Heimsieg im Nordduell! KSV schlägt Werder

Die Störche bejubeln den Führungstreffer zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Joshua Mees (re.)

Die KSV Holstein hat am Samstagabend einen Heimsieg eingefahren. Die Störche siegten vor 11525 Zuschauern im Holstein-Stadion gegen Werder Bremen mit 2:1 (1:0). Joshua Mees brachte die Kieler kurz vor der Pause in Führung, die Niclas Füllkrug nach dem Seitenwechsel ausglich, ehe Benedikt Pichler den Siegtreffer erzielte.

Trotz Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt waren die Störche von Beginn an auf Betriebstemperatur, dominierten die Anfangsphase deutlich und kamen zu ersten Hochkarätern: Fabian Reeses Heber auf den zweiten Pfosten setzte Phil Neumann per Volleyabnahme knapp links vorbei (4.), ehe der Vorlagengeber anschließend zwei Mal aus spitzem Winkel an Jiri Pavlenka scheiterte (8./10.). Drei Minuten später wurde auch Alexander Mühlings Kopfball aus elf Metern vom SVW-Torwart pariert. Nach einer Viertelstunde hatte Werder die erste Großchance, als Marvin Ducksch frei vor dem Tor am stark reagierenden KSV-Torhüter Thomas Dähne scheiterte. In der Folge tauchten die Bremer nun häufiger vor dem Kieler Gehäuse auf, als Marco Friedl nach einer Ecke über den rechten Giebel hinwegköpfte (24.) und Leonardo Bittencourt von der Strafraumkante zu hoch zielte (26.). Auf der Gegenseite drehte sich Benedikt Pichler stark ein, seinen satten Aufsetzer konnte Pavlenka aber zur Seite abwehren (28.). Einen weiteren Schuss des Österreichers aus 17 Metern hielt Werders Schlussmann zwei Minuten später fest. Die Hausherren hatten fortan wieder mehr vom Spiel, wenngleich Ducksch per Flugkopfball, der allerdings klar links vorbeiging, die nächste Möglichkeit hatte (37.). Die Partie nahm sich keine Pause, sodass Finn Porath wenig später die Führung verpasste, als sein Flachschuss aus der Distanz Zentimeter am linken Pfosten vorbeizischte (40.). Holstein erhöhte nochmal den Druck – und ging kurz vor der Pause durch ein Traumtor in Führung, als Joshua Mees eine scharfe Flanke von Phil Neumann per Fallrückzieher aus sechs Metern in die Maschen wuchtete (45.). Im Gegenzug hatte Niclas Füllkrug den direkten Ausgleich auf den Fuß, Neumann fälschte den Schuss aber noch entscheidend ans Außennetz ab (45.+1).

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte den Bremern, die ersten Chancen hatte indes die KSV, als Neumanns abgefälschter Schuss haarscharf am langen Pfosten vorbeitrudelte und Pavlenka nach der folgenden Ecke Hauke Wahls Kopfball aus dem rechten unteren Eck kratzte (56.). Im Gegenzug kamen die Gäste von der Weser durch einen kuriosen Treffer zum Ausgleich: Dähne kam aus seinem Kasten, konnte den Ball aber nur unkontrolliert ins Seitenaus klären. Ducksch reagierte blitzschnell und warf den Ball zu Füllkrug, dessen Heber aus 25 Metern im linken Winkel des verwaisten Tores einschlug (57.). Doch Holstein schüttelte sich einmal kurz – und gab prompt die passende Antwort: Mühling hatte im Zentrum zu viel Platz und schlenzte die Kugel an den rechten Innenpfosten, den Abpraller drückte Pichler über die Linie (65.). Kurz darauf hätte Neumann nachlegen können, seine Volleyabnahme strich jedoch knapp über die Latte hinweg (69.). Nach 75 Minuten musste KSV-Coach Marcel Rapp dann auf der Torwartposition wechseln, nachdem es für Dähne nach einem Zusammenprall nicht weiterging. Für ihn kam Ioannis Gelios. Zwei Minuten später hatte Füllkrug den erneuten Ausgleich auf dem Kopf, sein Versuch verfehlte das Kieler Gehäuse jedoch. In der zehnminütigen Nachspielzeit drückte Werder noch einmal mit aller Macht auf den Ausgleich, doch Gelios wischte einen Schlenzer von Ducksch aus dem rechten Winkel (90.+7) und parierte auch die Volleyabnahme von Romano Schmid sicher (90.+9), sodass die Störche die drei Punkte zuhause behielten. Es war der erste Sieg seit knapp 50 Jahren gegen den SV Werder.

Statistik:

Holstein: Dähne (75. Gelios) – Neumann, Wahl, Thesker, Kirkeskov – Holtby – Bartels, Mühling, Porath (66. Sander), Reese (26. Mees) – Pichler – Trainer: Rapp.

Werder: Pavlenka – C. Groß, Toprak, A. Jung – Gruev, Agu, Dinkci (70. Schmid), Bittencourt (70. Assalé), Friedl – Füllkrug, Ducksch – Trainer: Brand.

Schiedsrichter: Osmers (Hannover) – Tore: 1:0 Mees (45.), 1: 1 Füllkrug (57.), 2:1 Pichler (65.) – Zuschauer: 11525.

Stimmen zum Spiel:

Hauke Wahl: „Der Sieg und der Aufwand, den wir betrieben haben, war für Thomas Dähne. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird. Es war ein sehr emotionales Spiel vor tollen Fans, die uns sehr gepushed haben. Es war ein unnötiges Eigentor, durch das wir uns selbst in die Bredouille gebracht haben, aber wir haben die richtige Antwort gefunden. Wir sind der verdienter Sieger.“  

Benedikt Pichler: „Es war ein Wahnsinnsspiel. Wir hatten einen guten Start ins Spiel, haben dann einen bitteren Ausgleich kassiert und am Ende den Sieg erzwungen, der absolut verdient war. Wir hatten gute Phasen gehabt und haben uns nach dem Ausgleich nicht hängen lassen. Es war purer Wille.“

Stefan Thesker: „Der Sieg ist völlig verdient. Wir sind zurecht in Führung gegangen und haben unglücklich den Ausgleich kassiert. Nach unserem 2:1 haben wir verteidigt, mit allem, was wir hatten. Am Ende haben wir mit Wille und Leidenschaft den Sieg über die Zeit gebracht.“

Ioannis Gelios: „Erst einmal gute Besserung an Thomas Dähne Das ist das Wichtigste. Es war nicht einfach, aus der Kälte direkt ins Spiel zu kommen. Ich bin froh, der Mannschaft geholfen zu haben, die drei Punkte hierzubehalten.“

Alexander Mühling: „Es war ein sehr intensives Spiel mit vielen Hochs und Tiefs, wobei wir von Anfang an alles gut umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Jeder hat für jeden gearbeitet. Und Fußballspielen ist sowieso in unserer DNA. Die Führung war verdient, der Ausgleich dann unglücklich. Wichtig war, dass wir weitergemacht haben und das zweite Tor nachgelegt haben. Am Ende mussten wir zittern, haben aber alles gut verteidigt. Es war eine gute Leistung und ein verdienter Sieg.“

Die Pressekonferenz nach #KSVSVW:

Hauke Wahl zum Heimspiel gegen Werder:

Der Heimsieg gegen Werder Bremen in Bildern:

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