KSV verliert erstmals in Liga 2 gegen den VfL Bochum

Young-jae Seo im Duell mit Bochums Jordi Osei-Tutu

Die KSV hat am Mittwochabend beim VfL Bochum eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Störche unterlagen im Auswärtsspiel, das im Vonovia Ruhrstadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, mit 1:2 (0:0). Nach einem 0:2-Rückstand kamen die Kieler nicht über den Anschlusstreffer von Jonas Meffert hinaus.

Nach dem 3:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart drei Tage zuvor begannen die Störche schwungvoll und verbuchten nach zehn Minuten den ersten Torabschluss der Partie, als David Atanga von Jae Sung Lee freigespielt wurde, aus 14 Metern aber am per Fußabwehr parierenden VfL-Schlussmann Manuel Riemann scheiterte. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der beide Teams ähnlich viel Ballbesitz hatten. Das Geschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, sodass Torchancen lange Zeit gänzlich ausblieben. Die Gastgeber schossen in Person von Robert Zulj nach 24 Minuten erstmals aufs Kieler Gehäuse, KSV-Torwart Ioannis Gelios packte beim Versuch des Österreichers aus knapp 30 Metern allerdings sicher zu. Danach schien die Begegnung Fahrt aufzunehmen, doch es blieb bei einem echten Hochkaräter: Alexander Mühlings Flanke landete bei Atanga, dessen Direktabnahme aus kurzer Distanz von Riemann per starkem Reflex entschärft wurde (26.). Während Bochum um einen geordneten Spielaufbau bemüht war, wurden auf Kieler Seite zwei Schussversuche von Lee (37.) und Emmanuel Iyoha (42.) geblockt, auf der Gegenseite geriet Zuljs zweiter Versuch aus der Distanz zu mittig (43.), sodass es torlos in die Pause ging.

Störche werden zwei Mal eiskalt erwischt

Aus dieser kamen die Hausherren deutlich wacher, denn der erste echte Angriff des VfL führte direkt zum Torerfolg: Milos Pantovic legte rechts hinaus auf den sträflich freien Jordi Osei-Tutu, der am chancenlosen Gelios vorbei zur überraschenden Führung einschob (49.). Die KSV zeigte sich nicht allzu geschockt, sondern intensivierte ihrerseits die Offensivbemühungen – jedoch ohne das nötige Fortune, als Finn Poraths Kopfball nach Atangas Flanke ans Lattenkreuz klatschte (52.). Der Revierklub überließ nun den Störchen das Feld und lauerte auf Konter – und das mit maximalem Erfolg: Nach einem Kieler Ballverlust steckte Zulj auf Silvère Ganvoula durch, der den zweiten VfL-Angriff mit dem zweiten Treffer krönte, als er Gelios im Eins gegen Eins keine Chance ließ (64.). Nach dem erneuten Nackenschlag mühten sich die Kieler, fanden aber kaum einmal die Lücke im nun noch dichter gestaffelten Bochumer Defensivverbund. So musste eine Standardsituation herhalten, um für neue Hoffnung zu sorgen: Stefan Thesker verlängerte einen Eckball per Kopf, sodass Jonas Meffert am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz einnicken konnte (74.). Auf der Gegenseite fischte Gelios einen satten Distanzschuss von Pantovic stark aus dem rechten Eck (78.). Dass die Störche auf den Ausgleichstreffer spielten, verschaffte dem VfL abermals Raum zum Kontern. So hatte Blau-Weiß-Rot Glück, als Gelios den Schuss des gerade eingewechselten Sebastian Maier aus elf Metern gerade noch an den Querbalken lenken konnte (82.). Kurz darauf parierte der KSV-Keeper auch den Schuss von Danilo Soares sicher (88.). In der Nachspielzeit hatte Joker Jannik Dehm den Ausgleich auf dem Fuß, setzte seine Direktabnahme aus fünf Metern aber haarscharf über die Latte, sodass die Bochumer im sechsten Versuch den ersten Sieg gegen die KSV Holstein in der zweiten Liga feiern konnten.

Statistik:

Bochum: Riemann – Gamboa (67. Weilandt), Lampropoulos, Leitsch, Danilo – Losilla, Tesche (46. Janelt), Osei-Tutu (90.+2 Kotchap), Zulj, Pantovic (81. Maier) – Ganvoula. Trainer: Reis.

KSV: Gelios – Neumann (84. Schmidt), Wahl, Thesker, Seo (56. van den Bergh) – Lee, Meffert, Mühling – Atanga (56. Reese), Iyoha (56. Lauberbach), Porath (67. Dehm). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) – Tore: 1:0 Osei-Tutu (49.), 2:0 Ganvoula (64.), 2:1 Meffert (74.) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Lion Lauberbach: Wir haben insgesamt ein gutes Auswärtsspiel gemacht, haben es aber in der ersten Halbzeit trotz guter Gelegenheiten verpasst, ein Tor zu erzielen. Der Gegner war brutal effektiv in den Räumen, die wir ihm gegeben haben. Wir hatten ein Chancenplus, haben daraus aber zu wenig gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir es nicht mehr so häufig geschafft, in torgefährliche Räume zu kommen. Dennoch hatten wir durch Jannik Dehm noch eine sehr gute Möglichkeit. Hätten wir nach dem Anschlusstreffer noch zwingender gedrückt, wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen.

Jonas Meffert: Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht und eine starke erste Halbzeit gespielt. Wir hätten durchaus in Führung gehen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten. Bochum hat es in der zweiten Halbzeit eiskalt gemacht. Am Ende hätten wir den Ausgleich verdient gehabt. Wir waren insgesamt nicht konsequent genug. Das verfolgt uns schon die gesamte Saison.

Hauke Wahl: Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben drei Chancen zugelassen, von denen der Gegner zwei genutzt hat. Dass wir quasi zwei Mal ein identisches Gegentor kassieren, darf uns nicht passieren. Das müssen wir analysieren. Wir haben dem Gegner zwei Mal zu viel Raum ausgenutzt, was dieser brutal ausgenutzt hat. Das gilt es am Samstag gegen Bielefeld besser zu machen. Wir wollen schnellstmöglich die 40 Punkte vollmachen, um gesichert zu sein.

Die Pressekonferenz nach #BOCKSV:

Die KSV-Highlights vom Auswärtsspiel in Bochum:

Impressionen vom Auswärtsspiel in Bochum:

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter