KSV punktet zum Jahresabschluss in Sandhausen

Sandhausens Keeper Martin Fraisl verhindert in der Schlussphase den möglichen Kieler Siegtreffer und lenkt Lion Lauberbachs Schuss noch an den Außenpfosten

Die KSV Holstein hat am Sonntagnachmittag das Kalenderjahr mit einem Unentschieden beendet. Die dramatische Partie beim SV Sandhausen endete mit einem letztlich gerechten 2:2 (0:1). Salih Özcan brachte die Störche vor 4995 Zuschauern im BWT-Stadion am Hardtwald im ersten Durchgang in Führung, die die Gastgeber kurz nach der Pause mit einem schnellen Doppelschlag pulverisierten. In der Schlussphase rettete Emmanuel Iyoha der KSV einen Punkt. Der eingewechselte Lion Lauberbach traf anschließend den Pfosten, die Störche hätten auch gut und gerne als Sieger in die Winterpause starten können.

Die Partie begann ohne großes Abtasten. Nach drei Minuten tauchten die Störche, bei denen im Vergleich zum 2:2 beim 1. FC Nürnberg Young-jae Seo für den gesperrten Johannes van den Bergh sowie Dominik Schmidt für Phil Neumann in die Startelf rückten, erstmals vor dem gegnerischen Gehäuse auf, als der Aufsetzer von Jae Sung Lee einen guten Meter am linken Pfosten vorbeistrich. Der Schachzug von Ole Werner, mit einer Dreierkette zu beginnen, zahlte sich anfangs voll aus.
Auf der Gegenseite meldeten sich die Gastgeber mit einem Kopfball von Kevin Behrens, der knapp über den Querbalken flog, in der Begegnung an (6.). Die Kieler machten es anschließend im wahrsten Sinne des Wortes mit Köpfchen: Dominik Schmidt schlug eine weite Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Salih Özcan aus spitzem Winkel per Kopfball-Aufsetzer die frühe Führung erzielen konnte (11.). 60 Sekunden später hätte Janni Serra fast nachgelegt, sein Schlenzer in Zuge eines Konters segelte jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. In der Folge war zu merken, dass Sandhausen das Gegentor egalisieren wollten. Die Elf von Trainer Uwe Koschinat, dessen Vertragsverlängerung bis 2022 vor Anpfiff verkündet worden war, erhöhte den Druck und kam durch Leart Paqarada zum nächsten Abschluss, den KSV-Schlussmann Dominik Reimann über die Latte lenkte (19.). Anschließend suchten die Hausherren weiterhin die Lücke im dichten Kieler Defensivverbund, fanden sie aber erstmals wieder in der 37. Minute, als Behrens per Kopf am stark reagierenden Reimann scheiterte. Unmittelbar vor der Pause hatte dann Özcan die Riesenchance auf seinen zweiten Treffer. Der Torschütze luchste Marlon Frey den Ball ab, ging alleine auf Martin Fraisl zu, doch am Ende eines langen Sprints zog der Kieler gegen den SV-Schlussmann den Kürzeren (45.).

Sandhausen dreht die Partie nach Wiederanpfiff – Iyoha rettet das Remis

Die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs gehörte ebenfalls den Störchen, als Serra eine Flanke von Alexander Mühling jedoch zu mittig aufs Sandhausener Gehäuse brachte, sodass Fraisl sicher zupacken konnte (50.). Der KSV-Stürmer verletzte sich bei dieser Aktion und musste durch Finn Porath ersetzt werden. In der Folge belohnten sich die Kurpfälzer für ihren Aufwand – und zwar gleich doppelt: Zunächst schlenzte der zur Halbzeit eingewechselte Marion Engels in dieser Überzahlsituation den Ball zum Ausgleich ins linke Eck (53.), ehe Besar Halimi keine 60 Sekunden später nach einem Ballverlust im Aufbauspiel die Partie per Flachschuss aus zwölf Metern drehen konnte. Die Werner-Elf musste nach diesem bitteren Doppelschlag die Schlagzahl wieder erhöhen, tat sich gegen die robusten Gastgeber aber lange Zeit schwer, sodass sie sich zunächst keine weiteren Hochkaräter herausspielen konnte – bis zur 75. Minute: Seo flankte butterweich auf den ersten Pfosten, wo Emmanuel Iyoha aus kurzer Distanz einschieben konnte. Die Begegnung war nun auf Messers Schneide, weil beide Seiten zum Jahresabschluss den Sieg wollten. So hatte der eingewechselte Lion Lauberbach die Kieler Führung auf dem Fuß, als er sich den Ball auf den rechten Fuß legte und Fraisl aus elf Metern zu einer Glanztat zwang (83.). Der Torhüter lenkte den Ball noch an den Außenpfosten, sodass es letztlich bei der leistungsgerechten Punkteteilung blieb.

Statistik:

Sandhausen: Fraisl – Diekmeier, Nauber, Zhirov, Paqarada – Paurevic, Linsmayer, Frey (46. Engels), Halimi (70. Türpitz) – Behrens, Bouhaddouz. Trainer: Koschinat.

KSV: Reimann – Thesker, Wahl, Schmidt – Seo, Meffert, Mühling (73. Lauberbach) – Iyoha, Özcan, Lee (89. Ignjovski) – Serra (57. Porath). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Fritz (Korb) – Tore: 0:1 Özcan (11.), 1:1 Engels (53.), 2:1 Halimi (54.), 2:2 Iyoha (75.) – Zuschauer: 4995.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: Bei uns, der Mannschaft und mir, herrschen nach diesem Spiel gemischte Gefühle vor. Wir haben die ersten 25 Minuten gut gespielt, danach aber etwas den Zugriff verloren. Leider hatten wir nach der großen Chance von Janni Serra vogelwilde 70 Sekunden, in denen wir uns fast um den Lohn der ganzen Arbeit gebracht hätten. Mit einem bisschen Abstand kann ich mit dem Punkt gut leben, im Moment überwiegt aber die Enttäuschung. Grundsätzlich stimmt mich die Entwicklung der Mannschaft aber positiv für den weiteren Saisonverlauf.

Uwe Koschinat, Trainer SVS: Mit der Dreierkette der Kieler hatten wir anfangs große Probleme, da sind wir in vielen Situationen dem Spiel hinterhergelaufen. Wir haben von der kurzfristigen Überzahl profitiert und hätten in dieser Phase auch noch das 3:1 machen können. Die Mannschaft hat viel investiert, um den Fans noch einmal einen Heimsieg zu schenken. Das 2:2 ist ein gerechtes Ergebnis, wir bewegen uns mittlerweile mit Kiel auf Augenhöhe. Und damit bin ich sehr zufrieden, spielten wir doch in der vergangenen Saison noch bis zum Ende gegen den Abstieg und Holstein Kiel um den Aufstieg mit.

Hauke Wahl: Es war das erwartet intensive Spiel. In der ersten Halbzeit hatten wir wenig Zugriff, haben uns aber mit einer Führung in die Pause gerettet. Durch zwei doofe Fehler kassieren wir dann zwei Tore, beweisen dann aber wieder einmal große Moral und hätten am Ende hier sogar fast noch gewonnen. Nach dem Spielverlauf müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.

Alexander Mühling: Der Doppelschlag war nicht so optimal für uns, deshalb können wir letztlich mit dem Punkt zufrieden sein. Insgesamt hätten wir im bisherigen Saisonverlauf schon den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto haben können, aber das Ziel, uns nach dem Trainerwechsel wieder zu stabilisieren, haben wir erreicht.

Dominik Schmidt zum Remis in Sandhausen:

Pressekonferenz nach dem 2:2 in Sandhausen

Impressionen aus dem Hardtwald

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