FC Ingolstadt – Holstein Kiel 1:0 (0:0)

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Ohne Punkte kehrt die KSV Holstein von ihrer zweiten Bayern-Reise im Jahr 2010 an die Förde zurück. Beim Tabellenzweiten FC Ingolstadt unterlag die Mannschaft von Trainer Christian Wück durch einen direkt verwandelten Freistoß von Andreas Neuendorf (62.) mit 0:1. Die Wiesinger-Elf untermauerte vor 2350 Zuschauern in der TUJA-Arena ihre Zweitliga-Ambitionen trotz des Erfolges allerdings nur selten. Holstein war gleichwertig und besaß sogar die besseren Torchancen.

„Wir haben unsere Möglichkeiten nicht konsequent genug genutzt“, ärgerte sich Wück nach dem Schlusspiff über die unnötige Niederlage, die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor und das Foul von Christian Jürgensen an Gegenspieler Moise Bambara, das zum Freistoß von Neuendorf und somit zum Siegtreffer der Bayern führte.

Im ersten Durchgang setzte sich Holstein ein ums andere Mal stark in Szene. Benjamin Schüßler prüfte FC-Keeper Michael Lutz bereits nach 100 Sekunden mit einem satten 16-Meter-Schuss. Nur zwei Minuten später tauchte Massimo Cannizzaro frei vor Lutz auf, blieb aber am herausstürmenden Schlussmann hängen. Kurz darauf die erste Prüfung für KSV-Keeper Michael Frech, der einen Schuss von FC-Kapitän Stefan Leitl entschärfte (7.). Cannizzaro volley aus 18 Metern (25.) und Michael Holt per 20-Meter-Aufsetzer (31.) verpassten die Kieler Führung in der Folgezeit.

Nach der Pause kamen die Platzherren besser ins Spiel und versuchten die Störche mit Aggressivität in Verlegenheit zu bringen – doch ohne durchschlagenden Erfolg. Erst das Foul von Christian Jürgensen an Bambara und der anschließende „Sonntagsschuss von Neuendorf“ (O-Ton Wiesinger) brachte Kiel auf die Verliererstraße. „Neben physischer Präsenz muss man in der 3. Liga auch 90 Minuten lang mit Köpfchen agieren. So ein Foul darf einfach nicht passieren“, tadelte Wück seinen Verteidiger.

Holstein ließ trotz des Gegentreffers nie nach, brachte mit Dmitrijus Guscinas einen weiteren Stürmer und bewegte sich weiterhin im Vorwärtsgang. Doch der ehemalige litauische Nationalstürmer vergab in der 84. Minute nach einer Hereingabe von Kevin Schulz aus 6 Metern freistehend per Kopf den Ausgleich, der aufgrund des kompakten Auftretens, der sattelfesten Defensive und der intensiven Bemühungen absolut verdient gewesen wäre. So schlichen die Kieler, in der Gewissheit den Sprung von einem Abstiegsplatz verpasst zu haben, mit hängenden Köpfen vom tiefen Rasen der TUJA-Arena.

„Wir haben heute eine gute Leistung gebracht, das hat wohl jeder im Stadion gesehen“, kommentierte Cannizzaro die 90 Minuten. „Doch lieber hätte ich schlecht gespielt und etwas Zählbares mitgenommen“, so der Winterneuzugang der KSV Holstein. „Nun werden wir uns konzentriert auf das Bremen-Spiel vorbereiten, um dort die verschenkten Punkte zurück zu holen“, zeigte sich Holstein-Coach Wück trotz der Enttäuschung im Anschluss an die Pressekonferenz schon wieder kämpferisch. (nawe)

Holstein Kiel: Frech – Jürgensen, Schyrba, Müller, Lamprecht – Jerat – Meyer (46. Siedschlag/71. Guscinas), Holt, Schüßler – Cannizzaro (81. Schulz, Sykora

Ingolstadt: Lutz – Fink, Wittek, Pisot, Keidel – Buchner (86. Buch), Mölzl (56. Neuendorf), Metzelder, Bambara – Leitl, Hartmann (76. Wohlfahrt)

Tore: 1:0 Neuendorf (62.)

Schiedsrichter: Steuer (Menden)

Zuschauer: 2300

Foto: Der starke Verteidiger Peter Schyrba im Zweikampf mit Moise Bambara.

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