Holmbert Fridjonsson: Zurück in kühleren Gefilden

Holmbert Fridjonsson wechselte im Sommer von Brescia Calcio zur KSV

Nach einem Jahr beim italienischen Zweitligisten Brescia Calcio hat sich Holmbert Fridjonsson in diesem Sommer der KSV Holstein angeschlossen – und ist somit auch wieder in kühlere Gefilde zurückgekehrt. Denn der 1,95 Meter große Stürmer ist auf Island geboren und aufgewachsen und hat sich bis auf seinen Abstecher nach Italien auf seinen bisherigen Stationen in Schottland (Celtic Glasgow), Dänemark (Bröndby IF), Norwegen (Aalesunds FK) und nun Deutschland in puncto klimatische Bedingungen stets in ähnlichen Verhältnissen bewegt. In Kiel angekommen, spricht Fridjonsson anhand der Buchstaben seines Namens über Hotdogs, Weihnachten, Social Media und die Nationalmannschaft.

H wie Home: Ich komme aus Island, wo auch meine gesamte Familie und meine Freunde leben. Sie sind natürlich sehr wichtig für mich, weil ich sie schon mein Leben lang kenne. Ich kann mich auf sie verlassen – und zwar immer.

O wie optimistisch: Es ist stets wichtig, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Ich bin generell ein positiv denkender Mensch. Natürlich hatte ich in meiner Karriere auch schon mit Verletzungen zu kämpfen. Dann hat es mir stets geholfen, optimistisch zu bleiben, weil so das Arbeiten für ein möglichst schnelles Comeback leichter fiel.

L wie Liverpool: Ich bin schon seit frühester Kindheit Fan des FC Liverpool. Auf Island wird im Fernsehen hauptsächlich englischer Fußball übertragen. Zudem ist mein Vater langjähriger und sehr enthusiastischer Liverpool-Anhänger, sodass er mich als Kind dann auch mit seiner Leidenschaft für die Reds angesteckt hat. Wir waren auch schon zwei Mal gemeinsam in Anfield und haben dort Heimspiele gegen Everton und Arsenal gesehen. Mein Traum ist es, eines Tages dort selbst noch einmal ein Spiel zu bestreiten.

M wie Mannschaft: Ich mag es, Mannschaftssport zu betreiben, weil man Teamkollegen hat, auf die man sich verlassen kann. Es tut gut, gemeinsam als Einheit durch gute wie auch schlechte Zeiten zu gehen.

B wie Baejarins Beztu Pylsur: Das ist der Name des besten und beliebtesten Hot-Dog-Ladens in ganz Island. Die Hot Dogs sind sehr lecker und dementsprechend beliebt. Es ist zwar nur eine kleine Bude mitten in Reykjavik, aber wirklich jeder kennt sie.

E wie Esports: Wenn ich ein wenig Freizeit habe, spiele ich gerne eine Runde Call of Duty auf der Playstation. Das ist ganz gut, um einerseits etwas runterzukommen und zu entspannen und auf der anderen Seite auch mit Freunden oder ehemaligen Teamkollegen in Kontakt zu bleiben.

R wie Respekt: Ich halte es für enorm wichtig, wirklich jedem Menschen und auch Dingen gegenüber Respekt zu zeigen. Wenn man sich respektvoll anderen gegenüber verhält, wird einem derselbe respektvolle Umgang entgegengebracht.

T wie Torjäger: Als Angreifer ist es meine Aufgabe, Tore zu schießen. Deshalb wurde ich geholt und daran werde ich gemessen. Ich habe gelernt, positiv über diese Aufgabe zu denken und mich nicht zu sehr selbst unter Druck zu setzen, weil das wiederum das Gegenteil bewirkt und die nötige Lockerheit verhindert.

F wie Fram: Fram Reykjavik ist einer der größten Klubs auf Island. Ich bin im Alter von 18 Jahren von meinem Heimatverein dorthin gewechselt, hatte dort sehr gute Trainer und habe einen großen Sprung gemacht. Hier habe ich erstmals das Gefühl bekommen, dass ich tatsächlich als Profifußballer Fuß fassen kann. Ich habe dort mit dem Pokalsieg, bei dem ich zwei Tore erzielt habe, meinen ersten großen Titel gewonnen und bin anschließend zu Celtic Glasgow gewechselt, was ein immenser Schritt für mich war.

R wie Reykjavik: Ich bin in Reykjavik geboren und aufgewachsen. Als Kind dort groß zu werden, war sehr schön, weil es auf Island kaum Kriminalität gibt und das Land somit sehr sicher ist. Es ist meine Heimatstadt, in der meine Freunde leben, und ich versuche regelmäßig, dort zu sein, wenn es die Zeit zulässt – insbesondere in der Sommer- und Winterpause. Auch wenn es die Hauptstadt ist, ist die Stadt nicht wirklich groß, sodass es schon einmal vorkommen kann, dass man in der ersten Liga zu einem Auswärtsspiel nur zehn Minuten fährt.

I wie Icecream: Eis ist auf Island sehr beliebt und wir haben einen Laden, in dem es aus meiner Sicht das beste Eis überhaupt gibt. Es ist sehr dickflüssig und man kann verschiedene Toppings aussuchen. Anschließend wird alles vermischt. Das Ganze ist schon sehr mächtig und kommt einer kompletten Mahlzeit gleich. Jedes Mal, wenn ich zuhause bin, esse ich dort auf jeden Fall ein Eis.

D wie Dezember: Ich verbinde mit Dezember vor allem die Weihnachtszeit, die ich stets mit meiner gesamten Familie zuhause in Island verbringe. Weihnachten ist für uns eine große Sache. Während viele Isländer an Heiligabend nicht auf ein Alpenschneehuhn als typisches Weihnachtsessen verzichten können, gibt es bei uns immer Truthahn. Als ich in der vergangenen Saison bei Brescia Calcio gespielt habe, konnte ich erstmals nicht zuhause Weihnachten feiern, weil wir keine Winterpause hatten. Deshalb haben mich meine Eltern in Italien besucht. Es waren zwar fast alle Restaurants geschlossen, aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht.

J wie Job: Ich bin sehr dankbar darüber, es geschafft zu haben, als Fußballprofi zu arbeiten. Ich weiß, dass das ein absolutes Privileg ist und freue mich darüber, auf diese Weise verschiedene Länder und Kulturen kennenlernen zu dürfen.

O wie Organisation: Es ist aus meiner Sicht wichtig, eine gute Selbstorganisation zu haben, um alles unter Kontrolle zu haben. Ich denke, das gelingt mir ganz gut – ich würde mich durchaus als gut organisierten Menschen bezeichnen.

N wie Norwegen: Ich habe zweieinhalb Jahre in Norwegen bei Aalesunds FK gespielt und dort eine sehr gute Zeit gehabt. Es war wie ein Neustart meiner Karriere. Der Klub war ähnlich wie Holstein Kiel ein sehr familiärer Klub, bei dem ich mich als Spieler nochmal deutlich verbessert habe.

S wie Social Media: Ich muss zugeben, dass ich ein großer Instagram-Fan bin und viel Zeit am Handy verbringe. Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens, weil ich auf diese Weise mit meiner Familie und meinen Freunden in Kontakt bleiben und sehen kann, wie es ihnen geht.

S wie Strand: Ich mag es, am Strand zu sein, und versuche meine Urlaube so zu planen, dass ich Zeit am Wasser verbringen kann. Das ist ganz gut, um den Kopf für eine Weile frei vom Fußball zu bekommen. Ich weiß, dass Kiel mehrere schöne Strände hat, habe es aber bisher noch nicht dorthin geschafft. Das steht also noch auf meiner To-Do-Liste für diesen Sommer.

O wie Oliven: Ich mag Oliven überhaupt nicht und versuche, Gerichte zu meiden, in denen sie enthalten sind.

N wie Nationalspieler: Es ist natürlich eine große Ehre, als Nationalspieler für sein Land zu spielen. Bisher habe ich sechs Länderspiele absolviert und hoffe, dass noch viele hinzukommen. Es macht mich einfach sehr glücklich.  

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