Unsere Störche haben am Sonntagnachmittag eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp unterlag Hertha BSC im mit 15.034 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion mit 2:3 (0:2).
Nach ruhigen Anfangsminuten kamen beide Seiten zu ersten Gelegenheiten, doch Shuto Machinos Direktabnahme geriet zu hoch (9.) und Haris Tabakovic scheiterte freistehend am überragend parierenden Timon Weiner (10.). In einer ansehnlichen und ausgeglichenen Partie hatte Holstein die nächste Möglichkeit, als Benedikt Pichler den Ball stark eroberte, ehe sein Querpass auf Machino aber von Toni Leistner noch abgegrätscht wurde (20.). Stattdessen ging die Hertha per erfolgreichem Konter in Führung, als Ex-Storch Fabian Reese per Flanke Smail Prevljak fand, der aus fünf Metern einköpfte (27.). Nach dem Rückstand waren unsere Jungs um den Ausgleich bemüht, mussten jedoch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen, als Andreas Bouchalakis den Abpraller von Prevljaks Schuss verwertete (39.).
Unsere KSV kam mit neuem Elan aus der Kabine – und folglich nur neun Minuten nach Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer, den Pichler nach einer Ecke aus fünf Metern per Kopf ins rechte Eck erzielte (54.). Holstein blieb am Drücker und hielt das Tempo hoch – mit Erfolg: Nur zwei Minuten später wurde Pichler von Leistner im Strafraum gefoult. Steven Skrzybski trat zum fälligen Elfmeter an und verwandelte diesen ins linke Eck zum 2:2-Ausgleich (57.). Mit dem Aufwind des schnellen Doppelschlags drängten unsere Jungs in der Folge darauf, das Spiel zu drehen, verpassten aber den dritten Treffer, weil Pichler eine Skrzybski-Flanke um Zentimeter verpasste (62.) und wenig später eine Hereingabe des eingewechselten Chance Simakala knapp über die Latte hinwegköpfte (64.). Hertha überstand die Druckphase unserer Störche schadlos und intensivierte in der Schlussphase selbst noch einmal die eigenen Offensivbemühungen. So kam es, dass die Berliner über Umwege einen Elfmeter zugesprochen bekamen: Zunächst sah Tabakovic Gelb für eine Schwalbe, nach Hinweis des Video-Schiedsrichters revidierte Referee Badstübner jedoch seine Entscheidung und wertete Colin Kleine-Bekels Einsatz als Foulspiel. Tabakovic trat an, scheiterte aber an Weiner, der die Kugel aus dem rechten Eck kratzte (88.). Doch nur eine Minute später gab es erneut Foulelfmeter für die Gäste, nachdem Fiete Arp beim Klärungsversuch Bence Dardai getroffen hatte. Dieses Mal ging Reese zum Punkt und verwandelte sicher ins rechte Eck (90.+2). In der zehnminütigen Nachspielzeit warf die Rapp-Elf alles nach vorne. Da die Herthaner zwei Konter über Tabakovic (90.+4) und Derry Scherhant (90.+8) nicht erfolgreich abschließen konnte, blieb es beim knappen Sieg des Erstliga-Absteigers.
Statistik
Holstein: Weiner – Schulz, Becker, Kleine-Bekel – Porath (46. Remberg), Holtby, Ivezic (46. Komenda), Rothe, Skrzybski (89. Sterner) – Machino (46. Simakala), Pichler (74. Arp). Trainer: Rapp.
Hertha: Ernst – Karbownik (68. Kenny), Leistner, Kempf, Dudziak – Bouchalakis, M. Dardai (68. Hussein), Winkler (68. Scherhant), Reese (90.+3 Niederlechner) – Tabakovic, Prevljak (78. B. Dardai). Trainer: P. Dardai.
Schiedsrichter: Badstübner (Nürnberg) – Tore: 0:1 Prevljak (27.), 0:2 Bouchalakis (39.), 1:2 Pichler (54.), 2:2 Skrzybski (57. FE), 2:3 Reese (90.+2 FE) – Gelb-Rote Karte: Schulz (90.+7) – Bes. Vork.: Tabakovic scheitert mit Foulelfmeter an Weiner (88.) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).
Stimmen zum Spiel
Timon Weiner: Wir haben in der ersten Halbzeit keine gute Leistung gezeigt. Nach der Pause haben wir viel mutiger gespielt, uns viele Chancen erarbeitet und besser verteidigt. Dass wir den Schalter nach der Pause umlegen konnten, ist auf jeden Fall positiv zu bewerten. Das Spiel am Ende dann aber noch so zu verlieren, ist extrem bitter. Das hatten wir nach dem Aufwand, den wir in der zweiten Halbzeit betrieben haben, nicht verdient.
Lewis Holtby: Die erste Hälfte war nicht gut, sodass wir verdient zurücklagen. Nach der Pause sind wir mutiger aufgetreten, haben Fußball gespielt, gute Lösungen gefunden sind verdientermaßen ins Spiel zurückgekommen. Wir hatten nach dem Ausgleich gute Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war gut, aber letztlich stehen wir am Ende mit leeren Händen da.
Benedikt Pichler: Wir haben uns stark zurückgekämpft und hatten das Momentum auf unserer Seite, kriegen dann aber zwei Elfmeter gegen uns. Letztlich müssen wir uns die Niederlage selbst ankreiden. Es wäre weitaus mehr möglich gewesen. Das Positive war auf jeden Fall, dass wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind. Mit dem nötigen Quäntchen Glück hätten wir das Spiel anschließend sogar drehen können.