Historisch! Holstein erstmals im DFB-Pokal-Halbfinale

Janni Serra erhöhte nach Alexander Mühlings Führungstreffer schnell auf 2:0 für die KSV

Der KSV ist am Mittwochabend Historisches gelungen. Die Störche siegten im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Regionalligist Rot-Weiss Essen mit 3:0 (2:0) und zogen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Alexander Mühling brachte die Kieler per Foulelfmeter in Führung, die Janni Serra umgehend ausbaute. Den Endstand besorgte Joshua Mees kurz vor Schluss.

Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den FC Erzgebirge Aue stellte KSV-Coach Ole Werner seine Startformation auf zwei Positionen um: Für Niklas Hauptmann rückte Janni Serra in die Startelf, zudem begann Finn Porath anstelle von Fabian Reese.

Die Gastgeber begannen durchaus forsch, liefen die Kieler bisweilen früh an, gestalteten so die Partie in der Anfangsphase offen – und hatten die erste Gelegenheit, als Alexander Hahn eine Kopfballverlängerung von Daniel Kehl-Gomez nur knapp verpasste (6.). Im Gegenzug verpasste Finn Porath eine Flanke von Jae-Sung Lee ähnlich haarscharf (8.), auf der anderen Seite hielt KSV-Keeper Ioannis Gelios den Kopfball von Daniel Heber fest (10.). Holstein tat sich in der Anfangsphase gegen mutige Essener schwer und konnte trotz deutlich mehr Ballbesitz keine Großchancen erspielen. So war es ein nicht unumstrittener Foulelfmeter, der der KSV die Tür zum Halbfinale aufmachte: Dennis Grote traf Finn Porath im Strafraum, den folgenden Strafstoß versenkte Alexander Mühling sicher im rechten unteren Eck (26.). Direkt im Anschluss nutzte die KSV die kurze Schockstarre der Gastgeber: Fin Bartels legte eine Flanke per Kopf am Fünfmeterraum quer, sodass Janni Serra das Leder am langen Pfosten aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte (28.). Kurz vor der Pause kam RWE durch Kehl-Gomez noch einmal zum Abschluss, den Mikkel Kirkeskov in letzter Sekunde blockte (45.+3).

Mees macht den Deckel drauf

Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste von der Förde besser im Spiel, weil Essen mehr Risiko ging, was Holstein wiederum mehr Raum für Konter bescherte. Doch der Schuss des eingewechselten Fabian Reese wurde geblockt (59.) und Bartels legte sich die Kugel nach feinem Solo am Ende einen Tick zu weit vor (68.). Essen blieb bemüht, biss sich an der souverän verteidigenden KSV-Defensive aber die Zähne aus. In der Schlussphase verbuchte der Regionalligist noch einige Abschlüsse aus der Distanz, Gelios packte bei der Versuchen von Joshua Endres (80.), Cedric Harenbrock (83.) und Felix Backszat (84.) aber sicher zu. Die größte Chance zum Anschlusstreffer vergab Heber, dessen Kopfball nach einer Ecke knapp am langen Pfosten vorbeistrich (86.). Stattdessen präsentierte sich Holstein erneut maximal effektiv, als der Schlenzer von Joker Joshua Mees in Zuge eines Konters noch abgefälscht wurde und zur endgültigen Entscheidung im linken Eck landete (90.).

So stand am Ende dank der großen Effektivität der Kieler der erste Halbfinaleinzug im DFB-Pokal in der Vereinsgeschichte, während auch die Essener trotz der Niederlage mit etwas Abstand sicherlich stolz auf ihre diesjährige Pokalrunde sein können, in der sie Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen aus dem Wettbewerb warfen. Der Blick der Kieler geht nun gebannt auf die Auslosung, die am kommenden Sonntagabend im Rahmen der ARD-Sportschau stattfindet.

Statistik:

Essen: Davari – Heber, Hahn, Herzenbruch – Grote (78. Platzek), Kehl-Gomez, Hildebrandt (70. Backszat), Grund (61. Harenbrock) – Young (79. Endres), Engelmann, Kefkir (70. Lewerenz). Trainer: Neidhart.

KSV: Gelios – Dehm, Wahl, Lorenz, Kirkeskov (68. Komenda) – Mühling (87. Hauptmann), Meffert, Lee – Porath (58. Reese), Serra, Bartels (87. Mees). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart) – Tore: 0:1 Mühling (26./FE), 0:2 Serra (28.), 0:3 Mees (90.)  – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Alexander Mühling: „Wir haben in den richtigen Phasen die Tore gemacht. Essen ist besser ins Spiel gekommen als wir, aber es gehört in dieser Saison für uns dazu, dass wir unsere wenigen Chancen nutzen. Nach der Pause haben wir besser Fußball gespielt. Am Ende wurde es nochmal kurz brenzlig, insgesamt war es aber ein verdienter Sieg.“

Fin Bartels: „Es war ein enorm schweres Spiel auf tiefem Geläuf gegen aufopferungsvoll kämpfende Essener, die immer wieder gefährlich waren. Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt und das Spiel nach Hause gebracht.“

Simon Lorenz: „Ich bin einfach froh, dass wir im Halbfinale stehen. Wir haben Historisches geschafft.“

Janni Serra: „Es waren sehr intensive 90 Minuten. Wir haben heute nicht unseren besten Fußball gespielt. Wenn Essen getroffen hätte, wäre es nochmal eng geworden Schade, dass die Zuschauer nicht dabei sein und mit uns feiern können. Aber natürlich freue ich mich sehr, dass wir im Halbfinale sind.“

Wolfgang Schwenke, Holsteins kaufmännischer Geschäftsführer: „Es ist ein historischer Sieg und ein toller Erfolg für unseren Verein. Sowas sollte man gebührend feiern, aber wir haben am Montag schon das nächste schwere Spiel. Das müssen wir nachholen, diesen Erfolg irgendwann noch einmal mit unseren Fans zu feiern.“

Steffen Schneekloth, KSV-Präsident: „Ohne unsere Fans und Sponsoren lässt sich solch ein Erfolg natürlich nicht so feiern, wie man es normalerweise machen würde. Aber die innere Freude ist ohne Zweifel vorhanden. Wir sind sehr glücklich, dass wir das DFB-Pokal-Halbfinale erreichen konnten.“

Die Pressekonferenz nach #RWEKSV:

Janni Serra zum Halbfinaleinzug:

Impressionen vom Viertelfinale bei Rot-Weiss Essen:

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