Werner: Wir brauchen hundert Prozent Intensität

Die „Alm“ des DSC Arminia Bielefeld trägt zwar seit Jahren einen anderen Namen, aber für Fans ist und bleibt das Kult-Stadion des Tabellenzweiten (22 Punkte), mitten in der Stadt gelegen, die „Alm“. Hierhin werden am Sonntag mehr als 17.000 Zuschauer strömen, um die Partie des zwölften Spieltags gegen die KSV Holstein (Anpfiff 13.30 Uhr) zu erleben. Beide Vereine verlebten jüngst eine dramatische Pokalnacht: Die Ostwestfalen, bestes Zweitliga-Team des Jahres 2019, schieden gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 (2:3) nach einer spektakulären Aufholjagd aus, die Störche vergaben im Elfmeterschießen beim Regionalligisten SC Verl (7:8 nach Elfmeterschießen) einen Matchball.          

KSV-Trainer Ole Werner über die Störche: Die Enttäuschung über das Pokal-Aus in Verl steckt noch in den Kleidern, aber wir können dieses Spiel nicht mehr spielen, auch wenn wir das gerne machen würden. Wir haben in Verl eine ganz schwache Leistung gezeigt, die auch die gute Stimmung in der Kabine und im Umfeld gedämpft hat. Wir haben am Donnerstag, dem Tag danach, kurz und intensiv darüber gesprochen. Damit ist diese Partie inhaltlich erledigt, und wir blicken wieder nach vorne. In Verl ist deutlich geworden, dass wir nur Erfolge feiern können, wenn wir mit hundertprozentiger Intensität und Wachheit an den Start gehen. Machen wir das nicht, werden wir auch in der Liga nur in ganz seltenen Fällen etwas gewinnen. Gelingt es uns aber, so wie über weite Strecken in den vergangenen Punktspielen, zu einhundert Prozent auf dem Platz zu sein, können wir auch jeden Gegner schlagen. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie in Bielefeld an die Leistungen aus den Ligaspielen der jüngeren Vergangenheit anknüpft.

Werner über Arminia Bielefeld: Wir treffen auf einen Gegner, der im bisherigen Saisonverlauf noch kein einziges wirklich schwaches Spiel abgeliefert hat. Die Arminia steht zurecht auf diesem Tabellenplatz. Wir haben die Mannschaft beobachtet, auch am Dienstagabend beim Pokalspiel gegen Schalke. Es ist aber schwierig, Rückschlüsse zwischen den Wettbewerben zu ziehen. Auf die Frage, ob DSC-Goalgetter Fabian Klos eine Sonderbehandlung erhält: Wir bereiten unsere Jungs natürlich auf Klos vor, aber auch die anderen Spieler, die ebenfalls eine gute Qualität besitzen. Es geht in der Vorbereitung aber auch darum, die Werkzeugkoffer aller Spieler zu füllen. Also auch darum, unseren Offensivspielern Lösungsmöglichkeiten an die Hand zu geben.   

Salih Özcan zum Bielefeld-Spiel: Ich habe in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Köln dort gespielt. Das Stadion ist eng und die Atmosphäre dort sehr gut. Uns erwartet ein starker Gegner, aber wir haben in der Liga gezeigt, dass wir auch solche Mannschaften schlagen können. Lassen wir in der Konzentration aber nur um zwei, drei Prozent nach, verlieren wir auch gegen einen Regionalligisten, wie wir am Mittwoch in Verl erfahren haben. Das darf uns gegen Bielefeld nicht passieren. Und ich bin fest davon überzeugt, dass es uns auch nicht passieren wird.  

Die bisherige Bilanz: Insgesamt trafen die Vereine neunmal aufeinander, die Bilanz (drei Siege, drei Remis, drei Niederlagen) könnte ausgeglichener nicht sein. Das erste Duell fand im Januar 1966 im Holstein-Stadion statt, in der ersten Runde um den DFB-Pokal siegte die KSV vor 2500 seinerzeit mit 3:1. Auch in der 2. Liga Nord, in der die Störche von 1978 bis 1981 spielten, trafen die Klubs in der Spielzeit 1979/80 aufeinander. Auf der „Alm“ warten die Störche vor ihrem fünften Anlauf auf den ersten Sieg, zweimal verlor die KSV dort, zweimal nahm sie einen Punkt mit (Mai 2015/2:2, April 2018/1:1). Bei ihrem ersten Auftritt im November 1979 kassierte die KSV eine 0:3-Niederlage. Im Rückspiel drehte sie durch Tore von Axel Möller (88.) und Immo Stelzer (90.) einen 1:3-Rückstand vor 8000 Zuschauern noch in ein Remis. Und auch die bis dato letzte Partie (0:1) verlor die KSV auf der „Alm“, allerdings stand an diesem 34. Spieltag für beide Vereine nichts mehr auf dem Spiel.

Personelle Situation: Jannik Dehm (Reha nach Schienbeinbruch) und David Atanga, der sich beim 1:0-Sieg in Stuttgart am Sprunggelenk verletzt hat, stehen nicht zur Verfügung. Fragezeichen stehen hinter Dominik Schmidt (muskuläre Probleme), Janni Serra (erlitt in Verl eine leichte Gehirnerschütterung) und Alex Mühling (grippaler Infekt). Jonas Meffert, der wegen Knieproblemen das Pokalspiel beim SC Verl verpasste, kehrte ins Mannschaftstraining zurück.  

Medieninfo: Sky überträgt live, der Multimedialiveticker der KSV (liveticker.holstein-kiel.de) liefert ab 13 Uhr alles Wissenswerte rund um das Spiel, ab 13.30 Uhr dann aktuelle Zwischenstände, Fotos und Interviews. Medienpartner R.SH schaltet immer wieder live in die SchücoArena in Bielefeld. 

DIE SPIELTAGS-INFOS FÜR DIE FANS

Anreise: Mit dem Auto: Melanchtonstraße 31A, 33625 Bielefeld (Strecke: 350 Kilometer, Fahrtzeit: 3,5 Stunden)
Parkmöglichkeiten:  Geparkt werden sollte an der Universität, von dort aus sind es 1,5 Kilometer zu Fuß zur SchücoArena. Zugang zu den Gästeblöcken über den Eingang „Nord“
Mit der Bahn: Vom Hauptbahnhof Bielefeld die StadtBahn-Linie 3 Richtung „Babenhausen Süd“, Haltestellen „Wittekindstraße“ oder „Nordpark“
Eintrittspreise: Stehplatz A1 – 14 Euro (ermäßigt: 12 Euro), Sitzplatz A2 – 28 Euro (ermäßigt: 15 Euro)

Umzug in A2: Die Arminia schließt den Stehplatzbereich für Gästefans, alle KSV-Anhänger werden im Sitzplatzbereich A2 (Nordtribüne) untergebracht. Die Sitzplatzbindung ist aufgehoben, die Platzwahl frei.

Bielefeld stellt sich quer: Der DSC beteiligt sich an einer Aktion („Bündnis gegen Rechts“) gegen Rassismus, rund um das Stadion wird es für die Fans der KSV die Möglichkeit geben, daran teilzunehmen. Weitere Infos auf der Homepage der Arminia unter https://www.arminia-bielefeld.de/2019/10/31/auch-arminia-stellt-sich-quer-dsc-unterstuetzt-buendnis-gegen-rechts/

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