Traumtor: Bartels weckt Erinnerungen

Am Mittwochabend erzielte Fin Bartels im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg artistisch den Kieler Siegtreffer. Auch Axel Möller (li.), Manfred Jochimiak (oben) und Holger Haltenhof (re.) erzielten bereits Traumtore im KSV-Dress.

Mit seinem artistischen Siegtreffer in der 80. Spielminute gegen den 1. FC Nürnberg erinnerte das Kieler Eigengewächs Fin Bartels an alte Zeiten. Denn Ende der 1970er-Jahre bewarben sich KSV-Spieler wie Axel Möller, Holger Haltenhof oder auch Manfred „Joschi“ Jochimiak in der damaligen 2. Liga Nord mit spektakulären Treffern für das „Tor des Monats“. In jedem Falle bewahrten sich die Kieler Störche den schönsten KSV-Treffer des Jahres für die Schlussphase des letzten Heimspiels auf – es sei denn, sie greifen auch im letzten Spiel des Jahres am Sonntag um 13.30 Uhr beim SV Sandhausen erneut in die Trickkiste.

Angesichts des ganz besonderen Weihnachtsgeschenkes, dass Bartels den Kieler Fans an den Fernsehbildschirmen gestern Abend um 19.52 Uhr vorzeitig unter den Weihnachtsbaum legte, griff Ex-Stürmer Axel Möller spontan zum Handy und sendete eine anerkennende WhatsApp-Nachricht an das Medienteam der KSV Holstein. „Ein Superding war das! Ich glaube, bei meinem Treffer damals kam die Flanke von der anderen Seite“, schwärmte der heute 63-jährige Flintbeker und fügte hinzu: „Fin spielt einfach frei auf und Holstein wird noch viel Spaß mit ihm haben. Die Verpflichtung hat sich schon jetzt gelohnt!“

Aber auch Manfred Jochimiak, der sich seit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum die Auszeichnung Kieler Zweitliga-Rekordtorschütze (23 Treffer) mit Alexander Mühling teilt, griff in seiner neuen Wahlheimat Lauf bei Nürnberg zur Tastatur und sendete augenzwinkernde Glückwünsche in Richtung Norden: „Herausragend! Wäre Fin nicht zu jung dafür, hätte ich gesagt, das hätte er sich damals bei mir abgeschaut.“

Fin Bartels freute sich auf jeden Fall über die Glückwünsche der beiden Holstein-Helden von einst, die ihm direkt nach dem Schlusspfiff übermittelt wurden und meinte nach der tollen Kieler Mannschaftsleistung: „Das war natürlich eine butterweiche Flanke von Fabi (Fabian Reese, Anm. d. Red.), den musste ich nur noch über die Linie machen. Wenn so Phasen sind wie momentan, wo es bei uns allen gut läuft, dann ist so ein Ding auch mal drin. An anderen Tagen verletze ich mich am Rücken und der Ball fliegt übers Dach. Das nehmen wir jetzt gerne mal mit. Wir haben eine Bombentruppe und werden jetzt genau so weiterarbeiten. Dann schauen wir, was für uns in Sandhausen geht“, richtete der 33-Jährige den Blick hochmotiviert schon wieder auf die nächste schwere Aufgabe.

Und wer weiß, vielleicht gibt es ja schon bald das nächste blau-weiß-rote Erfolgserlebnis. Entweder schon am Sonntag in Sandhausen oder spätestens Anfang des neuen Jahres im Kölner Sportschau-Studio, wo seit 1961 traditionell die Wahl zum Tor des Jahres vorgenommen wird.

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