Auf zum Aufstiegs-Finale nach Wolfsburg!

NDR Fernsehen am 19. Mai live dabei

Die Störche beenden mit einer weißen Heimweste die Regionalliga-Saison 2011/12. Im letzten Spiel vor heimischem Publikum gewannen die Störche knapp mit 2:1 gegen Germania Halberstadt. Vor 4.000 Zuschauern hatten Berzel (39.) und Toksöz (48. Foulelfmeter) die Störche mit 2:0 in Front gebracht, Kragl den Anschluss erzielt (64.). In der kommenden Woche kommt es zum „Finale furioso“ nach Wolfsburg, da Tabellenführer Halle in Meuselwitz mit 1:0 verlor und somit nur noch einen Punkt vor den Störchen rangiert. Der Hallesche FC muss zum Ligakrösus RB Leipzig, der mit einem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg jegliche Aufstiegshoffnungen verspielte. Einzige Wehmutstropfen aus Kieler Sicht heute: Die beiden 5. Gelben Karten für Berzel und Müller.

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit musste seine Elf zum 3:0-Sieg beim Berliner AK zweimal umstellen: Den gelb-gesperrten Jürgensen ersetzte Berzel. Für den an den Adduktoren verletzen Sykora begann Chahed. Dafür rückte ein Langzeitverletzter wieder in den Kader: Auf der Reservebank saß nach seiner schweren Knieverletzung erstmals im Jahr 2012 Tim Siedschlag.

Nach fünf Minuten hätte es bereits 1:1 stehen können, Schiedsrichter gab einen Kopfballtreffer von Halberstadts Kopp nach einer Abseitsstellung nicht und pfiff auch Kiels einschussbereiten Chahed zurück. Die 4.000 Zuschauer im Holstein-Stadion sollten ihr Kommen nicht bereuen. Beide Teams zeigten eine gute Regionalligapartie, in der Holstein die besseren und vor allen Dingen klare Möglichkeiten: Meyer zirkelte den Ball aus 25 Metern um Zentimeter neben das leere Halberstädter Tor, nachdem Keeper Kischel sich beim Herauslaufen verschätzt hatte (24.). Minuten später brach Heider mutterseelenallein über links durch, ließ sich aber von Kragl einholen und brachte nur einen Querpass ins Leere zustande. In der 36. Minute wurden die Holstein-Fans langsam unruhig, als wieder Heider alleine vor Kischel stand, den Ball aber in die Mitte legte, wo aber kein Mannschaftskollegen mitgelaufen war. Kam Halberstadt in die Nähe des Kieler Gehäuses, wurden chancenähnliche Gelegenheiten leichtfertig vertan. Auf der anderen Seite scheiterte Heider wieder an Kischel, das Tor machte nach der folgenden Ecke dann ein Verteidiger: Berzel köpfte den Meyer-Standard ins lange Eck (39). Die hochverdiente Führung für die KSV, mit der es auch in die Halbzeit ging.

Kalter Wind fegte durchs Holstein-Stadion. Den Rückenwind hatten aber die Störche. Kazior startete im richtigen Moment, überlistete Kischel, der Kiels heutigen Kapitän fällte. Elfmeter! Toksöz verwandelte sicher ins linke Eck (48.), Alles lief für Holstein. Nur für Heider lief es bis dahin nicht rund. Zum dritten Mal scheiterte Kiels Stürmer alleine vor Kischel. Lag es daran, dass „Heidi“ unter der Woche Vater geworden war? Nach einer Stunde hätte es gut und gerne 3:0 oder 4:0 stehen können, stattdessen kam Halberstadt zum Anschluss. Einen hohen 35-Meter-Freistoß von Kragl unterschätzte der bis dahin beschäftigungslose KSV-Torwart Strähle und der Ball segelte ins leere Tor (64.). Die Gäste schöpften neuen Mut. Und die Zuschauer spürten, dass ihre Störche jetzt Unterstützung brauchten. Lautstark hallte „Holstein Kiel“ durchs Stadion. Das Spiel plätscherte vor sich hin, als das Publikum in Aufruhr geriet: Meuselwitz war gegen Halle in Führung gegangen. Bis zum Schlusspfiff war die Stimmung daher exzellent. Und so behielt Holstein die 3 Punkte in Kiel.

Stimmen nach dem Spiel

Jacobs Sachs sagte: „Die Stimmung in der Kabine war eben entspannt. Natürlich sind wir froh, heute gewonnen zu haben und die Chance auf den Aufstieg weiterhin besteht. Aber wir haben es nicht selbst in der Hand und werden daher nur auf unser Spiel achten.“ Sechser Steve Müller war nach dem Spiel nicht zufrieden: „Natürlich bin ich mit dem Sieg zufrieden, aber nach meiner 5. Gelben Karte werde ich nächste Woche fehlen. Dabei bin ich nur ausgerutscht. Das ärgert mich.“ Der verletzt ausgewechselte Patrick Herrmann erklärte: „Ich hab einen Ziehen im Oberschenkel gespürt – mehr kann ich noch nicht sagen.“

Halberstadts Trainer Enrico Gerlach resümierte nach Abpfiff: „Bis zum 1:0 waren wir gleichwertig, dann hatte Kiel viele Chancen und hätte den Deckel draufmachen müssen. Ich denke, wir haben hier kämpferisch und läuferisch alles gegeben. Zufrieden ist man nach einer Niederlage natürlich nicht, aber jeder meiner Spieler hat sich hier heute zerrissen.“

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit sagte nach dem Spiel: „Wir mussten in den ersten 15 bis 20 Minuten einige Standards überstehen, um erst ins Spiel zu finden. Dann haben wir die klaren Gelegenheiten gehabt, zwei Tore geschossen, aber uns noch viele weitere Möglichkeiten erspielt, hatten aber heute nicht das Glück oder das Können diese Torchancen zu verwerten. Ich bin trotzdem stolz darauf auf unsere Mannschaft. Wir haben bis zum 34 Spieltag alles offen gelassen und haben nächste Woche die Chance, den großen Wurf zu machen. Es liegt zwar weiterhin nicht in unserer Hand, aber wir werden für einen möglichen Aufstieg alles tun.“

Holstein Kiel: Strähle – Herrmann (55. K. Schulz), Steil, Berzel, Wetter – Toksöz, Kazior – Lindner, Chahed (82. S. Müller), F. Meyer (71. Sachs) – Heider. Trainer: T. Gutzeit

Tore: 1:0 Berzel (39.), 2:0 Toksöz (48., Foulelfmeter), 2:1 Kragl (64.)

Zuschauer: 4.044

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