Simon Lorenz: Der Glücksbringer

Wenn Simon Lorenz auf dem Feld steht, läuft’s meistens für unsere Störche. Von den 14 Spielen, in denen der Innenverteidiger in der laufenden Saison im Einsatz war, verlor Holstein lediglich zwei. Wir stellen unseren „Glücksbringer“ vor und haben mit ihm über seine Ziele für die restliche Rückrunde gesprochen.

Im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde Simon Lorenz zum Matchwinner. Es lief die 84. Minute, als Marvin Schulz eine Ecke von der rechten Seite in die Mitte brachte, wo sich Teamkollege Lorenz vor seinen Gegenspieler schob und per Volleyabnahme aus acht Metern ins kurze Eck traf. Es war sein erster Saisontreffer – und ein ganz wichtiger zugleich, weil es der Siegtreffer zum 2:1-Heimerfolg gegen das Kleeblatt war, wodurch unsere Störche erfolgreich in die Rückrunde starteten.

Doch nicht nur wegen dieses Tores ist der 25-Jährige eine wichtige Konstante im Team von unserem Trainer Marcel Rapp. Denn wenn Lorenz spielt, sieht die KSV meistens gut aus. Der Abwehrspieler stand bisher in 14 von möglichen 19 Saisonspielen auf dem Platz – und in nur zwei Partien davon musste Holstein sich den Gegnern geschlagen geben (1:2 gegen Düsseldorf am 29.10.2022 und 1:2 in Kaiserslautern am 04.02.2023). Anders formuliert: In zwölf von 14 Spielen mit Lorenz punkteten unsere Störche. Bei den Niederlagen gegen den SC Paderborn (2:7), den Hamburger SV (2:3) und Arminia Bielefeld (2:4) kam der 1,87 Meter große Rechtsfuß nicht zum Einsatz.

Doch woher rührt diese positive Bilanz? „Ich denke, dass wir generell im Saisonverlauf an Stabilität in der Defensive dazugewonnen haben“, sagt Lorenz, „und darüber hinaus kennen Hauke (Wahl; Anm. d. Red.) und ich uns ja auch schon eine Weile. Unser Zusammenspiel funktioniert gut, zumal es immer von Vorteil ist, über mehrere Spiele in einen Rhythmus zu kommen, weil dann auch die Abläufe besser funktionieren.“ Tatsächlich standen Wahl und Lorenz in den vergangenen zehn Spielen stets Seite an Seite auf dem Feld. Die Bilanz: Vier Siege, vier Unentschieden, zwei Niederlagen.

Der gebürtige Baden-Württemberger fühlt sich offensichtlich wohl im hohen Norden, ist die KSV doch für den im Juli 2020 vom VfL Bochum an die Förde gekommenen Defensivspezialisten die längste Station seiner bisherigen Profilaufbahn geworden. „Wir haben eine hohe Qualität innerhalb unseres Teams und auch menschlich viele sehr gute Charaktere dabei. Darüber hinaus ist auch die gute Stimmung ein großes Plus unserer Mannschaft“, betont Lorenz. 65 Pflichtspiele absolvierte der Abwehrmann seitdem im Holstein-Trikot, in denen er vier Tore selbst erzielte und zwei weitere vorbereitete. Der Treffer, der ihm sicherlich am meisten in Erinnerung geblieben ist, fehlt in dieser Statistik allerdings. Am 2. Februar 2021 war es dem Verteidiger vorbehalten, im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den SV Darmstadt 98 im Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß zu schießen. Lorenz trat an, verwandelte flach ins linke Eck, bescherte der KSV dank seines Tores zum 8:7 den Einzug ins Viertelfinale – und sicherte sich ganz nebenbei den Eintrag in die Geschichtsbücher unseres Vereins.

Und was hat unser „Glücksbringer“ der laufenden Saison in den verbleibenden 15 Rückrundenspielen mit den Störchen noch vor? „Wir haben keinen einfachen Saisonstart erwischt, weil viele Automatismen noch nicht vollständig gegriffen haben“, blickt Lorenz auf das Auftaktprogramm zurück, als man gegen Absteiger Fürth und Aufsteiger Kaiserslautern jeweils Unentschieden spielte (2:2) und anschließend in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim nach einer 3:5-Niederlage nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb ausschied. „Aber im weiteren Saisonverlauf haben die Abläufe immer besser funktioniert, was sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Jetzt wollen wir es natürlich schaffen, auch weiterhin eine hohe Spielaktivität an den Tag zu legen, intensiv zu spielen und den Gegner zu dominieren, um so viele Spiele wie möglich noch zu gewinnen“, hofft Lorenz, der mit seinen Teamkollegen den eingeschlagenen Weg weitergehen und mehr Begegnungen als in der Hinrunde für sich entscheiden will. „Und ein paar weitere Tore wären natürlich auch noch schön“, deutet der Innenverteidiger, der qua Position natürlich vornehmlich fürs Verhindern von Gegentoren zuständig ist, grinsend an, durchaus Gefallen am Toreschießen gefunden zu haben. Die KSV-Fans hätten sicherlich nichts dagegen – zumal Lorenz dann auch weiterhin die Rolle des Glücksbringers bestens ausfüllen würde…

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