Brandy schaut nach vorn

Leidenszeit endgültig beendet

Er gehörte am Sonnabend zu den gefeierten „Helden“ auf Platz 11 des Weserstadions. In seinem fünften Einsatz für die Kieler Störche traf der erneut eingewechselte Stürmer Sören Brandy in der 51. Spielminute zum so wichtigen Führungstreffer für die Vollmann-Elf. Zuvor hatte er seinen Bewacher Schachten ziemlich alt aussehen lassen und war ihm auf der linken Außenbahn einfach davon gerannt. Unnachahmlich sein platzierter Flachschuss aus 12 Metern vorbei am herausstürmenden Werder-Keeper Vander ins rechte untere Eck. Aber nicht nur auf dem Feld kannte der Jubel keine Grenzen. Auch die eigens aus Ost-Westfalen angereiste Familie Brandy jubelte um die Wette und freute sich darüber, dass bei ihrem Schützling Sören in der 149. Minute seiner noch jungen (und verheißungsvollen) Regionalliga-Karriere der Knoten platzte.

Am glücklichsten aber war der Schütze selbst, der nach dem Bad in der Menge der mitgereisten Fans die passende Worte für den geglückten Coup fand: „Heute lief alles wie am Schnürchen und ich freue mich sehr, dass ich nach meiner langen Leidenszeit so einen wichtigen Treffer erzielen konnte.“ Schon vor seinem Tor war Brandy durch sein engagiertes und kraftvolles Auftreten aufgefallen, hatte seine Gegner in der ein oder anderen Szene wie „dumme Jungen“ aussehen lassen und entwickelte sich mit zunehmender Spieldauer zusammen mit Fin Bartels zum brandgefährlichen Element auf dem Rasen. „Wir haben die nötigen Räume geschaffen und so den Gegner klassisch auskontern können“, sah Brandy die Ruhe und Ordnung seiner Mannschaft nach dem schwachen Start als Garant für den Erfolg an der Weser. „Wir haben extrem wichtige Punkte eingefahren, nachdem wir in den letzten Wochen viel zu häufig Remis gespielt haben“, sah Brandy in dem „gerechten Resultat“ einen Durchbruch. Und das nicht nur im Tabellenbild. „Das sollte uns den nötigen Schwung für die kommenden Aufgaben geben“, so der ehemalige Gütersloher, der sich in Kiel immer besser zurecht findet.

Auch Trainer Peter Vollmann war mit einer kleinen Einschränkung nach dem Abpfiff des Spiels voll des Lobes für seinen „neuen“ Torjäger: „Eine tolle Vorstellung von Sören, aber man hat auch am Ende wieder gesehen, dass die Kraft für 90 Minuten noch nicht ausreicht.“ Vollmann sieht weiter erhebliches Entwicklungspotential seines Youngsters und freut sich, dass sich Brandy nach seiner monatelangen Verletzungspause zu einer echten Alternative gemausert hat.

Bereits gegen Hertha ‚muss der Aufwärtstrend fortgesetzt und die Leistung von Bremen wiederholt werden‘, so der zuversichtliche Offensiv-Allrounder.

(Patrick Nawe)

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