KSV mit Last-Minute-Niederlage gegen Twente Enschede

Niklas Hauptmann erzielt in Hälfte eins den vermeintlichen Ausgleich. Der Treffer zählte allerdings wegen einer Abseitsposition nicht

Die KSV hat das zweite Testspiel im Rahmen des IKK Nord Trainingscamps gegen den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede knapp mit 2:3 (0:2) verloren. Die Partie, die auf Anordnung der niederländischen Behörden unter strenger Geheimhaltung ausgetragen wurde, fand am Samstagnachmittag im Stadion De Grolsch Veste in Enschede unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nach 0:2-Halbzeitrückstand besorgten Benjamin Girth und Daniel Hanslik in der Schlussphase den Ausgleich, ehe Alexander Jeremejeff in der Schlussminute für die Gastgeber den Siegtreffer erzielte.

Die Kieler fanden gut ins Spiel, setzten den Gegner früh unter Druck und erarbeiteten sich so direkt ein spielerisches Übergewicht. Dieses hätte nach zehn Minuten fast zur Führung für die Gäste geführt, als Makana Baku den Fuß in Marco Komendas scharfe Hereingabe hielt, der Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbeistrich. Stattdessen zeigte sich der FC Twente im direkten Gegenzug eiskalt und nutzte die erste sich bietende Chance, als Danilo volley aus 18 Metern ins linke Eck traf (11.). Der Tabellenvierzehnte der vergangenen Eredivisie-Saison wurde fortan stärker, kam allerdings zu keinen weiteren Hochkarätern. Stattdessen erzielten die Störche den vermeintlichen Ausgleich, als Janni Serra nach einem schnell ausgeführten Freistoß den Ball in die Gasse auf Niklas Hauptmann hob, der vorbei an FC-Keeper Joel Drommel ins rechte Eck traf (31). Der Treffer fand jedoch wegen Hauptmanns Abseitsstellung keine Anerkennung. Drei Minuten später wurde der Mittelfeldspieler auf dem Weg zum Tor noch von Julio Pleguezuelo fair vom Ball getrennt. Anschließend meldete sich Enschede in der Offensive zurück: Nachdem KSV-Schlussmann Thomas Dähne bei einem Schlenzer von Queensy Menig noch sicher zugepackt hatte (39.), unterlief den Kielern im Aufbauspiel ein Fehler, der umgehend bestraft wurde: Vaclav Cerny legte auf Danilo quer, der aus sechs Metern nur noch einzuschieben brauchte (39.). Kurz vor der Pause hatte Fin Bartels den Anschlusstreffer auf dem Fuß, als er einen verunglückten Rückpass von Tyronne Ebuehi erlief, dann aber im Eins gegen Eins an Drommel scheiterte (44.).

Störche kommen druckvoller aus der Kabine

Die Störche kamen mit mehr Offensivdruck aus der Kabine, der sich nach schöner Kombination in der ersten Möglichkeit des zweiten Durchgangs auszahlte, als Bartels‘ Schlenzer nach Ablage von Alexander Mühling noch von Drommel aus dem rechten Eck gekratzt wurde (54.). Auf der Gegenseite setzte Alexander Jeremejeff aus 14 Metern den Ball vorbei (55.). Holstein hatte nun mehr vom Spiel, musste sich Torchancen allerdings mühsam erarbeiten. David Atanga setzte seinen Drehschuss aus neun Metern knapp rechts vorbei (67.). Der niederländische Meister von 2010 verpasste die Vorentscheidung, als Thijs van Leeuwen auf Dähne zulief, den Ball ins lange Eck setzen wollte, wo Phil Neumann jedoch in höchster Not klärte (74.). Im Gegenzug scheiterte Lion Lauberbach per sattem Volleyschuss am stark parierenden Drommel (75.), ehe Benjamin Girth per Kopfball-Bogenlampe ins rechte Eck verkürzte (80.). In der Schlussphase drückten die Kieler auf den Ausgleich – und waren damit erfolgreich: Nach einer Ecke stand Daniel Hanslik richtig und nickte wuchtig zum 2:2 ein (87.). Doch die Freude währte nicht lange, weil Jeremejeff nach einem langen Ball frei vor Dähne auftauchte und überlegt ins linke Eck zum 3:2-Endstand traf (89.).

Statistik:

Twente: Drommel – Ebuehi, Pleguezuelo (78. Hilgers), Schenk (78. Staring), Oosterwolde (78. Smal) – Brama (78. Rots), Roemeratoe (60. Selahi) – Cern (78. Aburjania), Bosch (60. van Leeuwen), Menig (60. Lamprou) – Danilo (46. Jeremejeff).

Holstein: Dähne – Neumann, Wahl (60. Porath), Lorenz (78. Girth), Komenda (78. Hanslik) – Mühling (60. Lee), Ignjovski (60. Meffert), Hauptmann (46. Arslan) – Baku (46. Reese), Serra (46. Lauberbach), Bartels (60. Atanga).

Schiedsrichter: Nijhuis – Tore: 1:0 Danilo (10.), 2:0 Danilo (39.), 2:1 Girth (80.), 2:2 Hanslik (87.), 3:2 Jeremejeff (89.) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei Großchancen, die wir nicht reingemacht haben, während der Gegner seine beiden Gelegenheiten genutzt hat. Wir waren in der zweiten Halbzeit deutlich spielbestimmender und sind aggressiver angelaufen. Uns fehlte nach den Tagen im Trainingslager die Intensität, um in Ballnähe Zugriff zu bekommen. Wir haben uns nach der Pause besser präsentiert und sind verdient zum Ausgleich gekommen. Dass wir am Ende noch das dritte Gegentor kassiert haben, ist ärgerlich. Zwar sind Ergebnisse in der Vorbereitung zweitrangig, aber wir hätten dennoch gerne das 2:2 mitgenommen.

Fabian Reese: Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan, mit dem Ball Räume zu finden. Wir haben manchmal nicht richtig zugepackt, hatten aber dennoch zwei Riesenchancen. Leider haben wir diese nicht gemacht und stattdessen zwei Gegentore kassiert. Das verfolgt uns leider, dass wir unsere Chancen nicht nutzen und dafür bestraft werden. Wir haben uns nach der Pause sehr gut reingebissen, hatten mehr Spielkontrolle und waren giftig. Wir haben uns den Ausgleich erarbeitet, sodass es umso trauriger ist, noch ein Gegentor kassiert zu haben, weil wir so wieder ohne gutes Ergebnis dastehen.

KSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver im Kurzinterview:

Impressionen vom Test in Enschede:

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