U19: Elf-Tore-Spektakel in der Hauptstadt

Maximilian Zoch traf bei Hertha BSC doppelt

Die Kieler U19 hat am Sonntagmittag in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost einen Achtungserfolg knapp verpasst. Beim Tabellendritten Hertha BSC unterlagen die Jungstörche in einer spektakulären Partie mit 5:6. Der KSV-Nachwuchs führte im ersten Durchgang zwischenzeitlich mit 3:2, lag zur Pause 3:4 zurück und unterlag letztlich mit 5:6.

Dieses kuriose Spiel begann so, wie es vom Papier her nicht gänzlich überraschend war – und zwar mit der Führung des favorisierten Tabellendritten, die Emincan Tekin früh besorgte (9.). Doch wer mit einer einseitigen Partie zugunsten der Gastgeber gerechnet hatte, sah sich schnell getäuscht. Denn fortan nahm die Partie mächtig Fahrt auf: Nach einer Viertelstunde konnte Jonas Sterner mit einer etwas verunglückten Flanke, die im langen Eck einschlug, ausgleichen, ehe Lucas Wolf per verwertetem Abpraller nach Schuss von Maximilian Zoch gar drehte (18.). Doch die Hertha schüttelte sich nur kurz und glich ihrerseits durch Sonny Ziemer aus (22.). Nur fünf Minuten später überlistete Zoch nach Pass von Brian Wolff den gegnerischen Torhüter Florian Palmowski per Hacke und stellte so den alten Abstand wieder her. Der Nachwuchs der alten Dame zeigte sich indes abermals unbeeindruckt und antwortete umgehend: Luca Netz setzte sich auf der linken Seite durch und nagelte den Ball aus 14 Metern unter die Latte (29.). Am Ende einer furiosen ersten Hälfte lauerte Florian Haxha nach einem Kieler Ballverlust im Aufbauspiel am zweiten Pfosten und köpfte zur 4:3-Halbzeitführung ein (43.). „Gerade die beiden Gegentore vor der Halbzeit waren ärgerlich“, haderte Holsteins U19-Trainer Dominik Glawogger später.

Torfestival geht nach der Pause weiter

Zwar musste sein Team nach dem Seitenwechsel einen weiteren Gegentreffer durch Haxha hinnehmen (47.), hörte aber anschließend keinesfalls auf, den Hausherren durch frühes Anlaufen und konsequente Zweikampfführung Paroli zu bieten. Auch spielerisch wusste die KSV zu gefallen, sodass Brian Wolff zum 4:5 verkürzen konnte (58.). Wieder war das Ergebnis aber nicht von langer Dauer, weil Haxha mit seinem dritten Tor an diesem Tag die Berliner auf die Siegerstraße einbiegen ließ (60.). Daran änderte auch Zochs sehenswerter Anschlusstreffer aus 18 Metern in den rechten Winkel zum 5:6 nichts mehr (70.) – denn dies sollte der Endstand dieses irren Spiel sein.

„Das war heute Werbung für A-Junioren-Fußball in Deutschland“

Holsteins U19-Trainer Dominik Glawogger

„Das war heute Werbung für A-Junioren-Fußball in Deutschland“, sprach Glawogger nach der Partie von einem „tollen Spiel, in dem beide Teams mit offenem Visier“ agierten. Seine Mannschaft habe gezeigt, welche Qualitäten sie im Spiel mit Ball habe, lobte der Kieler Coach, der sich auch über die starke Moral („Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft“) freute. „Positiv ist, dass wir gegen die beste Abwehr der Liga fünf Treffer erzielt haben“, so der Österreicher, „negativ hingegen, dass wir auch sechs Gegentore kassiert haben. Da hätten wir bisweilen besser verteidigen können.“

Statistik:

U19: Schmidt – Sterner, Cisse, Mihajlevic, Kinitz (64. L. Wolff) – Saul (82. Lipkow) – B. Wolff (74. Jusufi), Safronow – L. Wolf – Jungehülsing, Zoch.

Schiedsrichter: Behrens (Giesen) – Tore: 1:0 Tekin (9.), 1:1 Sterner (15.), 1:2 Wolf (18.), 2:2 Ziemer (22.), 2:3 Zoch (27.), 3:3 Netz (29.), 4:3 Haxha (43.), 5:3 Haxha (47.), 5:4 B. Wolff (58.), 6:4 Haxha (60.), 6:5 Zoch (70.) – Zuschauer: 87.

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter