Störche Zeitreise: 27 Tore in einem Spiel

Die Störche bejubeln den Titelgewinn

Am 16. Mai 2014 erlebte das Holstein-Stadion das torreichste Pflichtspiel seit seiner Eröffnung im Jahre 1911. Im Finale des SHFV-LOTTO-Pokals siegten die Störche gegen den ETSV Weiche nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit nach Verlängerung im Elfmeterschießen mit 13:12.

Weiches Trainer Daniel Jurgeleit setzte im Finale von Kiel u.a. auf die vier Ex-Störche Christian Jürgensen, Matthias Hummel, Tim Wulff und Florian Meyer. KSV-Coach Karsten Neitzel musste erneut auf die beiden angeschlagenen Torhüter Niklas Jakusch und Maximilian Riedmüller verzichten. So durfte sich, wie schon beim Drittliga-„Finale“ in Darmstadt, erneut die Nummer 3 Daniel Strähle zwischen den Pfosten beweisen. Die Emotionen kochten schon vor dem Anpfiff hoch, denn zahlreiche Spieler beider Mannschaften hatten zum Teil schon jahrelang im Jugendbereich gemeinsam das Holstein-Trikot getragen. Und Weiche-Trainer Jurgeleit war in der Vergangenheit schon als Spieler, Interimstrainer und Sportchef an der Förde tätig.

In einem mit offenem Visier, hohem Tempo und am Ende dramatisch geführten Pokalfinale hatten die Kieler Störche vor 5.797 Zuschauern das glücklichere Ende für sich. In der 33. Minute fiel die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung für den Drittligisten durch Marc Heider, nur eine Minute später vollendete der ehemalige Störche-Juniorenspieler Jonas Walter einen Flensburger Spielzug ähnlich trocken zum 1:1-Ausgleich (34.). Nach der Halbzeitpause übernahm die Elf von Trainer Karsten Neitzel das Kommando, doch Weiche wehrte sich wacker. In der Verlängerung hatte die Mannschaft von Daniel Jurgeleit sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, doch letztlich kam es zu einem denkwürdigen Show-Down.

„So etwas Unglaubliches habe ich im Fußball noch nicht erlebt“

Holstein-Torhüter Daniel Strähle

Nachdem alle Spieler inklusive der Torhüter ihre Elfmeter verwandelt hatten, ging es in der gleichen Reihenfolge wieder von vorne los. Schließlich war es der 26. Elfmeter, der die Entscheidung im spannungsgeladenen Holstein-Stadion brachte. Nedim Hasanbegovic, der von 2002 bis 2005 für die Jungstörche gekickt hatte und dann zum FC Schalke 04 gewechselt war, scheiterte an Strähle und löste einen Kieler Jubelsturm aus. „So etwas Unglaubliches habe ich im Fußball auch noch nicht erlebt“, ließ sich Kiels Keeper von der Menge feiern. Und für Trainer Karsten Neitzel war es abgesehen vom Drittliga-Klassenerhalt und dem Erreichen der Relegation gegen 1860 München einer der größten Tage als KSV-Coach. Eine Choreographie für den Kieler Trainer war der Höhepunkt der Begeisterung um Neitzel. „Bester Trainer! Geiler Typ! Danke Karsten!“, prangte auf den Bannern des dicht besetzten Kieler Fanblocks. Und das Konterfei des Holstein-Trainers zierte eine vier Meter hohe Tafel.

Die KSV erreichte durch den fulminanten Sieg gegen den starken ETSV Weiche erstmals seit 2011 wieder die erste Runde des DFB-Pokals, scheiterte dort aber am 17. August im Holstein-Stadion mit 1:2 am TSV 1860 München.

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