Erzgebirge Aue – Holstein Kiel 3:1 (0:0)

3. Liga / Fotos im Bildarchiv online

Vor 10500 Zuschauern unterlagen die Kieler Sörche beim FC Erzgebirge Aue mit 1:3. Die Sachsen rückten dadurch auf die Spitzenposition vor. Holsteins Rückstand auf den 17. Tabellenplatz beträgt weiterhin sieben Zähler.

Die KSV begann konzentriert und ließ die Gäste lange Zeit nicht richtig ins Spiel kommen. Bereits nach fünf Minuten köpfte Francky Sembolo das Leder nach einer Cannizzaro-Hereingabe ins Tor, doch Schiri Robert Kampka pfiff wegen eines angeblichen Foulspiels. In der 31. Minute erneut eine gute Gelegenheit für die Kieler, doch diesmal verpasste Sembolo nach Heider-Vorarbeit die Führung.

Schrecksekunde für Holstein in der 35. Minute. Nach einem Foul von Stephan Vujcic an Eric Agyemang zeigte Schiri Kampka auf den ominösen Punkt, aber Skerdilaid Curri traf nur die Unterkante der Torlatte. Durchatmen bei Michael Frech und den Gäste aus Kiel nach dieser Szene.

Nach dem Wechsel die kalte Dusche für die KSV. Erst beförderte Agyemang den Ball irreguläre zur Führung der Platzherren in die Maschen (49.), dann bediente Sven Müller den aufgerückten – und frei im Strafraumzentrum postierten – Sebastian Glasner, der in der 51. Minute aus zehn Metern nur noch einzuschieben brauchte. In der 56. Minute verpasste Jan Hochscheidt nach einem ungeahndeten Rempler gegen KSV-Verteidiger Thorsten Rohwer frei vor Holstein-Keeper Frech den dritten Treffer des FC Erzgebirge.

Holstein zeigte sich nur kurz geschockt und erzielte durch Fiete Sykora (60.) nach gelungener Vorarbeit von Sembolo den Anschlusstreffer. Das 1:2 weckte noch einmal neue Hoffnung bei den Störchen, doch in der 75. Minute war die Partie endgültig zugunsten des neuen Tabellenführers entschieden. Peter Schyrba lenkte eine Hereingabe von Sven Müller unhaltbar für Michael Frech ins eigene Tor. Der Lattenkopfball von Tim Wulff (81.) sowie die Rettungstat von Frech gegen Marc Hensel (87.) waren die letzten beiden nennenswerten Aktionen im Erzgebirgsstadion.

Trainer Christian Wück meinte nach dem Spiel: „Für Aue war es heute ein wichtiger Schritt zum großen Ziel. In der ersten Hälfte waren wir mindestens auf Augenhöhe. Das erste Tor von Sembolo war meiner Meinung nach korrekt. Leider wurde uns der Treffer nicht gewährt – warum auch immer. Die große Chance für uns dann nochmal beim Gegenzug, aber frei vor dem Torwart gelang es uns wieder nicht, das Leder im Gehäuse unterzubringen. Der Elfmeter für Aue war berechtigt, wir hatten dann Glück mit dem Lattentreffer. Ich behaupte mal, wenn das erste Tor für Aue nicht fällt, dann fällt auch das zweite nicht. Aber Aue hat aufgrund der zweiten Halbzeit letztlich verdient gewonnen.“ Wück fügte zur Leistung des Schiedsrichters hinzu: „Der junge Schiri hat Aue irgendwie geholfen. Vielleicht war er auch aufgrund der vielen Zuschauer unsicher. Die 3. Liga ist keine Ausbildungsliga. Und heute war der Begriff Unparteiischer nicht immer gerechtfertigt.“

Aue-Coach Rico Schmitt kommentierte die Begegnung wie folgt: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan und waren im Gegensatz zu den Partien gegen Osnabrück und Dortmund nicht konzentriert genug. Der verschossene Elfmeter brachte unsere Unsicherheit zum Ausdruck. Für die Mannschaft spricht, dass sie nach dem Wechsel die Ärmel aufgerollt hat und marschiert ist. Beim 1:0 hatten wir dann das nötige Quäntchen Glück. Am Ende haben uns dann die tollen Zuschauer den Weg zum Sieg gewiesen.“

Aue: Männel – Le Beau, Kos, Klingbeil, Birk – Müller, Hochscheidt, Hensel, Curri – Agyemang (79. Hiemer), Glasner (65. Ramaj)

Holstein: Frech – Vujcic (75. Gutzeit), Schyrba, Rohwer, Lamprecht (62. Hummel) – Siedschlag, Sykora, Müller, Heider (54. Wulff) – Cannizzaro, Sembolo

Tore: 1:0 Agyemang (49.), 2:0 Glasner (51.), 2:1 Sykora (60.), 3:1 Schyrba (75., Eigentor)

Schiedsrichter: Kampka

Zuschauer: 10500

Foto: Torschütze Sebastian Gläsner schirmt das Leder vor dem Kieler Verteidiger Thorsten Rohwer ab.

TV-Bericht zum Spiel unter: http://www1.ndr.de/sport/fussball/sportclub1116.html

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