KSV feiert in Würzburg ersten Auswärtssieg

Die Kieler Führung: Jae Sung Lee legt den Ball vor dem Tor quer, Janni Serra köpft ein

Die KSV hat am Sonntagnachmittag den ersten Auswärtssieg der neuen Saison eingefahren. Die Störche gewannen bei Aufsteiger Würzburger Kickers vor 1300 Zuschauern in der Flyeralarm Arena mit 2:0 (1:0). Janni Serra brachte die Kieler in der ersten Hälfte in Führung, nach der Pause sorgte Lars Dietz per Eigentor für den Endstand.

KSV-Trainer Ole Werner stellte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf vier Mal um: Ioannis Gelios stand für den sich in Quarantäne befindlichen Thomas Dähne zwischen den Pfosten und der wiedergenesene Johannes van den Bergh rückte für Phil Neumann in die Startelf, sodass Jannik Dehm von der linken auf die rechte Außenverteidigerposition rückt. Zudem startete Janni Serra anstelle von Niklas Hauptmann und Neuzugang Joshua Mees ersetzte Fin Bartels.

Serra trifft nach Lees Vorarbeit

Beide Mannschaften fanden in der Anfangsphase nur schwer in die Partie, sodass Torchancen geschweige denn Schüsse aufs gegnerische Gehäuse gänzlich ausblieben. Die Kieler waren um Ball- und Spielkontrolle bemüht, mehr vom Spiel hatten indes die Hausherren, ohne dabei jedoch wirklich zwingend zu sein. Stattdessen war die Begegnung von einigen Fouls und Ungenauigkeiten hüben wie drüben geprägt. Folglich fiel auch die Führung aus dem Nichts: Nach einem langen Ball von Hauke Wahl tauchte Jae Sung Lee auf einmal frei vor FC-Keeper Fabian Giefer auf und spitzelte die Kugel noch auf Janni Serra hinüber, der diese per Flugkopfball aus einem Meter über die Linie drückte (22.). Der Führungstreffer gab den ganz in weiß spielenden Gästen jedoch nicht den entsprechenden Rückenwind. Nach einem Freistoß von Jannik Dehm, der einen Meter am linken Winkel vorbeisegelte (25.), kamen auch die Franken zu ersten Gelegenheiten: Mitja Lotric setzte einen Schuss aus dem Rückraum links am Tor vorbei (26.) und Dominic Baumann verzog aus der Drehung (31.). Robert Herrmanns Distanzschuss fischte Gelios noch aus dem linken Eck (45.), dann war Pause.

KSV-Defensive steht sicher

Nach dem Seitenwechsel konnte Holstein die Begegnung ausgeglichener gestalten, Torchancen blieben jedoch weiterhin Mangelware. Nach 67 Minuten bewahrte Gelios seine Farben vor dem Ausgleich, als er Herrmanns satten Aufsetzer aus dem linken Eck kratzte. Die Störche verteidigten weiterhin konzentriert – und kamen mit der ersten echten Möglichkeit nach dem Wiederanpfiff direkt zum zweiten Treffer: Nachdem Marco Komenda in Folge einer Ecke im Strafraum zu Boden ging und ein Elfmeterpfiff ausblieb, schalteten die Kieler blitzschnell. Alexander Mühling brachte das Leder nochmal scharf flach vors Tor, wo Würzburgs Lars Dietz dem einschussbereiten Serra zuvor kam und den Ball beim Klärungsversuch aus kurzer Distanz unfreiwillig über die Linie bugsierte (75.). Anschließend blieb eine Schlussoffensive der Gastgeber aus, sodass die KSV den ersten Auswärtssieg der Saison und die Verteidigung der Tabellenspitze bejubeln konnte.

Statistik:

Würzburg: Giefer – Ronstadt (27. Hemmerich), Douglas, Dietz, Feick – Sontheimer, Hägele, Lotric (60. Lotric), Kopacz, Herrmann – Baumann (46. Nikolov). Trainer: Antwerpen.

Kiel: Gelios – van den Bergh, Wahl, Komenda, Dehm – Meffert (90.+2 Arslan), Mühling (82. Ignjovski), Lee – Reese (64. Porath), Serra (90.+2 Girth), Mees (46. Hauptmann). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg) – Tore: 0:1 Serra (22.), 0:2 Dietz (75./ET)  – Zuschauer: 1300.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: „Es war ein umkämpftes Spiel, in dem das Ergebnis aus unserer Sicht das beste war. Wir haben es geschafft, wenig zuzulassen und waren sehr effektiv. Wir hatten allerdings zu wenig Phasen, in denen wir das Spiel unter Kontrolle hatten. Von daher ist es ein Arbeitssieg. Wenn man die Ausbeute der ersten vier Spiele sieht, kann man der Mannschaft ein solches Spiel zugestehen.“

Michael Antwerpen, Kickers-Trainer: „Wir haben ebenfalls nicht allzu viel zugelassen. Heute hat die reifere Mannschaft das Spiel gewonnen. Man hat gemerkt, dass wir auf eine eingespielte Mannschaft getroffen sind. Wir haben es bis zum gegnerischen Strafraum gut gemacht, waren dann aber nicht wirklich zwingend. Wir hätten die Kieler mehr beschäftigen müssen. Das ist uns nicht gelungen.“

Uwe Stöver, Geschäftsführer Sport: „Das wir heute bei weitem nicht unser besten Spiel gemacht haben, ist uns allen klar. Der Gegner lief uns sehr aggressiv, sehr früh an und hat taktisch viel unterbunden. Die [Kickers] haben das richtig gut gemacht. Dennoch: die Effektivität, die wir in den ersten Spielen nicht hatten, heute hatten wir sie. Deshalb sind wir mit dem Ergebnis und dem Punktertrag zufrieden.“

Debütant Joshua Mees: „Wir haben heute einen sehr dreckigen Sieg eingefangen. Aber solche Spiele gibt’s, den Kampf muss man annehmen und ich denke, das haben wir heute gut gemacht. Auch wenn heute spielerisch nicht alles so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber darauf kommt es nicht immer an. Ich denke, heute war es einfach wichtig, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Es war schon ein sehr unangenehmer Gegner, der sich in jeden Zweikampf reingeworfen hat. Für mich selbst war es einfach wichtig, mit der Mannschaft zu kicken und zu spielen und wir haben heute gewonnen, also alles gut.“

Torschütze Janni Serra: „Wir haben über 90 Minuten nicht richtig in unseren Rhythmus gefunden, hatten extreme Probleme mit dem Spiel der Würzburger, haben wenig Druck auf den Ball bekommen, so dass wir sehr tief stehen mussten. Die beiden Großchancen, die wir hatten, haben wir extrem gut ausgespielt und auch genutzt, das war extrem wichtig und deswegen gehen wir als Sieger vom Platz. Ich würde aber nicht sagen, dass das verdient war.“

Janni Serra im Kurzinterview:

Die Pressekonferenz nach #FWKKSV

Impressionen vom Auswärtssieg in Würzburg:

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