Joker Mees sticht: KSV mit Remis beim FC St. Pauli

Hat Köpfchen bewiesen: Joshua bei seinem spitzen-Mees-igen Treffer

Die KSV hat im ersten Auswärtsspiel des neuen Kalenderjahres einen Punkt geholt. Die Störche spielten am Samstagnachmittag beim FC St. Pauli 1:1-Unentschieden. Omar Marmoush brachte die Hausherren im Millerntor-Stadion nach der Pause in Führung, die Joshua Mees für die Kieler ausglich.

Im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage zum Jahresauftakt gegen den VfL Osnabrück veränderte KSV-Coach Ole Werner seine Startelf auf einer Position: Für Joshua Mees stand Fabian Reese in der Anfangsformation.

Es entwickelte sich sogleich eine temporeiche Partie, in der die in der Anfangsphase sehr agilen Gastgeber die ersten Möglichkeiten hatten. Omar Marmoush konnte KSV-Schlussmann Ioannis Gelios im kurzen Eck nicht überlisten, den folgenden Kopfball von Finn Ole Becker blockte Stefan Thesker kurz vor der Linie für seinen geschlagenen Keeper (9.). Die Störche waren um einen geordneten Spielaufbau bemüht – und wären in Zuge dessen mit der ersten Großchance um ein Haar auch in Führung gegangen: Fin Bartels legte den Ball am Fünfmeterraum quer, wo Janni Serra noch von Daniel Buballa entscheidend bedrängt wurde, sodass sein Abschluss aus kurzer Distanz Zentimeter am rechten Pfosten vorbeitrudelte (14.). Es ging fortan hin und her: Marmoushs Schuss blockte Alexander Mühling in höchster Not per Grätsche (21.), Guido Burgstaller köpfte eine Ecke ans Außennetz (22.) und selbiges traf auf der Gegenseite auch Jonas Meffert per Flugkopfball (32.). Den nächsten Hochkaräter hatten die zum Ende der ersten Hälfte zwingender werdenden Störche, als Jae-Sung Lee im gegnerischen Strafraum Serra bediente, der aus sechs Metern an FCSP-Torhüter Dejan Stojanovic scheiterte (33.). Auch Meffert hatte die Kieler Führung auf dem Fuß, als er einen Bartels-Schuss annahm und aufs Tor spitzelte (34.). Stojanovic drehte das Leder noch um den rechten Pfosten, Holsteins Sechser hatte bei der Ballannahme allerdings auch im Abseits gestanden. So ging es trotz guter Gelegenheiten auf beiden Seiten torlos in die Pause.

Mees trifft drei Minuten nach seiner Einwechslung

Nach dem Seitenwechsel hatte Serra die erste Möglichkeit, als er sich stark gegen Buballa im Luftduell durchsetzte, sein Kopfball verfehlte aber knapp den rechten Torwinkel (50.). Stattdessen schlug die Kugel im Kieler Gehäuse ein: Daniel-Kofi Kyereh bediente Marmoush, dessen Direktabnahme aus halbrechter Position unhaltbar für Gelios im linken Giebel einschlug (52.). Der starke Winter-Neuzugang der Gastgeber hätte fünf Minuten später fast einen Doppelpack geschnürt, als er nach einer geschickten Drehung frei vor Gelios auftauchte, der alles riskierte und im Eins gegen Eins mit der Schulter parieren konnte (57.). In der Phase, in der St. Pauli die Spielkontrolle zu übernehmen schien, gab die KSV die passende Antwort: Bartels brachte den Ball nach einer Ecke noch einmal in die Mitte, wo sich der kurz zuvor eingewechselte Joshua Mees hochschraubte und per Kopf ins rechte Eck zum Ausgleich traf (62.). Der Joker war es auch, der die letzte Möglichkeit des Spiels hatte: Mühling flankte von rechts an den Fünfmeterraum, wo der Torschütze dieses Mal jedoch per Kopf nicht genügend Druck hinter den Ball bekam, wodurch dieser links am FCSP-Gehäuse vorbeiging (81.). In der umkämpften Schlussphase rieben sich beide Seiten aneinander auf, weitere Torchancen konnte sich indes kein Team erspielen, sodass am Ende nach 90 intensiven Minuten ein gerechtes Remis zu Buche stand.

Statistik:

FC St. Pauli: Stojanovic – Buballa, Ziereis, Dzwigala (79. Flach), Paqarada – Benatelli, Becker, Marmoush (79. Dittgen), Zalazar, Kyereh (90.+2 Daschner) – Burgstaller (79. Matanovic). Trainer: Schultz.

KSV: Gelios – Dehm, Wahl, Thesker, van den Bergh (46. Komenda) – Mühling, Meffert, Lee – Reese (59. Mees), Serra (59. Porath), Bartels. Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück) – Tore: 1:0 Marmoush (52.), 1:1 Mees (62.) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: „Das Spiel war auf tiefem Boden sehr, sehr umkämpft. St. Pauli hatte den besseren Start in die Partie. Zur Mitte der ersten Halbzeit hatten wir eine starke Phase, in der wir zu guten Möglichkeiten gekommen sind, die wir nicht nutzen konnten. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel. Wir sind gut in die zweite Hälfte gestartet, aber dann ist St. Pauli mit einem Wahnsinnstor in Führung gegangen. Wir haben gut auf diesen Nackenschlag reagiert und sind zum Ausgleich gekommen. Von daher können wir mit dem Ergebnis leben, weil wir nach diesem Spielverlauf gegen einen starken Gegner mit dem Punkt und der Leistung einverstanden sein können.“

Timo Schultz, Trainer FC St. Pauli: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen. Meine Mannschaft war von Anfang an mit und gegen den Ball aktiv. Omar Marmoush hätte nach einer tollen Aktion für die Vorentscheidung sorgen können. Insgesamt war es eine Mannschaftsleistung, die Mut macht für die Zukunft. Von daher bin ich mit den Jungs sehr zufrieden, auch wenn wir gerne gewonnen hätten.“

Uwe Stöver, KSV-Geschäftsführer Sport: „Es war mehr drin, aber die Mannschaft hat gut reagiert auf den 0:1-Rückstand. Wir müssen es nehmen, wie es ist, das Ergebnis akzeptieren und schauen, dass wir im nächsten Spiel drei Punkte holen.“

Jonas Meffert: „St. Pauli hat ein gutes Spiel gemacht. Sie haben eine starke Mannschaft und werden meiner Meinung nach in der Rückrunde nicht mehr viel mit den unteren Tabellenplätzen zu tun haben. Das Gegentor war blöd, weil wir zu dem Zeitpunkt eine gute Phase hatten. Wir haben den Ball unglücklich verloren, dann war es ein super Tor des Stürmers. Aber wir sind zurückgekommen und haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen und auswärts einen Punkt geholt. Also muss man heute auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“

Fin Bartels: „Wenn Fans da gewesen wären, wäre es natürlich noch schöner gewesen, hierher ans Millerntor zurückzukehren. Es war ein schwieriges, intensives Spiel. In der ersten Hälfte hätten wir in Führung gehen können, obwohl es St. Pauli zu keiner Zeit schlecht gemacht hat. Nach dem Rückstand sind wir zurückgekommen, haben den Ausgleich gemacht und müssen heute mit dem Punkt leben.“

Joshua Mees: „Natürlich wollten wir das Spiel noch gewinnen, aber beide Mannschaften hatten Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Wenn man den Spielverlauf betrachtet, geht der Punkt in Ordnung.“

Die Pressekonferenz nach dem Spiel

Interview mit Torschütze Joshua Mees

Impressionen vom Unentschieden beim FC St. Pauli:

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