Eintracht Braunschweig – Holstein Kiel 0:0
Holstein Kiel beendet mit einem 0:0 bei Eintracht Braunschweig die Hinrunde. Beim Auswärtsspiel gaben aber die Gäste über 90 Minuten den Ton an. Die Störche hatten vor 21.075 Zuschauern (davon 1.500 Kieler) mit 60 Prozent deutlich mehr Ballbesitz, während der BTSV mit einer leidenschaftlichen Defensivstrategie die Null zu halten wusste.
KSV-Trainer Markus Anfang rotierte zum 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf zurück. Steven Lewerenz stand wieder in der Startelf, während Aaron Seydel auf der Bank Platz nahm.
Vertauschte Rollen in Braunschweig: Die Gäste aus Kiel traten wie Hausherren auf, hatten in den ersten 25 Minuten unglaubliche 65 Prozent Ballbesitz und mit Marvin Ducksch den ersten Hochkaräter, den BTSV-Schlussmann Jasmin Fejzic in Hüfthöhe zur Ecke boxte (8.). Die Eintracht schien es wie montags zuvor in Ingolstadt machen zu wollen. Sie standen tief, beschränkten sich auf Konter und Standards und hofften auf den Glücksmoment. Und der kam, als Quirin Moll zentral aus 15 Metern trocken abzog und Patrick Herrmann sich gerade noch in den Schuss werfen konnte (29.). Ohnehin wurde die Elf von Trainer Torsten Lieberknecht nach einer halben Stunde mutiger, rückte jetzt weiter auf. Aber Hüben wie Drüben dominierten die konzentrierten Abwehrreihen, sodass es torlos in die Pause ging.
Die gelb-blauen Gastgeber kamen druckvoller aus der Kabine und prüften zweimal Kenneth Kronholm, wenn auch nicht ernsthaft (Ornel Hernandez/48. und Suleiman Abdullahi/50.). Die Ansätze beider Teams blieben allerdings: Die KSV suchte mit 60 Prozent Ballbesitz weiter nach Lücken in der Abwehrreihe der Niedersachsen, die ihrerseits auf das schnelle Umschalten nach Balleroberung setzten. Als Dominick Drexler an den Elfmeterpunkt querlegte und Marvin Ducksch zum Abschluss kam, hatte der Kieler Block schon den Torschrei auf den Lippen, der Kieler Angreifer säbelte aber gehörig neben das Tor (69.). Es war zugleich seine letzte Aktion, für ihn kam Aaron Seydel. Zunächst prüfte aber Kingsley Schindler aus acht Metern Fejzic per Kopf (77.) und läutete die packende Schlussphase ein. David Kinsombi zielte von der Strafraumkante genau auf den Braunschweiger Torwart (79.). Lewerenz zirkelte mit Gefühl knapp am langen Pfosten vorbei. Schindlers Hereingabe verpasste Seydel um eine Beinlänge (82.). Alexander Mühling zielte aus 18 Metern eine Etage zu hoch (83.). Die Störche wollten den Dreier, während die Eintracht mit Ausnahme von Abdullahi das eigene Tor sicherte. Die KSV drängte und drückte, bis der Ball schließlich im Tor lag. Allerdings hatte Rafael Czichos zuvor Fejzic gestört, sodass der Treffer nicht zählte und das torlose Remis besiegelt war.
Stimmen nach dem Spiel
Steven Lewerenz: „Es war eine kampfbetonte Partie, die sehr schwer für uns war. Braunschweig hat über 90 Minuten mit acht Mann hinten drin gestanden und wir haben uns trotzdem unsere Chancen erspielt. Schade, dass wir den Dreier nicht nach Hause bringen konnten.“
Dominik Schmidt: „Es war ein harter Kampf unter ganz schweren Bedingungen. Der Platz war tief mit vielen Pfützen. Aber wir haben trotzdem unser Spiel durchgebracht, waren das bessere Team und hätte am Ende das Spiel gewinnen können.“
Spielinfo
Eintracht Braunschweig: Fejzic – Nkansah , S. Breitkreuz , Valsvik , Kijewski – Moll , Samson – Hernandez , Hochscheidt , Zuck (71. Khelifi) – Abdullahi (90. Biada). Trainer: Lieberknecht
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann , Schmidt , Czichos , J. van den Bergh – Kinsombi – Schindler , Mühling , Drexler , Lewerenz – Ducksch (72. Seydel). Trainer: Anfang
Schiedsrichter: Kempkes (Thür)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 21.075