KSV erarbeitet sich Heimsieg gegen Aue

Ein fast schon gewohntes Bild in dieser Saison: Alexander Mühling tritt zum Elfmeter an – und verwandelt. Es war sein siebter Elfmeter in der laufenden Spielzeit

Die KSV hat am Samstagnachmittag einen Heimsieg eingefahren. Die Störche gewannen im Holstein-Stadion gegen den FC Erzgebirge Aue mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Alexander Mühling in der Schlussphase per verwandeltem Foulelfmeter.

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth stellte KSV-Coach Ole Werner seine Startformation auf zwei Positionen um: Simon Lorenz spielte für Stefan Thesker, der sich gegen Fürth einen Achillessehnenanriss zugezogen hatte, in der Innenverteidigung. Zudem rückte der gegen das Kleeblatt gelbgesperrte Fin Bartels für Joshua Mees in die Anfangsformation.

Es dauerte keine 60 Sekunden, bis die Gastgeber die erste Gelegenheit hatten, als Simon Lorenz am zweiten Pfosten das lange Bein ausfuhr, jedoch nicht genügend Druck hinter den Ball bekam, sodass Aues Schlussmann Martin Männel zupacken konnte. Im Gegenzug gab’s die vermeintliche kalte Dusche für die KSV, als Ben Zolinski das Leder aus fünf Metern ins lange Eck streichelte (5.). Der Jubel war jedoch schnell wieder verflogen, weil der Video-Schiedsrichter eingriff und die vorherige Abseitsstellung von Passgeber Florian Krüger ahndete. Danach bewahrte Ioannis Gelios seine Mannschaft vor einem Rückstand, als er zunächst Dimitrij Nazarovs Distanzschuss parierte und auch Krügers Nachschuss aus kurzer Distanz entschärfte (9.). Mit zunehmender Spieldauer fanden die Kieler gegen agile Gäste besser ins Spiel, konnten sich aber zunächst keine Hochkaräter erspielen. In einer intensiven Partie arbeiteten sich beide Teams aneinander ab, Chancen blieben dadurch hüben wie drüben Mangelware. Kurz vor der Pause konnte Holstein den Druck nochmal erhöhen, doch Männel parierte nach einer Ecke erst Mühlings Kopfball und dann auch Lorenz‘ zweiten Versuch (41.).

Porath wird gefoult, Mühling trifft

Nach dem Seitenwechsel blieb es ein enges Spiel – und plötzlich lag der Ball ein zweites Mal im Kieler Netz. Zolinski steckte auf John Patrick Strauß durch, der das Leder vorbei an Gelios zur vermeintlichen Führung einschob. Doch auch dieses Mal meldete sich der Video-Schiedsrichter und erkannte den Treffer wegen Strauß‘ vorheriger Abseitsstellung ab (54.). In der Folge waren es erneut die Kieler, die mehr vom Spiel hatten. Fin Bartels‘ Schuss wurde gerade noch geblockt (56.), der satte Flugkopfball des Routiniers geriet kurz darauf zu zentral, wodurch Männel das Spielgerät festhalten konnte (59.), und ein Schlenzer des 34-Jährigen strich knapp vorbei (70.). Die KSV hatte mehr Ballbesitz, es bedurfte aber eines besonderen Moments, um in Führung zu gehen. Der eingewechselte Finn Porath ging im Strafraum ins Dribbling und wurde von Ognjen Gnjatic klar getroffen. Den fälligen Strafstoß setzte Mühling präzise ins linke Eck (81.). Aue warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, kam aber nicht mehr zur Ausgleichschance, weil Holstein leidenschaftlich verteidigte und den knappen Vorsprung über die Zeit brachte.  

Statistik:

KSV: Gelios – Dehm (89. Neumann), Wahl, Lorenz, Kirkeskov – Mühling, Meffert, Hauptmann (57. Serra) – Reese (57. Mees), Lee, Bartels (71. Porath). Trainer: Werner.

Aue: Männel – S. Breitkreuz (82. Rizzuto), Gonther, Gnjatic, Bussmann – Strauß, Samson, Fandrich, Zolinski (87. Jonjic) – Nazarov (82. Testroet), Krüger. Trainer: Schuster.

Schiedsrichter: Dr. Thomsen (Kleve) – Tor: 1:0 Mühling (81./FE) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

KSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver: „Gegen Fürth hätten wir gewinnen müssen – und haben verloren. Heute hätten wir nicht gewinnen müssen, haben das Spiel aber gewonnen – auch dank des nötigen Quäntchens. Wir nehmen das gerne mit und freuen uns über die drei Punkte.“

Hauke Wahl: „Wir haben die erste Viertelstunde verschlafen, hatten aber einen überragenden Torwart, der uns die Null gehalten hat. Wir sind dann besser ins Spiel gekommen, ohne zwingend zu sein, hätten aber nach Standards in Führung gehen können. Nach der Pause war es ausgeglichen. Am Ende haben wir einen Elfmeter bekommen, den wir verwandelt haben. Das sind die ekligen Spiele, die man nicht verlieren darf. Wenn man sie gewinnt, ist es umso schöner.“

Mikkel Kirkeskov: „Es war ein schwieriges Spiel. Aue hat es uns schwer gemacht. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht. Umso schöner, dass wir dennoch einen Sieg einfahren konnten. Jeder hat alles reingeworfen. Am Ende haben wir drei Punkte. Das ist das, was zählt.“

Pressekonferenz nach dem Spiel:

Simon Lorenz zum Heimsieg gegen Aue:

Bildergalerie Holstein Kiel – FC Erzgebirge Aue:

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