Drei Störche-Tore für Heimerfolg

Holstein Kiel – SG Sonnenhof Großaspach 3:1 (2:0)

Holstein feiert den zweiten Sieg binnen vier Tagen holt damit sieben Punkte in der englischen Woche. Die Elf von Trainer Karsten Neitzel ließ der SG Sonnenhof Großaspach beim 3:0 vor 3.698 Zuschauern keine Chance. Per Doppelschlag durch den 18-jährigen Finn Wirlmann (19.) und Marc Heider (23.) hatten sich die Störche schon vor dem Seitenwechsel in eine gute Position geschossen. Direkt nach Wiederanpfiff sorgte Rafael Kazior mit dem 3:0 endgültig für die Vorentscheidung (47.). Der Aufsteiger aus Aspach hatte während der 90 Minuten keine Zugriff auf das Spiel bekommen, das motivierte und spielfreudige Kieler klar für sich entscheiden konnten.

Holstein-Trainer Karsten Neitzel musste zum 2:0-Erfolg in Regensburg unter der Woche seine Anfangsformation verletzungsbedingt verändern. Für Maik Kegel (Rippenbruch) kam der 18-jährige Finn Wirlmann zu seinem Startelfdebüt.

Die Störche versuchten den Aufsteiger mit permanenten Positionswechseln in der Offensive zu verunsichern. Manuel Schäffler, Rafael Kazior und Marc Heider rotierten was das Zeug hielt und das funktionierte spätestens in der 19. Minute blendend. Diesmal hatte sich Kazior auf den zweiten Pfosten fallen lassen, wurde von Patrick Herrmann perfekt angeflankt und die Kopfballweiterleitung vom Kapitän vollendete Finn Wirlmann aus drei Metern ebenfalls per Kopf ins Netz. Ein starker Spielzug! Holstein tanzte weiter: Diesmal in Person von Mikkel Vendelbo, der nach zwei klasse Haken auf Marc Heider ablegte, der diesmal linksaußen lauerte und aus 14 Metern Gätsekeeper Christopher Gäng tunnelte und zum 2:0 einnnetze (23.). Tim Siedschlag hätte das 3:0 auf dem Fuß gehabt, wenn ihm das Leder alleine vor Gäng nicht versprungen wäre (27.). Manuel Schäffler setzte bedrängt von zwei Spielern das Leder knapp neben den Pfosten (30.) Bei der anschließenden Ecke parierte Gäng Schäfflers Stocherball aus sechs Metern mit einer Blitzreaktion. Großaspach sendete erste Lebenszeichen: Der 35-Meter-Freistoß von Josip Landeka war allerdings kein Problem für Kenneth Kronholm (33.). Tobias Rühle überlupfte den Holstein-Schlussmann, aber auch das Tor (38.). Da war Schäfflers Kopfballversuch näher am Ziel, ging jedoch auch daneben (40.). Somit begleitete eine komfortable 2:0-Führung die Störche in die Pause.

Die Störche wollten früh alles klar machen und Fabian Wetter beherzigte das Vorhaben. Nach eigener Balleroberung an der Mittellinie jagte er im Vollsprint die Außenbahn runter, wurde von Heider maßgenau in Szene gesetzt und flankte perfekt zurück auf Kazior, der das Leder aus elf Metern problemlos ins Netz einschob (47.) Ein weiterer herrlicher Spielzug der Kieler sorgte für die Vorentscheidung. Sonnenhof mühte sich, aber am heutigen Tag schien jeder Storch einige Prozent motivierter, bissiger und spielstärker. Schäffler brachte hinter einen Kopfball nicht genug Druck (57.), Manuel Hartmann schrammte an einer Siedschlag-Ecke vorbei (61.). Der einspringende Vendelbo düpierte um ein Haar Gäng, der jedoch die Orientierung wiederfand und das Leder noch vor der Linie erwischte (66.). Schäffler brauchte zehn Meter vor dem Tor einen Tick zu lang. Erst als die Störche das Spiel austrudeln lassen wollten, kam der Aufsteiger noch zum wenig erwarteten Tor: Sebastian Schiek hebelte die „Torfabrik“ aus 15 Metern elegant in den langen Winkel (87.). Doch danach war Schluss, sodass die Kieler den zweiten Sieg in Folge feiern konnten.

Stimmen nach dem Spiel

Fabian Wetter: „Wir sind am Anfang schwer ins Spiel gekommen, haben dann das Tor gemacht und danach fielen uns einige Dinge leichter, auch wenn die erste Hälfte insgesamt nicht überzeugend war. Das 3:0 direkt nach der Pause war dann die Vorentscheidung.“

Finn Wirlmann: „Ich habe heute Morgen erfahren, dass ich von Anfang an spielen werde. Und so einen Spielverlauf wünscht sich natürlich jeder. Dass ich das Tor mache, ist natürlich sensationell, aber viel wichtiger war der Heimsieg.“

Rafael Kazior: „Heute zählt nichts anderes als die drei Punkte. Nächste Woche wird es weitergehen, und da wollen wir an das heutige Spiel anknüpfen.“

Trainer Rüdiger Rehm (SG Sonnenhof Großaspach): „Klipp und Klar: Ein hochverdienter Sieg für Holstein Kiel, das im Zweikampfverhalten eine andere Sprache an den Tag gelegt hat als wir. Uns ist es nicht gelungen, die Ausfälle zu kompensieren und wir uns in keiner Phase annähernd so präsentiert, wie wir es wollten. Wir müssen das Spiel heute schnell hinterfragen und uns wieder aufrichten. Die letzten Wochen waren anstrengend für uns, jetzt haben wir neun Tage mal kein Spiel, das wird uns gut tun.“

Karsten Neitzel (Holstein Kiel): „Heute hat man gesehen, was passiert, wen du deine erste Torchancen nutzt. Eigentlich sind wir schleppend ins Spiel gekommen, und nach dem Tor haben wir guten Fußball gespielt. Das 3:0 haben wir dann zu einem günstigen Zeitpunkt gemacht. Aber danach kann man anfangen, zu meckern, da wir einige Dinge nicht mehr wie zuvor umgesetzt haben. Großaspach hat aus meiner Sicht nicht nachgelassen und dadurch auch verdient den Anschlusstreffer gemacht. Wer damit gerechnet hat, dass wir jetzt zwei Tage freimachen, der irrt. Wir wollen das nächste Auswärtsspiel gewinnen und da beginnt die Vorbereitung nicht am Dienstag, sondern morgen früh um 10 Uhr.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Hartmann, Wahl, Wetter (81. Kohlmann) – Siedschlag, Vendelbo, Wirlmann (63. Breitkreuz), Heider – Schäffler, Kazior (70. Krause). Trainer: Neitzel.

SG Sonnenhof Großaspach: Gäng – Vecchione, Hägele, Gehring, Kienast – Landeka, Jüllich (18. Schiek) – Bellanave (33. Skarlatidis), Binakaj – Sohm, Rühle (62. Schommer). Trainer: Rehm.

Schiedsrichter: Koslowski (Berlin)

Tore: 1:0 Wirlmann (19.), 2:0 Heider (23.), 3:0 Kazior (47.), 3:1 Schiek (87.)

Zuschauer: 3.698

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