Millerntor als auch im Storchennest tätig waren, würde zu weit führen. Aber einige sollen an dieser Stelle genannt werden. Andreas Bornemann, von 2010 bis 2014 Sportchef in Kiel, ist seit dem 1. Juli 2019 Geschäftsführer Sport am Kiez und folgte damit auf St. Pauli dem inzwischen erneut in Kiel tätigen Geschäftsführer Sport Uwe Stöver. Kürzlich verlängerten Bornemann und St. Pauli ihre Zusammenarbeit. Mit Timo Schultz schwingt am Millerntor ein Trainer das Zepter, der von 2002 bis 2005 in 43 Spielen vier Treffer für die KSV erzielte. Natürlich erinnert man sich auch nach fast vier Jahrzehnten noch an Trainer Michael Lorkowski, der St. Pauli 1984 in die 2. Bundesliga zurückführte und von 1986–1988 sowie 1999/2000 bei Holstein auf der Trainerbank saß. Oder auch Stürmer Carsten Nemitz, der 1984 mit Lorkowski aufstieg und von 1986 bis 1990 im Sturm der Störche gesetzt war (72 Ligatreffer in 125 Spielen). Aber auch Fabian Boll, der von 2002 bis 2014 über 300 Pflichtspiele für die Hamburger absolvierte und seit Sommer 2019 als Trainerassistent bei Holstein tätig ist.

6.Statistik: Achtmal trafen Störche und Kiezkicker in der eingleisigen 2. Liga seit 2017 aufeinander. Viermal hieß der Sieger Holstein, dreimal St. Pauli und einmal trennten sich beide Teams mit einem Unentschieden. Das letzte Duell dominierten die Störche am 7. Mai 2021 im Holstein-Stadion und siegten deutlich mit 4:0. Schon in der 2. Liga Nord 1978/79 gab es zwei Partien. Im Holstein-Stadion setzte sich die KSV mit 2:1 durch, am Millerntor hieß es 4:0 für den FC St. Pauli. Zwischen 1946 und 1963 waren beide Clubs Dauergäste in der erstklassigen Oberliga Nord.

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