U19 verpasst knapp Pokal-Coup gegen Werder

Holsteins Leon Gino Schmidt (re.) nimmt den Ball artistisch mit

Die Kieler U19 hat am Samstagmittag eine starke Reaktion auf die vorherige 0:13-Niederlage bei Union Berlin gezeigt, die Erstrundenpartie des DFB-Pokals gegen Werder Bremen aber dennoch vor heimischer Kulisse knapp verloren. Nach 90 intensiven Minuten musste sich der Erstliga-Aufsteiger dem Bundesliga-Nord-Vizemeister des Vorjahres vor 200 Zuschauern in der Arena im CITTI FUSSBALL PARK mit 1:2 geschlagen geben.

Zoch erzielt überraschende KSV-Führung

In der ersten halben Stunde wurden die technisch starken Gäste ihrer Favoritenrolle dahingehend gerecht, dass sie mehr Spielanteile hatten und sich spielerisch gekonnt nach vorne kombinierten, ohne allerdings klare Torchancen zu kreieren. Das wiederum lag auch an der dicht gestaffelten Kieler Defensive, die nach den vielen Gegentoren in der Vorwoche auf Sicherheit bedacht war und dieses Vorhaben mit viel Leidenschaft und Einsatz sehr solide umsetzte. Erst in der letzten Viertelstunde erspielten sich die Werderaner in kurzer Folge mehrere Hochkaräter: Marc Schröder zirkelte seinen Schlenzer von der Strafraumkante knapp am rechten Winkel vorbei (31.), Nick Woltemade traf mit der Pike die Unterkante der Latte (35.), Eren Dinkci scheiterte frei vor dem Tor im Eins gegen Eins am überragend reagierenden KSV-Torhüter Noah Oberbeck (37.) und verzog kurz darauf nochmals aus vollem Lauf (39.). Als sich alle Beteiligten trotz des Bremer Chancenplus mit dem 0:0-Halbzeitstand abgefunden zu haben schien, schlug die Stunde von Maximilian Zoch: Holsteins Stürmer schaltete bei einem Freistoß der Bremer an der Mittellinie gedankenschnell, spritzte in den Querpass und belohnte sich für seinen 50-Meter-Sprint mit dem überraschenden Führungstreffer ins linke untere Eck (43.).

Werder dreht die Partie nach der Pause

Wer nun nach der Pause mit wütenden Angriffen der Bremer gerechnet hatte, sah sich zunächst getäuscht. Stattdessen wurde die Partie ausgeglichener, weil auch die Gastgeber mehr Spielanteile bekamen und aktiver im Offensivspiel wurden. So gehörte ihnen auch die erste Großchance des zweiten Durchgangs, als der zur Pause eingewechselte Markkus Seppik nach einer Ecke Zentimeter am zweiten Pfosten vorbeiköpfte (59.). Die Gäste erhöhten das Risiko, fanden auf der rechten Seite de Lücke im Kieler Defensivverbund – und bekamen einen Foulelfmeter zugesprochen, nachdem Seppik im Strafraum Gegenspieler Abdenegó Nankishi zu Fall gebracht hatte. Woltemade trat an und verwandelte sich ins rechte Eck zum 1:1-Ausgleich (63.). Anschließend erhöhte Werder den Druck, sodass Kiel kaum noch für Entlastung sorgen konnte – und folgerichtig einen weiteren Treffer hinnehmen musste: Nach einem schönen Spielzug tauchte erneut Woltemade vor dem Kieler Gehäuse auf und schob den Ball ins rechte Eck ein (81.). In der Schlussphase warfen die Kieler nochmal alles nach vorne und versuchten es mit langen Bällen, kamen aber nicht mehr zum zweiten Treffer.

„Ich bin froh, dass wir nicht von unserer Idee, Fußball zu spielen, abgerückt sind, sondern mutig aufgetreten sind und den Gegner vor große Probleme gestellt haben“

Holsteins U19-Trainer Dominik Glawogger

„Heute war für uns mehr drin, sodass die Niederlage sehr ärgerlich ist“, sagte Dominik Glawogger. Der Kieler Trainer war dennoch zufrieden mit der Vorstellung seiner Elf. „Ich bin froh, dass wir nicht von unserer Idee, Fußball zu spielen, abgerückt sind, sondern mutig aufgetreten sind und den Gegner vor große Probleme gestellt haben“, lobte der Coach.

Statistik

U19: Oberbeck – Paulsen, Reimers, Saul, Kinitz – Schmidtke (68. Arndt) – Sterner, L. Wolf (46. Jungehülsing) –  B. Wolff (83. Lipkow) – Schmidt (46. Seppik), Zoch.

Schiedsrichter: Pötter (Reinbek) – Tore: 1:0 Zoch (43.), 1:1 Woltemade (63./FE), 1:2 Woltemade (81.) – Zuschauer: 200.

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