Bor. Dortmund II – Holstein Kiel 2:0 (1:0)

Störche rutschen erneut in die Abstiegsränge

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Große Ziele hatte man sich für die so wichtige Auswärtspartie bei Borussia Dortmund II gesetzt, umso heftiger war das Erwachen für die KSV Holstein bei der bitteren 0:2-Niederlage im Stadion Rote Erde. Der deutlich willensstärkere BVB-Elf hatten die Störche während der 90. Minute nichts entgegenzusetzen. Angesichts etlicher hochkarätiger Torchancen für die Gelb-Schwarzen unterlag die Böger-Elf hochverdient mit 0:2. Die Treffer für die Mannschaft von Theo Schneider erzielten Daniel Gordon (17.) und Denis Omerbegovic (50.). „Die Stimmung ist verständlicherweise total am Boden“, zeigte sich Sportdirektor Peter Vollmann auch am Tag nach der Ernüchterung betroffen von der Situation. „Der Gegner war in allen Belangen besser, so etwas sitzt tief.“

Dortmund hatte die Zeichen im Abstiegskampf klar erkannt hatte. Aber auch die Kieler hielten in der Anfangsphase noch gut mit und hatten in der 10. Minute die erste von zwei Torchancen. Kapitän Andre Breitenreiter flankte von der rechten Seite in den Strafraum und Dmitrijus Guscinas zwang BVB-Schlussmann Sascha Samulewicz aus zehn Metern zu einer Rettungsaktion. Nach einer Viertelstunde die erste Ecke für die KSV Holstein durch Christian Mikolajczak, aber Kapitän Andre Breitenreiter verzog das Leder per 22-m-Flachschuss. Die größte Chance der Kieler an diesem Tag dann in der 20. Minute. Heiko Petersen brachte das Leder von der linken Seite in den Strafraum, Guscinas lässt den Ball von der Brust abtropfen, kann vor dem eingreifenden Oztekin abdrücken, doch Samulewicz parierte den Schuss aus neun Metern gekonnt. Damit war die Fußball-Herrlichkeit der Störche aber auch schon vorbei, das Offensivspiel der KSV fand in der Folgezeit einfach nicht mehr statt. Stattdessen übernahm die Borussia das Kommando vollends. Und das mit Erfolg. In der 22. Minute schlug Nico Hillenbrand eine scharfe Flanke in den Kieler Strafraum, Sven Boy verpasste aufgrund eines Stellungsfehlers den Ball und der zwei Meter hinter ihm postierte Gordon brauchte aus sechs Metern nur noch einzunicken. KSV-Torhüter Simon Henzler war bei diesem Treffer ins rechte untere Toreck machtlos. Die Gastgeber machten weiter das Spiel und agierten aus einer sicheren Defensive heraus. Und es ergaben sich weitere gute Möglichkeiten für den BVB. In der 34. Minute klärte Holger Hasse nach einer Oztekin-Flanke vor dem einschussbereiten Omerbegovic zur Ecke. Zwei Minuten später ist es Mehmet Akgün, der einen Ausrutscher von Abwehrchef Stefan Schnoor nicht nutzen konnte und aus zehn Metern am Tor vorbei schoss. Ein Breitenreiter-Kopfball nach einem Freistoß von Schnoor kurz vor der Halbzeitpause war das letzte zaghafte Aufbäumen der Störche im ersten Durchgang.

In den zweiten 45 Minuten lieferte Holstein dann zum Schrecken der mitgereisten Anhänger die vielleicht schwächste Halbzeit der gesamten Saison ab. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Kieler Tor zu und die Defensive der KSV war rettungslos überfordert, Man konnte sich bei den Dortmunder Angreifern bedanken, dass es am Ende nicht auch vom Ergebnis her ein Debakel gab. Die Entscheidung der Partie fiel aufgrund der Dortmunder Überlegenheit folgerichtig bereits in der 50. Spielminute. Mit einem Konter hebelte die Borussia die aufgerückte Kieler Abwehr aus, Oztekin umspielt den herauseilenden Henzler, passte auf den besser postierten Omerbegovic, der nur noch zum 2:0 einschieben musste. Der eingewechselte Franck-Patrick Njambers aus 13 Metern rechts am Pfosten vorbei (61.) und Hillenbrand allein vor Henzler (65.) verpassten eine höhere Führung. Außer einem Abseitstreffer von Hauswald (55.) kam von der Böger-Elf in dieser Phase rein gar nichts. Und die Schneider-Elf machte weiter Tempo. Solga tanzt in der 75. Minute die gesamte Kieler Abwehr aus, bediente Hillenbrand, dem das Leder aber in letzter Sekunde verspringt. In der 78. Minute dann passte Solga auf Omerbegovic, aber dem Dortmunder fehlten am langen Pfosten dreißig Zentimeter zu seinem zweiten Torerfolg. Die einzige nennenswerte Offensiv-Aktion der KSV dann in der 79. Minute, doch sowohl Martin Hauswald als auch Stefan Schnoor scheiterten mit ihren Distanzschüssen von der Strafraumgrenze. Fünf Minuten vor dem Ende verhinderte Henzler nach einem Freistoß von Solga das eigentlich überfällige 3:0. Die erste Niederlage im Jahr 2007 ist für Holstein gleichbedeutend mit dem erneuten Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Eine Woche vor dem Landesderby liegen die Nerven bei den Störchen blank.

„Es gibt für so eine Vorstellung eigentlich keine Erklärung. Wir haben uns viel zu dämlich angestellt“, zeigte sich auch Abwehrchef Stefan Schnoor tief enttäuscht von der Minusleistung seiner Elf. „Wir haben nicht wie eine Herrenmannschaft gespielt. Einige kommen mit dem Druck vielleicht nicht klar. In unserer Situation muss man kratzen, beißen und spucken. Manche müssen das wohl erst noch lernen“, so der Routinier nach dem Abpfiff im Stadion Rote Erde. (Patrick Nawe)

Borussia Dortmund II: Samulewizc – Hillenbrand, M. Heitmeier, Eggert, Kohlmann (67. Oscislawski) – Öztekin (61. Njambe), Gordon, Solga, Akgün – Omerbegovic (88. Großkreutz), Senesie

Holstein Kiel: Henzler – Boy, Schnoor, Hasse – Petersen (53. Paulus), Breitenreiter, Rohwer, Mikolajczak (46. Bartels)- Hauswald – Guscinas, Dobry (64. Brandy)

Tore: 1:0 Gordon (22.), 2:0 Omerbegovic (50.)

Schiedsrichter: Metzen (Erftstadt-Liblar)

Zuschauer: 310 (im Stadion Rote Erde)

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