Holstein Women: Vereine votieren für Saisonabbruch

Für die Holstein Women, hier Samantha Carone, ist die Saison aller Voraussicht nach vorzeitig beendet

Wie alle anderen Fußballverrückten mussten auch die Holstein Women in Corona-Zeiten den Ball erstmal ruhen lassen. Durch die ungewohnten Bedingungen wurde das Trainerteam vor völlig neue Herausforderungen gestellt, um die Mannschaft irgendwie für eine mögliche Wiederaufnahme der Saison in der Regionalliga Nord fit zu halten. Letztlich haben sich die Vereine der Frauen-Regionalliga Nord und der Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball im Norddeutsche Fußball-Verband e.V. (NFV) vor kurzem in einer gemeinsamen Videokonferenz auf einen Abbruch der Saison aufgrund der Coronakrise verständigt – ohne Absteiger. Eine endgültige Entscheidung über den Abbruch der Saison 2019/2020 fällt das NFV-Präsidium und ein Außerordentlicher NFV-Verbandstag.

Die Not machte erfinderisch: Um die Spielerinnen bei Laune zu halten, wurden über eine Fitness-App Kräftigungsübungen durchgeführt. Zudem gab es jede Woche technische Aufgaben mit Ball, die jede Spielerin in der eigenen Auffahrt, im Garten oder auf einer beliebigen Grün- oder Asphaltfläche absolvieren konnte. Und um dem ganzen Konzept noch den letzten Schliff zu geben, mussten sie jede Woche eine taktische Aufgabe schriftlich ausarbeiten, die dann von Trainer Bernd Begunk per Video an einer Taktiktafel aufgelöst wurde. Alles mit dem übergreifenden Ziel, die Mannschaft auf einem guten Fitness- und Taktiklevel zu halten. „Die Maßnahmen haben insgesamt sehr gut geklappt“, sagte Begunk. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Mannschaft die Aufgaben in den letzten Wochen umgesetzt hat und wir diese schwierige Zeit überbrückt haben.“

Training in Kleingruppen

Seit dem 6. Mai dürfen auch die Holstein Women wieder in Kleingruppen auf den Trainingsplatz und gemeinsam im kleinen Rahmen gegen den Ball treten, um Punkte spielen sie in dieser Saison allerdings nicht mehr. Unklar ist auch, wann die neue Spielzeit starten soll, beschlossen ist lediglich, dass jedem Team vier Wochen Vorbereitungszeit bleiben sollen. Und: Aus der Regionalliga Nord gibt es keinen Aufsteiger und keine Absteiger. Außerdem soll das Landespokalfinale zwischen dem SV Henstedt-Ulzburg und den Holstein Women ausgetragen werden, der Termin steht aber noch nicht fest. Da der Women-Gegner nach dem Abbruch als Meister feststeht, dürfen die Kielerinnen als Finalist im DFB-Pokal starten.

Auch bei der U23 gibt es keine Absteiger

Bei der U23 ist die Abhandlung der laufenden Saison ebenfalls geregelt, dort stehen die Aufsteiger nach der aktuellen Tabellenlage fest, Absteiger gibt es keine. Spannend könnte es jedoch noch werden, wenn der Eichholzer SV auf den Aufstieg verzichten sollte, dann könnte die U23 als Zweiter der Landesliga Holstein in die Oberliga Schleswig-Holstein aufsteigen.

U17 bewirbt sich für B-Juniorinnen Bundesliga Nord/Nordost

Bei der U17 laufen die Anträge beim DFB für eine Bewerbung zur Teilnahme an der B-Juniorinnen Bundesliga Nord/Nordost. Hier ist für die nächste Spielzeit eine zweite U17 geplant, die Planungen befinden sich bereits kurz vor der Vollendung und eine Meldung der neuen Mannschaft findet statt.

Women-Coach Begunk freut sich auf kommende Spielzeit

Bernd Begunk blickt entsprechend mit viel Zuversicht voraus: „Die Kader sehen zurzeit in allen Mannschaften sehr gut aus. Auch die Zusammenarbeit mit dem TuS Felde ist und bleibt eine Bereicherung. Ein riesengroßer Dank geht an unsere Sponsoren, die wir hoffentlich auch in den nächsten Jahren weiter auf dem Fußballplatz repräsentieren können. Vor allem die langjährige Unterstützung durch das Autocentrum Lass und durch das Unternehmen Graf (Abfallbeförderung und -entsorgung) ermöglichen den Frauenfußball in dem Maße, wie er momentan bei den Holstein Women geleistet werden kann. Wir blicken mit Vorfreude auf die kommende Saison!“

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter