Alle Wege führen über Essen

Trainerumfrage in der Regionalliga Nord – RWE ist Top-Favorit auf den Aufstieg – Osnabrück und Lübeck sind die schärfsten Rivalen

Vor dem Saisonstart in der Fußball-Regionalliga Nord mit dem ersten Spieltag am 29./30./31. Juli ist Zweitliga-Absteiger Rot-Weiss Essen bei den 19 Trainern in aller Munde. Die Kicker von der Hafenstraße gehen nicht zuletzt auf Grund ihrer prominenten Neuzugänge als Top-Favorit auf den Aufstieg ins Rennen.

‚Unser Aufenthalt in der Regionalliga soll nur ein Jahr dauern‘, redet auch RWE-Trainer Uwe Neuhaus Klartext. Als schärfste Konkurrenten der Essener gelten unter den Experten der VfL Osnabrück und der VfB Lübeck, die zuletzt jeweils nur knapp am direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga vorbei geschrammt waren.

Außerdem werden ambitonierte Traditionsvereine wie Fortuna Düsseldorf, Holstein Kiel, der FC St. Pauli oder der Wuppertaler SV Borussia als Zweitliga-Aspiranten gehandelt.

Karsten Heine (Herth BSC Berlin II): ‚Rot-Weiss Essen und der VfL Osnabrück sind meine Top-Favoriten auf den Aufstieg. Einige Vereine, wie etwa Rot-Weiß Oberhausen, kann ich allerdings noch gar nicht richtig einschätzen. Die Liga ist aber noch einen Tick besser als im letzten Jahr, weil einige Clubs doch stark investiert haben. Für meine jungen Spieler ist die Regionalliga als Bewährungsfeld ganz wichtig.‘

Thomas Wolter (SV Werder Bremen II): ‚Die Liga ist in diesem Jahr wieder sehr interessant. Zu den klaren Favoriten gehören Rot-Weiss Essen, der VfB Lübeck und der VfL Osnabrück. Dazu kommt sicher noch ein Überraschungsteam. Da traue ich Holstein Kiel einiges zu. Wir wollen von Beginn an gar nicht erst unten reinrutschen, sondern uns im gesicherten Mittelfeld festsetzen.‘

Dietmar Demuth (Chemnitzer FC): ‚Ich sehe eine Gruppe von sieben bis acht Mannschaften vorne. Dazu gehören auf jeden Fall Essen, Osnabrück und Lübeck. Wir wollen so schnell wie möglich die 45-Punkte-Marke erreichen, um eine Zitterpartie wie im letzten Jahr zu vermeiden.‘

Uwe Weidemann (Fortuna Düsseldorf): ‚Die Liga ist meines Erachtens noch ausgeglichener als im letzten Jahr. Daher werden sich die Mannschaften gegenseitig die Punkte klauen. Als Top-Favorit habe ich Rot-Weiss Essen, aber auch Osnabrück und Lübeck auf der Rechnung. Es ehrt mich, dass wir von einigen als Geheimtipp gehandelt werden. Doch wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.‘

Marc Fascher (Kickers Emden): ‚Wir peilen einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel an. Dabei nehmen wir keine Rücksicht auf große Namen und setzen uns als Team selbst am meisten unter Druck. Es ist aber auch nicht falsch, sich hohe Ziele zu stecken. Besonders schön ist es doch, wenn man diese Ziele dann erreicht. Meine Aufstiegsfavoriten sind Rot-Weiss Essen sowie die eingespielten Mannschaften von Osnabrück und Lübeck.‘

Pavel Dotchev (Rot-Weiß Erfurt): ‚Sieben bis acht Mannschaften werden um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielen, der Rest wird es mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Ich kenne die Liga, sie ist knallhart. Dort müssen wir uns etablieren, ehe man über höhere Ziele sprechen kann. Oben dabei sind auf jeden Fall Lübeck und Osnabrück, die wir im letzten Jahr mit Paderborn nur knapp hinter uns lassen konnten. Aber ganz vorne dabei wird auch Zweitliga-Absteiger Rot-Weiss Essen sein.‘

Uwe Neuhaus (Rot-Weiss Essen): ‚Lübeck und Osnabrück zähle ich zu unseren stärksten Konkurrenten, weil beide eingespielt sind. Aber auch dem Wuppertaler SV traue ich einiges zu. Holstein Kiel hat ebenfalls Ansprüche angemeldet. Mich stört es nicht, dass wir als Top-Favorit gelten, denn diese Einschätzung deckt sich mit unserer Zielsetzung. Alle im Verein wollen nur ein Jahr in der Regionalliga bleiben.‘

Joachim Philipkowski (Hamburger SV II): ‚Wie für alle anderen Reserve-Mannschaften in der Liga steht auch für uns die Ausbildung der jungen Spieler klar im Vordergrund. Sportliches Ziel kann für uns auf Grund der neuen U23-Regel nur der Klassenerhalt sein. An der Spitze wird Rot-Weiss Essen mitmischen. Dahinter traue ich Osnabrück, Düsseldorf, Lübeck und St. Pauli eine gute Rolle zu.‘

Heiko Weber (FC Carl-Zeiss Jena): ‚Rot-Weiss Essen ist absoluter Top-Favorit. Auch Lübeck wird eine starke Runde spielen. Es wird außerdem wieder eine Überraschungsmannschaft geben, die bisher kaum einer auf der Rechnung hat. Wir sind endlich nach vier Jahren wieder im deutschlandweiten Fußball angekommen und müssen uns erst einmal an die Klasse gewöhnen. Aber wir wollen und werden eine gute Rolle spielen. Wenn alles gut läuft, ist Platz neun drin. Dazu brauchen wir natürlich ein wenig Glück und einen guten Start. Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Potenzial dazu.‘

Frank Neubarth (Holstein Kiel): ‚Wir wollen als Mannschaft von Anfang an ein Zeichen setzen und ganz oben mitspielen. Wir haben uns gut verstärkt und wollen daher angreifen. Sechs bis sieben Mannschaften spielen um den Aufstieg. Essen, Osnabrück, St. Pauli und Lübeck werden auf jeden Fall dabei sein. Dann kommen Fortuna Düsseldorf, Wuppertal und wir.‘

Christoph John (1. FC Köln II): ‚Die Top-Favoriten sind für mich Zweitliga-Absteiger Rot-Weiss Essen, der VfB Lübeck und der VfL Osnabrück, die beide in der letzten Saison knapp gescheitert sind. Unser Ziel ist es, wieder mindestens einen Spieler an den Profi-Kader heran zu führen. Da uns viele Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung stehen, ist der Klassenerhalt ohne Unterstützung aus der Lizenz-Mannschaft kaum zu schaffen.‘

Ulf Kirsten (Bayer 04 Leverkusen II): ‚Für uns steht die Ausbildung unserer Talente an erster Stelle. Die Regionalliga ist für die jungen Spieler eine große Herausforderung, weil sie sich zum Teil vor mehr als 10.000 Zuschauern gegen starke Mannschaften behaupten müssen. Als Aufstiegsfavoriten sehe ich Rot-Weiss Essen und den VfL Osnabrück.‘

Stefan Böger (VfB Lübeck): ‚Es werden in diesem Jahr nicht wieder vier Mannschaften so marschieren wie in der letzten Saison. Rot-Weiss Essen hat die besten Spieler, Osnabrück und wir sind eingespielt, Kiel und St. Pauli haben sich enorm verstärkt und auch Wuppertal und Düsseldorf gehören zum Favoritenkreis. Mein Ziel ist es, dass wir uns als Team verbessern. Alles andere kommt dann von alleine.‘

Colin Bell (Preußen Münster): ‚Die Saison wird mit Sicherheit sehr spannend, auch wenn Rot-Weiss Essen vom Kader her sicher die besten Aufstiegs-Chancen besitzt. Aber auch St. Pauli, Osnabrück, Oberhausen, Wuppertal und Kiel wollen in die 2. Liga. Sie bewegen sich in etwa auf dem gleichen Niveau. Wir selbst wollen eine bessere Saison spielen und nicht mehr zittern.‘

Harry Pleß (Rot-Weiß Oberhausen): ‚An Rot-Weiss Essen führt im Rennen um den Aufstieg kein Weg vorbei. Aber insgesamt sehe ich sechs Mannschaften vorne. Dazu gehören auch Lübeck, Osnabrück, Düsseldorf, Kiel und der FC St. Pauli. Wir müssen uns erst einspielen und zusehen, dass wir die 45-Punkte-Grenze erreichen, um den Klassenerhalt perfekt zu machen.‘

Claus-Dieter Wollitz (VfL Osnabrück): ‚Unser Auftrag ist der Aufstieg. Warum soll ich rumeiern? Kein Trainer der Welt kann den Aufstieg garantieren, aber meine Garantie ist: Alle wissen gleich, worum es geht und werden diesem Ziel alles unterordnen. Zu unseren direkten Konkurrenten zählen vor allem Essen und Lübeck.‘

Andreas Bergmann (FC St. Pauli): ‚Die Leistungsdichte in der Liga ist sehr groß. Da müssen wir immer eine Top-Leistung bringen, um unsere Ziele zu erreichen. Es wird keine Mannschaft geben, die alleine vorne weg marschiert. Daher kann ich keinen Top-Favoriten ausmachen. Wir haben mit unseren Neuverpflichtungen den Weg vorgegeben. Wir wollen oben angreifen.‘

Georg Kreß (SG Wattenscheid 09): ‚Wir sind wieder in der Regionalliga angekommen. Jetzt gilt es für uns, diese Klasse zu halten. Ein anderes Ziel kann es für uns nicht geben. Die besten Chancen auf den Aufstieg besitzen Essen, Osnabrück und Lübeck.‘

Uwe Fuchs (Wuppertaler SV Borussia): ‚Ich habe Zweitliga-Absteiger Rot-Weiss Essen, den VfB Lübeck, den St. Pauli und den VfL Osnabrück auf der Rechnung. Zum erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten zählen für mich aber auch Fortuna Düsseldorf und Holstein Kiel.‘ (MSPW)

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