Dehm-Verletzung überschattet KSV-Niederlage

Steven Fletcher (li.) erzielt den 3:2-Siegtreffer für Sheffield Wednesday.

Die KSV Holstein verlor ihr letztes Testspiel vor dem Saisonstart am 27. Juli gegen den SV Sandhausen (Holstein-Stadion, 15.30 Uhr) zwar mit 2:3 (2:1). Doch die Niederlage gegen den englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday vor knapp 3500 Zuschauern im Holstein-Stadion war nur eine Randnotiz, schied doch Jannik Dehm mit einem Schienbeinbruch nach einer knappen halben Stunde aus. 

Der Rechtsverteidiger prallte mit Sam Hutchinson zusammen und wurde nach minutenlanger Behandlung mit einem Tapeverband um die linke Wade vom Platz getragen und ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose kam kurz nach dem Abpfiff: Schienbeinbruch. Dehm wird der KSV monatelang fehlen.
Auch für Hutchinson ging es nicht weiter, der Engländer verließ das Feld allerdings auf seinen eigenen Beinen. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits der Videobeweis, zu dessen Test diese Partie im Holstein-Stadion ausgetragen wurde, sein erstes Kapitel in einem Punktspiel der KSV geschrieben. Der Videoassistent in Köln hatte ein Handspiel der Engländer im Strafraum erkannt, Johann Pfeifer ließ sich überzeugen und zeigte auf den Punkt. Janni Serra knallte den Ball unhaltbar für Sheffield-Schlussmann Keiren Westwood in den Winkel. 

Das Team von Andre Schubert hatte auf das rote Auswärtsdress zurückgreifen müssen, weil die Gäste auf ihrer Schleswig-Holstein-Reise nur ein blau-weißes Set eingepackt hatten. Darin hatten sie zwei Tage zuvor beim Regionalligisten VfB Lübeck mit 0:1 verloren. 

Für Dehm kam Phil Neumann ins Spiel, und die Störche wirbelten weiter fleißig. In der 34. Minute verpasste der freistehende Serra das 2:0, als er ein Zuspiel von Johannes van den Bergh nicht kontrollieren können. Sekunden vor dem Abpfiff köpfte er eine herrliche Flanke von Jae-Sung Lee neben das Tor. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:1, hatte doch Lee (40.) ein zauberhaftes Zuspiel von Jonas Meffert in die lange Ecke geschlenzt. Kurz darauf erzielte Jordan Rohdes per Kopf den Anschlusstreffer für die Engländer, die von rund 300 Fans begleitet wurden. 

Die Gäste erwischten im zweiten Durchgang den besseren Start und nutzten durch Steven Flechter einen unsortierten Moment in der Kieler Hintermannschaft, um zum 2:2 (50.) auszugleichen. Der bullige Mittelstürmer kam an der Strafraumkante frei zum Abschluss und ließ Ioannis Gelius mit einem platzierten Schuss keine Chance. Zehn Minuten später war der Grieche der Sieger, als er einen Kopfball von Fletcher stark parierte. Im Privatduell mit Gelios hatte Fletcher in der dritte Runde wieder die Nase vorne, als er eine starke Flanke von Kadeem Harris aus Nahdistanz zum 3:2 für die Gäste ins Tor köpfte. Der Video-Assistent bat auch in diesem Fall Johann Pfeifer zur Überprüfung, aber der Verdacht, der Mittelstürmer habe sich aufgestützt, ließ sich nicht bestätigen – das Tor zählte. In der 77. Minute hatte Lee den Ausgleich auf dem Fuß, aber Westwood parierte stark. Für den starken Südkoreaner war es die letzte Szene, wechselte Schubert doch nun nach und nach seinen gesamten Kader ein. Westwood war auch bei einem 18-Meter-Schuss von Hauke Wahl zur Stelle (86.). 

Holstein Kiel: Reimann (46. Gelios) – Dehm (25. Neumann), Schmidt, Wahl, van den Bergh (78. Seo) – Mühling, Lee (78. Baku), Meffert, Porath (63. Eberwein) – Serra (78. Hanslik), Iyoha (63. Atanga)

Sheffield Wednesday: Westwood – Palmer, Börner, Lees, Doubago – Hutchinson (25. Fox/McEachran) – Bannan, Harris, Reach – Rhodes, Fletcher (78. Nuhin)

Schiedsrichter: Johann Pfeifer HSC/BW Tündern – Tore: 1:0 Serra (19./Strafstoß), 2:0 (40.) Lee, 2:1 Rhodes (44.), 2:2 Fletscher (50.), 2:3 Fletscher (67.) – Zuschauer: 3547 im Holstein-Stadion

Stimmen zum Spiel:

Alex Mühling: Wir haben hochverdient geführt, aber eine 2:0-Führung ist sehr gefährlich. In der zweiten Halbzeit war es zu wenig. Wenn wir aber so spielen wie in der ersten Halbzeit, mache ich mir wegen dem Saisonauftakt gegen Sandhausen keine Sorgen.

Michael Eberwein: Ich habe mich darauf gefreut, endlich in diesem Stadion spielen zu dürfen. Es war ein guter Test gegen eine robuste Mannschaft, leider haben wir in der zweiten Halbzeit schlecht verteidigt und nachgelassen. Ich bin extrem heiß auf den Saisonstart, die Fans waren heute schon top, gegen Sandhausen wird dann bestimmt noch mehr los sein.

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