Das Wunder von Kiel bleibt aus

Relegations-Rückspiel: Holstein Kiel – VfL Wolfsburg 0:1

Die ganz große Sensation von der Förde ist ausgeblieben. Trotz eines engagierten Auftritts hat Holstein Kiel wie schon im Hinspiel eine Niederlage gegen den VfL Wolfsburg hinnehmen müssen. Nach dem 1:3 vom vergangenen Donnerstag unterlag man vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion dem Tabellensechzehnten der Bundesliga mit 0:1.

KSV-Trainer Markus Anfang hatte seine Startelf im Vergleich zum Hinspiel auf drei Positionen verändert: Für den kurzfristig mit Oberschenkelproblemen ausgefallenen Dominick Drexler rückte Alexander Mühling in die Startelf. Zudem begannen Tom Weilandt und Aaron Seydel anstelle von Dominic Peitz und Steven Lewerenz.

Holstein kam besser in die Partie als im Hinspiel. Zwar verpasste Robin Knoche eine Hereingabe von Renato Steffen nur um Zentimeter (2.), doch der erste Hochkaräter gehörte der KSV, als Marvin Ducksch eine scharfe Hereingabe von Weilandt volley am linken Pfosten vorbeisetzte (9.). Danach blieb die KSV dran: Seydel ließ William aussteigen, setzte seinen Schuss vom linken Strafraumeck aber haarscharf am langen Pfosten vorbei (14.). Drei Minuten später erzielte Yunus Malli die vermeintliche Führung, aber da Divock Origi in dieser Szene klar im Abseits stand und KSV-Torhüter Kenneth Kronholm behinderte, nahm Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer nach Hinzuziehen des Videobeweises wieder zurück (17.). Wenngleich Wolfsburg nach anfänglicher Zurückhaltung aktiver wurde, kamen die Kieler weiterhin zu Gelegenheiten: Rafael Czichos setzte einen Freistoß von der Strafraumkante knapp übers VfL-Gehäuse (29.), David Kinsombi schob VfL-Keeper Koen Casteels den Ball aus acht Metern aus Rücklage in die Arme (45.). Schließlich ging es torlos in die Pause.

Aus dieser kamen die Störche mit mächtig Dampf. Zunächst parierte Casteels einen Schuss von Ducksch (46.), ehe der Belgier Seydels Hackenabnahme mit einem starken Reflex über den Querbalken bugsierte (47.). Danach blieb Blau-Weiß-Rot druckvoller, ohne jedoch zu weiteren Großchancen zu kommen. Die Gäste drehten derweil clever an der Uhr – und kamen ihrerseits zu Möglichkeiten: Zunächst vereitelte Kronholm eine gute Einschussgelegenheit von Maximilian Arnold (74.), hatte dann aber nach einer Ecke gegen Knoches wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz keine Abwehrchance (75.). Origi hätte in der Folge nachlegen können, schob den Ball aber am rechten Pfosten vorbei (83.). Kurz darauf durften die KSV-Fans kurz hoffen, bis erneut der Videobeweis zum Einsatz kam: Czichos hatte nach einer Ecke den Ball ins Tor gewuchtet, dabei aber die Hand zur Hilfe genommen, sodass auch dieser anfänglich gegebene Treffer zurückgenommen wurde (86.). Danach verwaltete Wolfsburg die knappe Führung bis zum Schluss. Nichtsdestotrotz stand zum Abpfiff das gesamte Stadion und spendete den Kielern den nach dieser tollen Saison verdienten Applaus.

Die Kieler werden also kommende Saison, die am ersten August-Wochenende beginnt, einer von 18 Zweitligisten sein. Die Wölfe bleiben Bundesligist.

Kiel: Kronholm – Herrmann (80. Peitz), Schmidt, Czichos, van den Bergh – Schindler, Weilandt (76. Janzer), Mühling, Seydel – Ducksch. Trainer: Anfang.

Wolfsburg: Casteels – Williams, Knoche, Brooks, Uduokhai – Guilavogui – Malli (76. Camacho), Arnold – Steffen, Brekalo (90.+2 Blaszczykowski) – Origi (84. Dimata). Trainer: Labbadia.

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin) – Tor: 0:1 Knoche (75.) – Zuschauer: 12.000 im Holstein-Stadion (ausverkauft).

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