Patrick Erras – der ruhige Riese

Patrick Erras, hier im Testspiel gegen Bröndby IF, wechselte im Sommer vom SV Werder Bremen an die Kieler Förde

Insgesamt 13 Jahre spielte Patrick Erras für den 1. FC Nürnberg, ehe er im Sommer 2020 nach einer neuen Herausforderung suchte. Er verließ seinen Heimatverein und wechselte zum damaligen Erstligisten SV Werder Bremen, hatte dort aber mit Verletzungen zu kämpfen und kam folglich in der vergangenen Spielzeit auf lediglich sieben Pflichtspiele für die Bremer, mit denen er den Abstieg in die 2. Bundesliga nicht verhindern konnte. Zu dieser Saison zog es den gebürtigen Oberpfälzer noch weiter gen Norden, als er bei den Störchen einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb. Im Folgenden spricht der defensive Mittelfeldspieler anhand der Buchstaben seines Namens über Basketball, Tennis, Vorbilder, kulinarische Vorlieben und den letzten Urlaub.

P wie Position: Ich habe schon immer als Sechser gespielt, in der Jugend ab und zu zudem auch als Innenverteidiger. Und wegen meiner Größe hieß es und heißt es auch heute noch bei Spielen, in denen man gegen Ende der Partie knapp zurückliegt, dann auch oft: „ Paddy, ab in den Sturm!“ Aber generell fühle ich mich auf der Sechserposition am wohlsten, weil mir die Dinge, die dort gefordert sind, nämlich Zweikämpfe gewinnen, ein gutes Passspiel und das Coachen der Mitspieler, am meisten liegen.

A wie Amerika: Ich bin großer NBA- und NFL-Fan, wobei mich Basketball noch ein wenig mehr interessiert. Ich checke eigentlich fast täglich die NBA-Ergebnisse. Andere sind vielleicht mehr auf Instagram aktiv, ich lese mir derweil alles zu Basketball durch und schaue mir die Highlights der Spiele als Video an. Das Ganze hat angefangen, weil ich als Jugendlicher ein Fan von Dirk Nowitzki geworden bin. Darüber hinaus habe ich auch schon einmal NBA-Spiele live vor Ort gesehen. Ich war vor ein paar Jahren mit Freunden in San Francisco, wo wir gleich drei Heimspiele der Golden State Warriors besucht haben. Die Tickets waren gar nicht mal teuer und es war wirklich ein tolles Erlebnis. Zudem waren wir auch bei einem NFL-Spiel der San Francisco 49ers. Insgesamt war es eine tolle Woche, weil wir natürlich auch ein wenig Sightseeing gemacht haben.

T wie Tennis: Ich spiele sehr gern in meiner Freizeit mit Kumpels eine Runde Tennis. Meine Vorhand ist gut, der Rest allerdings durchaus noch ausbaufähig. Aber auch im Fernsehen schaue ich gerne Tennis, zum Beispiel Grand-Slam-Turniere, und bin darüber hinaus ein großer Fan von Roger Federer.

R wie Raigering: Ich bin in Raigering aufgewachsen, einem kleinen Dorf in der Oberpfalz, was im Dreieck mit Nürnberg und Regensburg liegt. In Raigering habe ich auch mit dem Fußballspielen angefangen, bis ich im Alter von zwölf Jahren zum 1. FC Nürnberg gewechselt bin. Meine Eltern und Freunde wohnen noch dort, sodass ich immer gerne in der Heimat bin, wenn es die Zeit zulässt. Dann schaue ich auch gerne bei meinem Heimatverein vorbei, weil einige meiner Kumpels dort spielen.

I wie Idol: Frank Lampard war immer eine Art Vorbild für mich, weil mir seine Spielweise sehr gut gefallen hat. Er hat zwar stets etwas offensiver gespielt als ich, von der Position her war er aber ähnlich auf dem Feld positioniert wie ich. Es hat einfach Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Außerhalb des Fußballs ist Dirk Nowitzki ein weiteres Idol – sowohl als Mensch als auch als Sportler. Was er erreicht hat, ist einmalig.

C wie Club: Ich habe 13 Jahre beim 1. FC Nürnberg, der einfach nur „der Club“ genannt wird, verbracht, sodass mir der Verein natürlich ans Herz gewachsen ist. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es auch einmal Zeit für etwas Neues ist, und bin nach Bremen gewechselt. Ich habe aber immer noch viele Freunde beim Club, mit dem ich auch keine wirklich langweilige Saison erlebt habe, weil es immer um Auf- oder Abstieg ging.

K wie Kinder: Mit meiner Frau habe ich eine Tochter, die zwei Jahre alt ist. Im Januar erwarten wir erneut Nachwuchs. Es ist einfach toll, sein Kind aufwachsen zu sehen und die Entwicklung miterleben zu können. Mittlerweile spricht unsere Tochter schon sehr viel. Wir fühlen uns sehr wohl in der Rolle als Eltern und ich genieße es einfach, viel Zeit mit unserer Tochter zu verbringen.

E wie Essen: Was die Ernährung angeht, gehe ich es eigentlich bunt gemischt an. Als Profisportler muss man natürlich darauf achten, was man isst, ich habe da allerdings keine großen Vorlieben. Schön ist es immer, wenn meine Eltern zu Gast sind und Bratwürste aus der Heimat mitbringen. Die kommen dann am Cheat-Day auf den Tisch. Aubergine und Champions mag ich hingegen überhaupt nicht.  

R wie Radio: Wenn ich Auto fahre, höre ich eigentlich immer Radio und mache nicht meine eigene Playlist an, weil es mir ganz gut gefällt, einfach kreuz und quer Musik zu hören.

R wie Ruhe: Ich bin generell ein sehr ruhiger Mensch, der auch gerne die Ruhe zuhause genießt. Dort sitze ich am liebsten auf der Terrasse und schaue meiner Tochter beim Spielen zu. Auf dem Platz mache ich natürlich trotzdem klare Ansagen, bin aber kein Lautsprecher.

A wie Auf- und Abstieg: Mit dem 1. FC Nürnberg haben wir in der Saison 2017/18 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Das war natürlich ein Traum, so etwas mit dem Heimatverein zu erleben. Beim letzten Aufstieg der Nürnberger in die Bundesliga im Jahr 2009 war ich witzigerweise noch als Balljunge im Stadion dabei gewesen. Beim nächsten Aufstieg dann selber dabei zu sein, war unglaublich. Ich erinnere mich noch an die ganzen Fanmassen und die Aufstiegsfeier – Wahnsinn! Umso bitterer war es, dass wir im Folgejahr direkt wieder abgestiegen sind. Es war ein schwieriges Jahr, in dem uns die Erfahrung gefehlt hat. Auch der Abstieg mit Bremen im letzten Jahr war extrem bitter, weil wir lange Zeit ganz ordentlich in der Tabelle platziert waren, dann aber aus den letzten zehn Spielen nur einen Punkt geholt haben. Auch für mich war es kein optimales, aber dennoch sehr lehrreiches Jahr, auch wenn ich mir natürlich einen anderen Ausgang gewünscht hätte.

S wie Sylt: Wir haben im vergangenen Jahr in Bremen gewohnt und sind jetzt nach Kiel gezogen. Deshalb haben wir unseren  letzten Urlaub auch auf Sylt verbracht getreu des Mottos: Wenn wir schon im Norden sind, möchten wir auch gerne einmal Sylt kennenlernen. Es war sehr schön, weil es so entspannt und entschleunigend war, einfach nur spazieren zu gehen, die Zeit am Strand zu verbringen und die Natur zu genießen. Das kann man an einem freien Wochenende durchaus noch einmal wiederholen.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter