1. FC Magdeburg – Holstein Kiel 0:1 (0:0)

Regionalliga Nord

Die Kieler Störche melden sich zurück. In einem packenden Spitzenspiel bezwang die Vollmann-Elf den 1. FC Magdeburg verdient mit 1:0. Mann des Tages vor über 11.000 Zuschauern im Ernst-Grube-Stadion war der Ex-Leverkusener Mohammed Lartey, der in der 56. Minute für die Entscheidung sorgte. Die rund 250 mitgereisten Anhänger feierten das Team am Ende frenetisch.

Nach einer ängstlichen Anfangsphase setzten die Gäste von der Förde nach einer Viertelstunde die ersten Akzente. Mit zunehmender Spieldauer kam die Vollmann-Elf immer besser in Schwung und erarbeitete sich streckenweise sogar eine Feldüberlegenheit. Aus einer diesmal überaus sattelfesten Abwehr heraus setzte Holstein immer wieder auf die Offensive. Selbst Kapitän Sven Boy wagte sich bei den gezielten Vorstößen ein ums andere Mal mit in den gegnerischen Strafraum.

Und Holstein besaß gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Erst scheiterte Tim Wulff im Anschluss an eine Hereingabe des bärenstarken Mohammed Lartey per Kopf nur knapp (13.), dann setzte Lartey das Leder selbst haarscharf aus 15 Metern am Gehäuse vorbei. In der 19. Minute zwang der quirlige Jan Hoffmann FC-Keeper Christian Beer zu einer Glanzparade. Holstein hatte nun den Respekt vor den Platzherren komplett abgelegt. Immer wieder stellte die KSV den Gegner mit ihrem schnellen Flügelspiel vor Probleme. Brenzlige Situation für die Störche dann in der 37. Minute. Boy und Lartey können Radovan Vujanovic nicht vom Ball trennen und der Angreifer kam aus 16 Metern frei zum Schuss. Doch Michael Frech, der diesmal den Vorzug vor Simon Henzler erhielt, war in dieser Szene ebenso auf dem Posten wie während der gesamten 90 Minuten. Die Zuschauer quittierten den schläfrigen und überaus inspirationslosen Auftritt ihrer Mannschaft zur Pause mit Pfiffen. Holstein hatte sich beim Team von Paul Linz im ersten Durchgang eine gehörige Portion Respekt verschafft.

Nach der Pause entwickelte sich dann ein echtes Spitzenspiel. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff verhinderte Frech per Fußabwehr gegen Vujanovic einen möglichen Rückstand für die KSV, drei Minuten später klärte Christian Jürgensen in höchster Not am 5-Meter-Raum gegen Mehmet Dragusha. Und dann kam der große Auftritt der Kieler. Jürgensen ließ seinen nicht nur in dieser Situation indisponierten Gegenspieler Marcel Probst auf der linken Seite einfach stehen, eilte Richtung Strafraum und passte quer auf den ausgezeichnet postierten Hoffmann. Setzte dieser das Leder im ersten Versuch noch gegen den Pfosten, so verwandelte der aufgerückte Lartey aus zehn Metern mit einem satten Schuss zur Kieler Führung. Holstein lauerte nun auf Konter und hatte in der 63. Minute durch Hoffmann den zweiten Treffer auf dem Fuß. Doch der Ex-Lübecker scheiterte aus dem Hinterhalt knapp, sein Ball segelte am rechten Torpfosten vorbei ins Aus.

Magdeburg drückte, Holstein konterte. Immer wieder rissen die Kieler Offensivkräfte Lücken in die Magdeburger Deckung, verpassten aber Zählbares. Aufatmen bei Holstein dann nach dem Lattentreffer von Probst drei Minuten vor dem Ende. Doch die Störche hatten diesmal das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Der Schlusspfiff des aufmerksamen und stets sicheren Schiedsrichters Tobias Christ aus Kaiserslautern ging im Jubel der hochzufriedenen Kieler unter. (Patrick Nawe aus Magdeburg)

Holstein: Frech – Hummel, Boy, Schyrba – Vujcic (81. Schulz), Rohwer – Lartey, Nouri, Jürgensen (74. Brückner) – Wulff (72. Guscinas), Hoffmann

Tor: 0:1 Lartey (56.)

Foto: Losgelöste Freude bei Trainer Peter Vollmann nach dem Spiel.

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