Relegation: Joker Lorenz beschert KSV 1:0-Hinspielsieg

Simon Lorenz köpfte Sekunden nach seiner Einwechslung den Kieler Siegtreffer

Die KSV hat sich am Mittwochabend im Hinspiel der Relegation zur ersten Bundesliga beim 1. FC Köln eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am Samstag um 18 Uhr im Kieler Holstein-Stadion geschaffen. Die Störche siegten im Rhein-Energie-Stadion mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Joker Simon Lorenz unmittelbar nach seiner Einwechslung.

KSV-Coach Ole Werner nahm im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 fünf Veränderungen in der Startformation vor: Ioannis Gelios stand anstelle von Thomas Dähne zwischen den Pfosten und Marco Komenda begann in der Innenverteidigung für Simon Lorenz. Für die gelbgesperrten Alexander Mühling und Jonas Meffert rückten Niklas Hauptmann und Aleksandar Ignjovski in die Startformation. Zudem vertrat Finn Porath auf der offensiven Außenbahn Fabian Reese.

Wenngleich die Gastgeber zu Beginn um Spielkontrolle bemüht waren, fanden die Störche gut in die Partie und verbuchten den ersten Abschluss, als Finn Poraths Schlenzer einen knappen Meter am rechten Pfosten vorbeistrich (12.). Die Begegnung war in der Folge von Taktik geprägt, sodass echte Torchancen hüben wie drüben zunächst Mangelware blieben. Nach einer halben Stunde wurde es erstmals brenzlig vorm Kieler Kasten, als Aleksandar Ignjovski in höchster Not einen Schuss aus acht Metern von Jonas Hector über das Tor ablenkte. Die Kölner erhöhten zusehends den Druck und kamen immer wieder zu ruhenden Bällen, aus denen sie jedoch keinen Profit schlagen konnten. Stattdessen versuchte es Marius Wolf aus der Distanz, den Flachschuss konnte KSV-Torwart Ioannis Gelios aber sicher aufnehmen (40.). Holstein war um Entlastung bemüht, konnte sich aber nur selten bis zum gegnerischen Strafraum durchkombinieren. Bei Janni Serras Kopfball aus Rücklage packte FC-Keeper Timo Horn sicher zu (43.), auf der Gegenseite verzog Ondrej Duda aus 14 Metern nur knapp (45.+3).

Lorenz kommt, sieht und trifft – KSV verteidigt leidenschaftlich

Nach der Pause kam zunächst aufgrund vieler Fouls wenig Spielfluss auf. Dann bewies Ole Werner ein goldenes Händchen, als er Simon Lorenz einwechselte. Der Innenverteidiger war keine 20 Sekunden auf dem Platz, als er eine Ablage von Jae-Sung Lee aus zehn Metern per Kopf ins rechte Eck wuchtete (59.). Danach hatte die KSV das Spiel gut im Griff, ließ jedoch Ellyes Shkiri aus 13 Metern zum Schuss kommen, der allerdings zu mittig geriet und dadurch in Gelios‘ Fängen landete (65.). Fünf Minuten später kratzte der Kieler Torhüter eine Direktabnahme von Hector von der Linie, der zuvor allerdings im Abseits gestanden hatte. Holstein lauerte mit der Führung im Rücken auf Konter – und hätten einen um ein Haar zu einem weiteren Treffer genutzt, als Serra die punktgenaue Flanke von Fabian Reese aus vollem Lauf an den Querbalken köpfte (78.). In der Schlussphase drängten die Rheinländer mit aller Macht auf den Ausgleich, doch die Kieler verteidigten leidenschaftlich. Stellvertretend für diese Energieleistung blockte Phil Neumann gleich zwei Mal kurz vor der eigenen Torlinie mit vollem Körpereinsatz die Abschlüsse von Hector und Sebastian Andersson (84.), sodass die Gäste das 1:0 am 109. Jahrestag ihrer 1912 errungenen deutschen Meisterschaft über die Zeit retteten und nun mit diesem knappen Vorsprung ins Rückspiel am Samstag um 18 Uhr im Kieler Holstein-Stadion gehen.

Statistik:

Köln: T. Horn – Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach (46. Drexler) – Skhiri, Özcan (66. Andersson), M. Wolf (66. Thielmann), Hector, Jakobs – Duda. Trainer: Funkel.

KSV: Gelios – Neumann, Wahl, Komenda, van den Bergh – Lee, Ignjovski (59. Lorenz), Hauptmann – Bartels (79. Mees), Serra (79. Girth), Porath (67. Reese). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) – Tor: 0:1 Lorenz (59.) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Hauke Wahl: „Es war das erwartet intensive Spiel. Wir haben die erste Hälfte der Relegation jetzt gut gestaltet, aber es sind noch 90 Minuten zu gehen.“

Johannes van den Bergh: „Wir hatten eine gute Herangehensweise ans Spiel und waren mutig. Wir haben uns manchmal schwer damit getan, das Spiel zu machen. Am Ende hat eine Standardsituation das Spiel entschieden. Hinten haben wir uns mit allem reingeworfen, was wir hatten. So haben wir das Spiel gewonnen. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren, gut zu regenerieren und am Samstag einen ähnlichen Spirit auf den Platz zu bringen.“

Fin Bartels: „Wir haben den Kampf voll und ganz angenommen und waren sehr griffig. Wir haben als Team stark verteidigt und gehen nun mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel. Aber vor uns liegen noch 90 harte Minuten.“

Simon Lorenz: „Ich bin reingekommen und habe gesehen, dass ich mich in der Mitte durchsetzen kann und das Tor frei ist. Das hat zum Glück gut geklappt. Wir waren sehr diszipliniert und konnten so gegen eine qualitativ gute Mannschaft, wie es der 1. FC Köln ist, gut dagegenhalten. Es gibt keinen Grund, jetzt euphorisch zu sein. Wir haben nur den ersten Schritt gemacht.“

KSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver: „Die Jungs haben sehr leidenschaftlich gespielt und stark verteidigt. Aber es ist nur die erste Halbzeit dieses Vergleichs und wir haben die zweite noch zu spielen. Es gibt bei uns keine Euphorie.“

Die Pressekonferenz nach #KOEKSV:

Simon Lorenz nach dem Hinspiel in Köln:

Impressionen vom Auswärtsspiel in Köln:

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