Störche siegen dank Lee-Tor im Schwabenland

Die Störche feiern gemeinsam mit über 600 Kieler Schlachtenbummlern den Sieg in Stuttgart

Die KSV hat am zehnten Spieltag einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren. Vor 54176 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena siegten die Störche am Sonntag beim VfB Stuttgart mit 1:0. Das Tor des Tages köpfte Jae Sung Lee kurz nach der Halbzeit.

Die Partie begann nicht überraschend: Der VfB versuchte umgehend, die Partie an sich zu reißen, fand gegen defensiv sicher stehende Kieler aber zunächst keine Lücke. Im Vergleich zur letzten 1:2-Niederlage gegen Jahn Regensburg hatte KSV-Trainer Ole Werner seine Startelf auf zwei Positionen umgebaut. Für Darko Todorovic rückte Phil Neumann auf die rechte Außenverteidigerposition, im zentralen Mittelfeld startete Salih Özcan für David Atanga. Es dauerte bis zur elften Minute, ehe KSV-Keeper Ioannis Gelios erstmals eingreifen musste, als er den Schuss von Philipp Förster aus dem rechten Eck fischte. 60 Sekunden später meldete sich auch Holstein im Spiel an, als Janni Serra eine Hereingabe von Johannes van den Bergh mit dem Rücken zum Tor über selbiges hinwegbeförderte. Stuttgart blieb aber auch danach das tonangebendere Team, ohne jedoch zu den ganz großen Torchancen zu kommen. Einzig Nicolas Gonzalez‘ Kopfball landete in Gelios‘ Armen (19.). Stattdessen hätten die Störche um ein Haar, oder besser gesagt um eine Beinlänge, die Führung erzielt, als Serra einen Eckball per Kopf verlängerte und der aufgerückte Dominik Schmidt nur knapp verpasste (24.). Die größte Gelegenheit des ersten Durchgangs hatte dann Silas Wamangituka, der eine Flanke von Gonzalo Castro per Direktabnahme an die Unterkante der Latte knallte, von wo der Ball aber wieder ins Feld zurücksprang (36.). Unmittelbar vor der Pause waren die Schwaben erneut nah am 1:0, als zunächst Gelios per Fußabwehr stark gegen Gonzalez parierte und anschließend Schmidt den Nachschuss von Roberto Massimo kurz vor der Torlinie blockte (45.).

Badstubers Platzverweis verändert die Partie

Die zweite Hälfte sollte dann einen gänzlich anderen Verlauf nehmen. Zwar begann der VfB erneut druckvoll, eine Szene veränderte das Spielgeschehen dann aber erheblich: Der bereits verwarnte Holger Badstuber unterband einen Kieler Konter per Foul an Serra und sah folgerichtig die Gelb-Rote Karte (53.). Nur 120 Sekunden später schlugen die Kieler dann eiskalt zu, als Jae Sung Lee eine Flanke von Johannes van den Bergh per Kopfball-Bogenlampe im langen Eck unterbrachte. Fortan war die Partie eine andere: Stuttgart drängte auf den Ausgleich, ohne jedoch zu echten Hochkarätern zu kommen. Die hatte indes die KSV – und zwar gleich mehrere: Alexander Mühlings Flachschuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei (58.), van den Berghs Versuch landete in Kobels Armen (62.) und Lees Aufsetzer ging rechts neben das VfB-Gehäuse (68.). Die dickste Chance zum zweiten Kieler Treffer hatte der eingewechselte David Atanga, der frei vor dem Stuttgarter Tor im Eins gegen Eins an Kobel scheiterte (70.). Auch danach war Holstein dem zweiten Tor näher als die Hausherren dem Ausgleich: So verzog Mühling aus kurzer Distanz (72.) und Serra köpfte drüber (77.). Den einzigen „Riesen“ der Gastgeber vergab Joker Tanguy Coulibaly, der aus spitzem Winkel nur knapp verfehlte (85.). Die letzte Möglichkeit des Spiels hatte abermals Blau-Weiß-Rot, als Finn Porath auf den mitgelaufenen Stefan Thesker querlegen wollte, aber Kobel noch die Finger dazwischen bekam (90.+1).

KSV klettert auf Platz 14

So stand am Ende ein durchaus verdienter Auswärtssieg der Störche, die vor allem in Überzahl stark aufspielten und durch den wichtigen Dreier in der Tabelle auf Rang 14 kletterten.

Statistik

Stuttgart: Kobel – Stenzel, Kempf, Badstuber, Insua – Ascacibar, Massimo (56. Gomez), Castro (64. Mangala), Förster – Wamangituka (79. Coulibaly), Gonzalez. Trainer: Walter.

KSV: Gelios – Neumann, Schmidt, Wahl, van den Bergh – Meffert, Mühling, Lee, Özcan, Baku (65. Atanga/80. Porath) – Serra (85. Thesker). Trainer: Werner.

Schiedsrichter: Kempkes (Thür) – Tor: 0:1 Lee (55.) – Gelb-Rote Karte: Badstuber (53./wiederholtes Foulspiel) – Zuschauer: 54176.

Stimmen zum Spiel:

KSV-Trainer Ole Werner: Wir sind sehr happy mit dem Spiel. Wir haben in der ersten Hälfte das Glück gehabt, was wir  brauchten. Auch der Spielverlauf mit der Gelb-Roten Karte und dem folgenden Führungstreffer haben uns in die Karten gespielt. Danach hatten wir aber Chancen, das Spiel früher zu entscheiden. Ich bin mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, sehr zufrieden. Wir mussten vernünftig verteidigen, was wir sehr gut gemacht haben. Ich bin mit der Leistung und dem Ergebnis sehr zufrieden.

VfB-Coach Tim Walter: Momentan ist es so, dass wir uns nicht für den immensen Aufwand belohnen. Wir kriegen den Ball nicht über die Linie. Dann kommt es, wie es kommen muss. Heute kam alles zusammen. Aber wir müssen weitermachen. Jetzt schütteln wir uns einmal kurz und dann geht es weiter.

Dominik Schmidt: Es war eine Willensleistung der gesamten Mannschaft. Wir wollten mutig auftreten, was uns gut gelungen ist. In der ersten Hälfte war es ein offenes Spiel, in dem Stuttgart die besseren Chancen hatte. Es war klar, dass sie es am Ende über lange Bälle versuchen. Der Platzverweis und unsere Führung waren ein herber Schlag für den VfB, von dem sie sich nicht mehr erholt haben. Darüber hinaus haben wir gut verteidigt und haben viele Nadelstiche gesetzt, sodass wir das Ergebnis auch noch höher hätten gestalten können.

KSV-Geschäftsführer Sport Uwe  Stöver: Es waren Aktionen dabei, die in unsere Richtung gegangen sind und unser Spiel zum Tragen gebracht haben. Es war ein rundum guter Auftritt unserer Mannschaft. In der ersten Hälfte haben wir defensiv sicher gestanden und uns in der zweiten Halbzeit viele Chancen erspielt.

Die Pressekonferenz

Hauke Wahl zum Sieg in Stuttgart:

Impressionen vom Sieg in Stuttgart:

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