“Eifrig Punkte sammeln!“

Interview mit Trainer Torsten Fröhling

Seit dem 17. September ist Torsten Fröhling Trainer beim Drittligisten Holstein Kiel. Zuvor hatte der 43-jährige Mecklenburger den Traditionsverein Altona 93 in der Regionalliga Nord geführt. Als Fußballprofi war Fröhling in den 90er Jahren ein Jahr beim Erstligisten Hamburger SV und sechs Spielzeiten beim FC St. Pauli aktiv. Wenige Tage vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II (Freitag, 19.00 Uhr) sprachen wir mit Torsten Fröhling.

Die letzten zwei Wochen dürften für Sie sehr turbulent gewesen sein. Konnten Sie dennoch gut schlafen?

Das kam alles sehr überraschend für mich. Das war sehr aufregend und emotional und auch mit viel Arbeit verbunden. Aber schlafen konnte ich gut. Ich habe mich noch einmal gewogen, in den ersten fünf Tagen habe ich drei Kilo abgenommen. Zeit zum Essen gab es nur wenig. Aber die Gewichtsabnahme tat mir eigentlich auch mal ganz gut.

Wie sieht denn momentan ein Arbeitstag für Sie aus?

Um 6.00 Uhr stehe ich in der Regel auf und sitze nach dem Frühstück gegen 7.15 Uhr im Auto nach Kiel. Dort gibt es dann eine kurze Besprechung mit dem Orga-Team und ein ausführliches Durchsprechen der Trainingseinheit mit meinen beiden Assistenten Andreas Thom und Klaus Thomforde. Spielbeobachtungsanalysen mit den Scouts Carsten Wehlmann und Jan Sandmann folgen mittags. Danach setze ich mich an die Nachbetrachtung der Trainingseinheit und an die Planungen für das Wochenende. Darüber hinaus müssen auch immer die nächsten Wochen berücksichtigt werden, da ist eine strategische Ausrichtung dringend notwendig. AN Tagen mit Nachmittags-Trainingseinheiten komme ich erst gegen 19.30 Uhr zurück nach Hamburg, da es immer noch wichtige Gespräche mit den Spielern gibt. Außerdem halte ich die enge Verbindung zur U23 und den Trainern des Nachwuchs-Leistungsteams weiter aufrecht.

Herr Fröhling, wie lauten die Zielvorgaben?

Ich möchte die Mannschaft schnellstmöglich auf einen positiven Weg bringen. Wir wollen Holstein Kiel in der 3. Liga etablieren.

Wie lautet Ihr Fazit nach den ersten beiden Spielen unter Ihrer Regie?

Das erste Spiel kam für uns genau richtig. Gegen die spielstarke Heidenheimer Mannschaft haben wir zum richtigen Zeitpunkt das Tor gemacht und die Zuschauer mit Herzblut und Engagement auf unsere Seite gezogen. Das war ganz toll, eine sehr emotionale Sache. Im zweiten Spiel lief es leider nicht richtig rund. Vor dem Wuppertal-Spiel hatte ich viel Respekt. Es war klar, dass die nicht alle Spiele verlieren würden. Es ist von der Sache her anfangs recht gut aufgegangen. Wir konnten den WSV rechtzeitig stören und gute Spielzüge auf den Weg bringen. Dann haben wir bittere individuelle Fehler gemacht und die beiden Gegentreffer waren die Folge. Dennoch hat meine Mannschaft Moral gezeigt und noch den Ausgleich geschafft. Auf dieser Tatsache müssen wir aufbauen, zukünftig aber sicherlich vermeiden, zu schnell zu euphorisch zu werden. Die Höhe der Niederlage resultierte am Ende aus unseren Bemühungen, weiter auf das gegnerische Tor zu drängen und doch noch einen Zähler zu retten.

Wie ist die Perspektive vor dem Stuttgart-Spiel?

Als Profis müssen wir daran arbeiten, dass wir unsere Fehlerzahl minimieren. Wir müssen stets lernfähig sein, denn Fußballer zu sein ist ein Traumjob, da muss man sich voll reinhängen. Schön, dass wir mit dem Spiel gegen Stuttgart schnell wieder zur Tagesordnung übergehen können. Ich erwarte, dass wir Punkt für Punkt sammeln, um uns im Winter in Ruhe auf die Rückrunde vorbereiten zu können. Vor allem freue ich mich auf die Flutlicht-Atmosphäre im Holstein-Stadion.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Fröhling.

Foto: Trainer Torsten Fröhling will mit den Störchen Punkte sammeln.

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