Chemnitzer FC – Holstein Kiel 0:3 (0:1)

Holstein wieder auf Platz 2 / CFC plant für die Oberliga

Die KSV Holstein gewinnt das Nachholspiel beim Chemnitzer FC hochverdient mit 3:0 (1:0) durch Tore von Patrick Würll (3./66.) und Michael Niedrig (84.) vor 1820 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße. Damit sind die Kieler, bei einem Spiel mehr nun Tabellenzweiter und an Carl Zeiss Jena aufgrund des besseren Torverhältnisses vorbeigerückt!

Hektik schon vor dem Anpfiff. Der Kieler Verteidiger Jan Sandmann stand nicht auf dem Spielberichtsbogen, obwohl seine drei Spiele Sperre (rote Karte gegen Jena) abgelaufen waren. Holsteins sportlicher Leiter Daniel Jurgeleit benötigte einige Telefonate, um in Rücksprache mit Schiedsrichter Schempershauwe den Einsatz des Verteidigers zu ermöglichen. Die Partie begann deshalb mit fünfminütiger Verspätung. Danach versuchte die KSV sofort Druck auf das Tor der Gastgeber auszuüben und Patrick Würll markierte per Kopf bereits in der 3. Minute das 1:0 nach einem Lindemann-Freistoß. Nur kurze Zeit später hätte Dobry bereits das 2:0 erzielen können, doch vergab er die Chance aus 13 Metern vor dem herauseilenden CFC-Keeper Süßner. Ein Pass zum einschussbereiten Lindemann wäre klug gewesen. Dann wieder ein „Riese“ für die Neubarth-Elf. Eine Grieneisen-Flanke landet bei Dobry, aber der Kieler Angreifer scheitert völlig freistehend aus fünf Metern per Kopf an Süßner. Chemnitz war nun stets bemüht die Gäste in Verlegenheit zu bringen, aber Holsteins Defensive war fast immer sattelfest. “Wir müssen einfach unsere Chancen nutzen, sonst droht Gefahr. Chemnitz spielt jetzt ums Überleben, das ist offensichtlich“, erklärte Torwart-Trainer Klaus Thomforde in der Halbzeitpause.

In der 2. Halbzeit agierten die Chemnitzer engagierter. Die Chancen wurden aber auf der anderen Seite herausgespielt, wenn auch kläglich vergeben. Lindemann passt zu Dobry, doch der scheitert aus 10 Metern erneut völlig allein vor Torwart Süßner. Danach aber eine Doppelchance für die „Himmelblauen“. Erst klärte Kiels Grieneisen einen Kopfball von Salonen aus kurzer Distanz auf der Linie, dann musste Thorsten Rohwer im eigenen Strafraum vor dem durchstartenden Salonen eingreifen (57.). Nur kurze Zeit später entschied Schiedsrichter Schempershauwe richtigerweise auf Elfmeter für die KSV Holstein. Vorausgegangen war ein Foul von Torwart Süßner an KSV-Stürmer Würll. Lindemann nahm sich das Leder, doch Süßner tauchte ab, parierte und machte damit seinen Fehler wieder gut. Den anschließenden Eckstoß von Andre Breitenreiter stocherte Würll zum viel umjubelten 2:0 in die Tormaschen. Die Partie wurde nun hitziger und auch unfairer seitens der Chemnitzer. Borislav Tomoski stieg rüde gegen Sven Boy ein und sah die rote Karte (71.). Sechs Minuten später zeigt Schempershauwe Tobias Becker, nach Foul an Dobry, die gelb-rote Karte. Die neun verbliebenen Feldspieler des CFC gaben sich nun auf und spielten auf Schadensbegrenzung. Ein Tor musste sie dann aber doch noch vor dem Ende zulassen. Dobry legt am 11-Meter-Punkt auf Michael Niedrig ab und der Ex-Kölner trifft aus kurzer Distanz zum verdienten 3:0 für die KSV. Riesenjubel bei der Mannschaft und den zehn mitgereisten Holstein-Anhängern…

Stimmen zum Spiel:

Frank Neubarth (Holstein Kiel) –>

Wir sind weiterhin gut im Rennen um den Aufstieg! Natürlich haben wir uns durch die vergebenen Chancen das Leben schwer gemacht… Die “Störche“ haben heute mit den Nerven ihres Trainers Fußball gespielt.

Daniel Jurgeleit (Sportlicher Leiter) –>

Vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln II war es für uns eine schwierige Situation. Nun hat sich die Mannschaft wieder gefangen und wir können Druck auf die Konkurrenz ausüben. Chemnitz hatte eine gute Phase in der 2. Halbzeit, so dass das Spiel auch noch zur Zitterpartie hätte werden können. Der Sieg geht aber auch in der Höhe völlig in Ordnung!

Joachim Müller ( Trainer CFC) –>

Kiel hat verdient gewonnen. Es ist sehr schwer für jeden Anhänger des Chemnitzer FC an diesem Abend die Fassung zu wahren. Nach 15 Minuten hätten wir in der ersten Hälfte fast schon aussichtlos hinten gelegen, wenn nicht sogar müssen…

Frank Kapp (Präsident CFC) –>

Wir müssen ab heute für die Oberliga planen, denn 7 Siege aus 8 verbleibenen Spielen sind einfach unmöglich!

Chemnitz: Süßner – Baumann, Görke, Becker – Kunert (57. Mayer), Göhlert (83. Berger), Adamu, Salonen – Tomoski – Schuhmann (57. Devoli), Rolleder

Kiel: Preuß – Sandmann, Molata, Boy, Rohwer – Niedrig – Grieneisen (86. Piorunek), Breitenreiter, Lindemann (78. Bartels) – Dobry (86. Coiner), Würll

Tore: 0:1 Würll (3.), 0:2 Würll (66.), 0:3 Niedrig (84.)

Bes. Vork.: Süßner hält Foulelfmeter von Lindemann (65.)

Rote Karte: Tomoski (grobes Foulspiel, 71.)

Gelb-Rot: Becker (wiederholtes Foulspiel, 78.)

Aus Chemnitz berichtet Patrick Nawe

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