Trotz großer Moral: KSV verliert knapp gegen den HSV

Steven Skrzybski zieht ab, verpasst aber einen Torerfolg

Die KSV hat am Freitagabend die erste Heimniederlage der laufenden Saison hinnehmen müssen. Unsere Störche verloren im mit 15.034 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion das Nordderby gegen den Hamburger SV mit 2:3 (0:1).

Unsere Störche legten los wie die Feuerwehr, schnürten den HSV von Beginn an hinten ein und erspielten sich gleich mehrere gute Möglichkeiten, doch Patrick Erras‘ wuchtigen Kopfball (4.) parierte Daniel Heuer Fernandes ebenso stark wie Fabian Reeses Flatterball aus 18 Metern (8.). Nachdem Timo Becker in Folge einer Ecke knapp rechts vorbeigeköpft hatte (10.) und auch Reeses Direktabnahme aus 15 Metern hauchzart das rechte Eck verfehlte (11.), blieb Hamburgs Torhüter weiterhin im Mittelpunkt. Denn Heuer Fernandes lenkte Fiete Arps satten Schuss ab (17.), hielt eine Minute später Reeses Flachschuss im Nachfassen und war auch bei Mikkel Kirkeskovs Volleyaufsetzer zur Stelle (24.). Im Gegenzug kamen die Gäste quasi aus dem Nichts zur vermeintlichen Führung, als Robert Glatzel zu Sonny Kittel durchsteckte, der KSV-Torwart Thomas Dähne per Tunnel überwand (25.). Der Treffer fand wegen Kittels Abseitsstellung jedoch keine Anerkennung. Der HSV befreite sich nun aus Holsteins Umklammerung und wäre fast in Front gegangen, als Dähne Jean-Luc Dompés Schlenzer klasse parierte und Erras für seinen Keeper den anschließenden Kopfball von Bakery Jatta auf der Linie klärte (32.). Die KSV drückte weiterhin auf die Führung, doch Reese konnte Arps Vorarbeit nicht verwerten (35.). Stattdessen zeigte sich Hamburg brutal effektiv, als Glatzel eine Flanke aus neun Metern per Kopf ins rechte Eck bugsierte (39.). Kurz vor der Pause prüfte Arp aus 18 Metern erneut Heuer Fernandes, der zur Seite abwehren konnte (42.).

Nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung temporeich und Holstein drückte weiterhin auf den Ausgleich. Doch Steven Skrzybski verfehlte 15 Sekunden nach Wiederanpfiff aus der zweiten Reihe, verzog nach einer Reese-Flanke knapp (59.) und Arps Tor zählte nicht, weil Hauke Wahl zuvor Heuer Fernandes behindert hatte (66.). Stattdessen legte der HSV nach, als Moritz Heyer nach einer Ecke einköpfte (69.). Die Gastgeber blieben weiterhin engagiert, Skrzybski lupfte den Ball aber sowohl an Heuer Fernandes, als auch am linken Pfosten vorbei (75.). Gegen mehr und mehr Risiko gehende Hausherren boten sich den Rothosen in der Schlussphase Räume, die Ludovit Reis nutzte, als er von rechts nach innen zog und den Ball im linken Eck versenkte (85.). Doch unsere Störche zeigten bis zum Schluss große Moral. Nachdem der an diesem Abend überragende Heuer Fernandes einen Volley-Distanzschuss von Fin Bartels über den Querbalken gelenkt hatte (86.), kam Holstein durch ein Eigentor von Heyer, der bei einem Klärungsversuch ins eigene Netz traf (90.+2), zum ersten Treffer. Nur eine Minute später verkürzte Bartels zwar noch, indem er aus zehn Metern ins rechte untere Eck einschob (90.+3), das Last-Minute-Wunder in Form eines Unentschiedens blieb letztlich aber aus. So musste die KSV trotz einer beherzten Vorstellung im neunten Zweitliga-Duell die erste Niederlage gegen den HSV hinnehmen.

STATISTIK:

Holstein: Dähne – Becker, Wahl, Erras, Kirkeskov (72. Bartels) – Sander (79. Ignjovski), Schulz (62. Porath), Skrzybski, Mühling (72. Wriedt) – Reese, Arp (79. Obuz). Trainer: Rapp.

HSV: Heuer Fernandes – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim (89. Leibold) – Meffert, Reis, Kittel (65. Kittel) – Jatta (58. Königsdörffer), Glatzel (89. David), Dompé (89. Bilbija). Trainer: Walter.

Schiedsrichter: Siebert (Berlin) – Tore: 0:1 Glatzel (39.), 0:2 Heyer (69.), 0:3 Reis (85.), 1:3 Heyer (90.+2/ET), 2:3 Bartels (90.+3) – Zuschauer: 15.034 Zuschauer (ausverkauft).

STIMMEN ZUM SPIEL:

Alexander Mühling: „Auch wenn es nach diesem Ergebnis komisch klingen mag: Wir haben eine richtig starke Leistung gezeigt und uns beste Torchancen erspielt, leider war das Tor aber wie vernagelt. Die Niederlage ist sehr ärgerlich, aber wir können dennoch stolz auf uns sein, weil wir ein super Spiel gemacht haben. Wenn wir weiterhin solche Leistungen zeigen, werden wir auch wieder Spiele gewinnen.“

Fin Bartels: „Es ist ein bitterer Abend, weil wir wahrlich kein schlechtes Spiel gemacht haben. Wir haben noch Luft nach oben in der Chancenverwertung. Dennoch haben wir uns in der Offensive im Vergleich zu den letzten Spielen deutlich gesteigert. Natürlich mussten wir nach dem Rückstand mehr Risiko gehen, was der HSV mit seiner Klasse ausgenutzt hat. Gleichzeitig haben wir insgesamt wenig zugelassen.“

Fabian Reese: „Wenn wir eine unserer Chancen zu Beginn genutzt hätten, wäre das Spiel vermutlich anders verlaufen. Stattdessen ist der HSV in Führung gegangen, weil er kaltschnäuziger war. Aber was das Spielerische und das Erspielen von Torchancen angeht, haben wir die Vorgaben gut umgesetzt.“

Hauke Wahl: „Wir sind in der ersten halben Stunde ein brutales Tempo gegangen, haben die Zweikämpfe gewonnen und die Räume gut gespielt. Wenn wir in dieser Phase ein Tor erzielen, läuft das Spiel sicherlich anders. Man kann uns wenig vorwerfen, außer, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Auf diese Leistung können wir dennoch aufbauen.“

DIE PRESSEKONFERENZ NACH #KSVHSV:

PHILIPP SANDER ZUM HEIMSPIEL GEGEN DEN HSV:

DAS HEIMSPIEL GEGEN DEN HSV:

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