Die Roten vom Neckar: Sechs Fakten zum VfB Stuttgart

Jonas Meffert gegen den mittlerweile zu Hertha BSC transferierten Santiago Ascacíbar

Der VfB Stuttgart gastiert zum dritten Mal zu einem Pflichtspiel im Holstein-Stadion. Noch nie zuvor spielten beide Vereine zusammen in einer Spielklasse. Noch nie zuvor ging es in Kiel zwischen Störchen und Schwaben um Punkte. Wir haben die spannendsten Fakten zur Historie der Schwaben zusammengestellt.

Stadtname: Wussten Sie, dass der Name Stuttgart von „Stutengarten“ kommt? Kein Wunder, dass es in Stuttgart von großen und kleinen Rössle nur so wimmelt. In Stuttgart taucht das Pferd immer wieder auf: als eiserne Figur, auf Wappen oder in Straßennamen. Ebenso bedeutsam für die Stadt sind die „Roten aus dem Neckarstadion“. Den traditionsreichen Namen „ihres“ Stadions lassen sich die VfB-Fans bis heute nicht „klauen“.

Gründung: Eine in Stuttgart-Ost trainierende Spielgemeinschaft gründete im Jahr 1893 den Fußballverein Stuttgart. 1911 gab es bereits 30 Vereine in Stuttgart. Im Jahr 1912, dem Meisterjahr der KSV Holstein, entstand aus dem Cannstatter Kronen-Club und dem Fußballverein Stuttgart 1893 der VfB Stuttgart. Beide Vereine wurden hauptsächlich von Schülern, die zumeist ihre Wurzeln im kaufmännischen Bürgertum hatten, gegründet.

Erfolge: Der Trophäenschrank des VfB Stuttgart ist prall gefüllt, was die Ausnahmestellung der Schwaben in der 2. Bundesliga deutlich untermauert. Fünf Meistertitel (1950, 1952, 1984, 1992, 2007) und drei Erfolge im DFB-Pokal (1954, 1958, 1997) konnte der VfB bislang für sich verbuchen. 1998 erreichte Stuttgart sogar das Finale im Europapokal der Pokalsieger (0:1 gegen FC Chelsea), ein Jahr später das Finale im UEFA-Cup (1:2 gegen SSC Neapel). Neben dem HSV gilt der VfB Stuttgart in der laufenden Zweitliga-Saison als absoluter Top-Favorit für einen der beiden direkten Aufstiegsplätze. Nach 53 Spielzeiten in der 1. Bundesliga rangiert der VfB hinter Bayern, Dortmund, Werder und dem HSV auf Rang 5 der Ewigen Tabelle.

Herzschlag-Finale: Die vielleicht spannendste Meisterschaft seit Einführung der Bundesliga 1963 holte der VfB Stuttgart in der Saison 1991/92 unter Trainer Christoph Daum. Am letzten Spieltag gingen drei Vereine punktgleich in ihr letztes Spiel. Eintracht Frankfurt lag nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund an der Tabellenspitze. Frankfurt kam in Rostock nicht über ein 1:1 hinaus, Dortmund siegte in Duisburg mit 1:0. Der VfB nutzte die Gunst der Stunde. Lange Zeit stand es in Leverkusen 1:1. In der 86. Minute war es schließlich Verteidiger Guido Buchwald, der die Stuttgarter mit 2:1 in Führung brachte. Deutscher Meister 1992 wurde der VfB aufgrund der um 11 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen BVB.

Legenden: Zahlreiche Nationalspieler und Stars brachte der VfB in seiner schillernden Vereinsgeschichte hervor. Die meisten Tore erzielten Karl Allgöwer (129), Fritz Walter (102), Hermann Ohlicher (96), Cacau (80) und  Jürgen Klinsmann (79). Die fünf Spieler mit den meiste Einsätzen sind immer noch Karl Allgöwer (338), Günther Schäfer (331), Guido Buchwald (325), Hermann Ohlicher (318) und Zvonimir Soldo (301). Zum 100-jährigen Jubiläum der Fusion des FV Stuttgart und des Kronen-Klubs Cannstatt im Jahr 2012 wurde eine „Jahrhundert-Elf“ gewählt: Timo Hildebrandt (Tor), Marcelo Bordon, Karlheinz Förster, Günther Schäfer (Abwehr), Karl Allgöwer, Krassimir Balakow, Guido Buchwald, Sami Khedira, Robert Schlienz (alle Mittelfeld), Jürgen Klinsmann, Giovane Elber (beide Sturm) und Trainer Joachim Löw.

Stadion: Die Mercedes-Benz Arena wurde 1933 im Stadtteil Bad Cannstatt fertiggestellt, seitdem mehrfach um- und ausgebaut und bietet heute Platz für 60.449 Zuschauer. Im Laufe der Zeit wechselte der Name des Stadions mehrfach. Die Fans bevorzugen traditionell die alte Bezeichnung Neckarstadion. 1949 fand vor 92.000 Zuschauern das Endspiel, das als „Hitzeschlacht“ in die Geschichte einging, um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfR Mannheim und Borussia Dortmund statt. 1950 wurde hier vor 103.000 Zuschauern das erste deutsche Nachkriegsländerspiel gegen die Schweiz ausgetragen. Stuttgart war auch Austragungsort der WM 1974 und 2006. Im Hinspiel gegen Holstein strömten 54.176 Fans in die Mercedes-Benz Arena.

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