Der Jahn schielt nach oben – 6 Fakten zum Gegner

Sechs Fakten zum SSV Jahn Regensburg

1. Name: Der Name des Sport- und Schwimmvereins Jahn Regensburg e. V. basiert auf dem 1886 entstandenen Turnerbund Jahn Regensburg und wurde nach Friedrich Ludwig Jahn benannt, dem Initiator der deutschen Turnbewegung. Die Historie des SSV sagt viel über die Entwicklung des Fußballs in Deutschland allgemein aus: Typisch für viele Vereine Ende des 19. Jahrhunderts liegen die Wurzeln des Jahn – darauf verweist ja auch der Name – bei einem Turnverein, dem Turnerbund Jahn Regensburg. Den Namen SSV Jahn Regensburg erhielt der Verein erst 1934, als er während der Zeit des Nationalsozialismus umstrukturiert wurde und eine Leichtathletik- und Schwimmabteilung dazukam – seitdem heißt der Verein Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg e. V.

2. Erfolge: Die größten Erfolge des Jahn waren die vier Zweitliga-Aufstiege 1975, 2003, 2012 und 2017. Nur Fußballnostalgiker erinnern sich an die fünf bayrischen Meisterschaften 1949, 1967, 1975, 2000 und 2007. Nach dem Aufstieg in die erstklassige Oberliga Süd 1949 tummelten sich im Schnitt 16.000 Zuschauer im Jahnstadion. Der Jahn hatte sich zum konkurrenzfähigen Oberligisten entwickelt. Erstmals gastieren an der Prüfeninger Straße nicht nur bayerische Spitzenteams (1. FC Nürnberg, FC Bayern, TSV 1860 München), sondern auch die Traditionsvereine VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach zu Pflichtspielen. Selbst gegen scheinbar übermächtige Gegner (Meister VfR Mannheim) gab es Siege. Doch der Jahn pendelte in den folgenden Jahrzehnten immer zwischen Erst- und Viertklassigkeit. Vor sechs Jahren setzte der Jahn dann mal wieder zum Höhenflug an. Die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern 2015/2016 öffnete das Tor in Richtung 3. Liga. Ein Jahr später gelang unter Trainer Heiko Herrlich sogar der Durchmarsch in die 2. Bundesliga.

3. Tiefpunkt: Der 1. Juni 1996 war der absolute Tiefpunkt der Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal war der Jahn in die fünftklassige Landesliga abgestiegen, nach dem Aufstieg des Lokalrivalen SG Post/Süd Regensburg in die Bayernliga war der Verein nur noch die Nummer 2 der Stadt.

4. Trainerlegende: Alfred „Aki“ Schmidt trainierte den Jahn 1968 bis 1970, 1973 bis 1975, 1990 bis 1992 und 1993 bis 1994 – 1969 klopfte er mit dem SSV sogar ans Tor zur Bundesliga, führte ihn nach Einführung der 2. Bundesliga in diese Klasse und etablierte den Jahn nach dem Fall in die Viertklassigkeit wieder in der Bayernliga.

5. Jahnstadion: Im Mai 2015 ging eine Ära zu Ende. Nach 89 bewegten Jahren war das altehrwürdige Jahnstadion Geschichte, und zum feierlichen Abschluss fegten die Hausherren vom SSV Jahn die Gegner von Fortuna Köln mit 4:0 vom Platz. Das Transparent mit der Aufschrift „Servus Jahnstadion 1926 bis 2015. Immer in unseren Herzen“ spiegelte die Emotionen zahlreicher Fans wider. Sogar sechs Spiele des olympischen Fußballturniers fanden dort statt. Seit sechs Jahren spielt der Jahn nun schon in der neuen Arena Regensburg. Die Fankurve in Regensburg wurde nach dem erfolgreichsten Jahn-Spieler aller Zeiten, Ex-National­torhüter Hans Jakob (u.a. bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien), benannt.

6. Statistik: Man muss schon bis in den Sommer 1960 zurückschauen, um dem Jahn in einer noch besseren sportlichen Situation zu finden als in diesen Tagen. Damals hatten die Oberpfälzer gerade erst den Aufstieg in die erstklassige Oberliga Süd geschafft. Im ersten Pflichtspiel des Jahres 2022 zeigte Jahn Regensburg eine konzentrierte Leistung, dominierte den SV Sandhausen und gewann souverän mit 3:0. Damit bleiben die Oberpfälzer im Kontakt mit der Spitzengruppe. Und nun erwartet der Traditionsclub die Kieler Störche. Bislang trafen der Jahn und die Störche in der 2. Bundesliga neunmal aufeinander. Viermal siegte Holstein, zweimal der Jahn und dreimal hieß es am Ende unentschieden. Das letzte Duell am 3. Spieltag der laufenden Saison entschied der Jahn im Holstein-Stadion mit 3:0 für sich. Regensburg konnte in der 2. Bundesliga im heimischen Stadion noch nie gegen Holstein gewinnen.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter