Ex-Kieler Seydel trifft: Störche unterliegen Darmstadt 98

Die Störche mussten sich im Merck-Stadion am Böllenfalltor dem souveränen SV Darmstadt 98 mit 1:3 geschlagen geben. Nach Wriedts Anschlusstreffer antworteten die Lilien im direkten Gegenzug. SVD-Keeper Marcel Schuhen parierte zudem einen Elfmeter von Alexander Mühling.

Auf dem frisch vom Schnee befreiten Spielfeld bestimmte Darmstadt von Beginn an das Geschehen und ging früh in Führung. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld von Matthias Bader flog in Richtung des Ex-Kielers Aaron Seydel, der den Ball aber kurz vor dem Tor aber wohl nicht mehr berührte. Thomas Dähne, der auf einen Kopfball spekulierten musste, sah die Flanke nur noch ins lange Eck segeln (10.). Die Störche wurden nach dem Rückstand aktiver, konnten aber keine ernsthafte Torgefahr entwickeln. Stattdessen war es immer wieder der starke Seydel, der zu zahlreichen Torschüssen ansetzte (22., 23., 31.). Kurz vor der Pause war dann so weit: Nach bekanntem Formular brachte Bader den Ball maßgenau in die Mitte, wo Seydel den Ball nur noch ins Tor eingrätschen musste (45.+1).

In der Pause stellte Marcel Rapp sein System um. Die Störche agierten in der Folge mit einer Dreierkette und drei Offensivkräften. Das zeigte Wirkung, als der frisch eingewechselte Kwasi Wriedt sich mit seinem ersten Ballkontakt im Strafraum um die eigene Achse drehte, Mehlem tunnelte und den Ball neben den linken Pfosten ins Tor setzte (49.). Die aufkeimende Kieler Hoffnung erstickte Darmstadt aber im Keim: Völlig unbeeindruckt spielten die Gastgeber nach Wiederanstoß nach vorne, wo SVD-Kapitän Fabian Holland Braydon Manu fand, der den alten Vorsprung wiederherstellte (50.). Kiel hatte erneut die Chance zum Anschluss, denn Lilien-Torhüter Marcel Schuhen räumte Benedikt Pichler rücksichtslos ab. Darmstadts Schlussmann wollte den Ball fausten, traf aber Pichler am Kopf. Schiedsrichter Waschitzki-Günther entschied auf Strafstoß. Doch der sonst vom Punkt so treffsichere Alexander Mühling scheiterte an Schuhen, der die richtige Ecke ahnte, sich streckte und nach außen abwehrte (60.). Danach wurde es für die Störche schwer. Kurz vor Schluss hatte Wriedt noch eine gute Chance zum Anschlusstreffer. Der WM-Qualifikant traf den Ball aber nicht richtig und verzog dadurch deutlich. So blieb es beim 3:1-Sieg für den SV Darmstadt, der damit zumindest bis Sonntag vorläufiger Tabellenführer ist.   

Da auch Hannover 96 und Dynamo Dresden nicht gewinnen konnten, bleibt Kiel vorerst auf Rang 12 und behält seinen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz bei. Nächste Woche empfangen die Störche den Hamburger SV, der gegen Paderborn unterlag, im Holstein-Stadion.

Statistik:

Holstein: Dähne – Komenda, Thesker (46. Bartels), Lorenz, Neumann – Arp (46. Wriedt), Mühling, Holtby (86. Arslan), Sterner (75. Korb), Reese – Pichler (61. Skrzybski) – Trainer: Rapp

Darmstadt: Schuhen – Bader (85. Ronstadt), P.Pfeiffer, Sobiech, Holland, Kempe, Mehlem, Manu (67. Skarke), Honsak (67. Schnellhardt), L.Pfeiffer (67. Tietz), Seydel (85. Karic) – Trainer: Lieberknecht

Schiedsrichter: Waschitzki-Günther (Essen)

Stimmen zum Spiel:

Otschi Wriedt: Fühlt sich nicht gut an. Wir müssen es in der ersten Halbzeit besser machen. Kommen dann sogar noch mal ran, aber irgendwie fehlte das letzte bisschen Durchsetzungsvermögen.

Alexander Mühling: Die erste Halbzeit war in vielen Dingen zu wenig und insgesamt enttäuschend. Wir waren zu ideenlos oder zu langsam. In die zweite Halbzeit kommen wir gut rein, aber insgesamt kein gutes Spiel von uns – da müssen wir wieder eine Schippe zulegen.

Uwe Stöver: Mit der Spielleistung von heute hätten wir die Punkte auch nicht verdient gehabt. Wir hatten im ersten Durchgang keine Ordnung und sind die Zweikämpfe nicht aggressiv genug angegangen. Über den Anschlusstreffer kommt man zurück ins Spiel, kassiert dann aber fahrlässig das dritte Tor. Selbst danach hätten wir das Spiel noch mal offen gestalten können, waren dazu aber nicht in der Lage und haben darum heute verloren.

Lewis Holtby: Wir haben in der ersten Halbzeit alles missen lassen und komplett verschlafen. Wir kommen in der zweiten Halbzeit besser raus, aber wenn man die ganzen Darmstädter Chancen sieht, ist die Niederlage am Ende verdient. Wir müssen nächste Woche ein anderes Gesicht zeigen.

Thomas Dähne im Videointerview:

Die Pressekonferenz nach #SVDKSV:

Das Spiel in Bildern:

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