FFC Oldesloe – Holstein Woman 3:1 (1:1)

2. Frauen-Bundesliga Nord

Die Holstein Woman können sich langsam aber sicher auf die beiden Relegationsspiele um den Verbleib in der 2. Frauen-Bundesliga vorbereiten. Im schleswig-holsteinischen Landesderby unterlagen die Kielerinnen beim FFC Oldesloe. Nach dem 1:3 liegt der Tabellenzehnte Holstein bei zwei ausstehenden Spieltagen sechs Punkte und 17 Tore vor dem ersten echten Abstiegsplatz (Wattenscheid 09) und fünf Punkte und acht Tore hinter dem ersten echten Nicht-Abstiegsplatz (FSV Gütersloh).

Die Mannschaft von Michael Clausen sicherte sich mit dem insgesamt gesehen verdienten – auch wenn zu hoch ausgefallenem – Erfolg vorzeitig den Klassenerhalt. „Es wäre wichtig für die Entwickelung, wenn Schleswig-Holstein mit zwei Teams in der 2. Frauen-Bundesliga Nord vertreten ist“, fand Clausen nicht nur für seine Mannschaft lobende Worte und drückt Holstein Kiel in den restlichen Begegnungen die Daumen. Der Sieg des FFC war verdient, da die Clausen-Frauen von der Nummer eins bis elf bissig und aggressiv agierten. „Man hat gesehen, dass der Wille da war“, konstatierte Clausen. Sein Pendat Guido Gehrke hatte eigentlich mit den richtigen Worten sein Team eingestellt. „Wir haben heute nichts zu verschenken. Zeigt das Kämpferherz, das ihr zuletzt gezeigt habt“, schickte Gehrke Holstein auf das Feld. In den ersten zehn Minuten sahen die Zuschauer so eine Kieler Truppe. Mit Kampf und viel Pressing in der gegnerischen Hälfte sollte der Abstiegskampf offen gehalten werden. Nach einer weiten Linksflanke von Rachel Rinast vollendete Jana Leugers aus Mittelstürmer-Position aus sieben Metern zum 1:0. Zwar berührte FFC-Keeperin Friederike Wiener den Ball. Doch dieser schlug dennoch im oberen rechten Winkel ein. Eine bis dahin verdiente Führung für einen couragierten Auftritt der Holstein Woman.

Doch überraschenderweise gab dieser Treffer für Holstein Kiel keinen weiteren Auftrieb. Im Gegenteil! Die Gastgeberinnen aus dem Kreis Storman kamen immer besser ins Spiel. Holstein zog sich mehr und mehr zurück und ließ auch in den Zweikämpfen den nötigen Biss und Überblick vermissen. Dennoch gab es – wie im gesamten Spiel kaum Torchancen. Die erste und eigentlich einzige nutzte Kristin Engel, die später mit Wadenkrämpfen ausgewechselt wurde, zum 1:1. Einen Pass aus dem Mittelfeld in die zu offene Nahtstelle der Vierer-Abwehrkette vollendete die Nummer acht von links aus spitzem Winkel aus elf Metern. Zwar konnte Keeperin Victoria Bendt den Ball noch berühren, aber nicht den halbhohen Einschlag in der rechten Seite ihres Gehäuses verhindern. In der Folgezeit zeigte sich, dass in den Reihen von Holstein Kiel, im Gegensatz zum FFC, einige Spielerinnen unter ihren Möglichkeiten blieben.

Dieser Unterschied sowie die clevere und handlungsschnellere Zweikampfführung führten letztendendlich zur Entscheidung. Das Gehrke-Team konnte aufgrund fehlender Bewegung in der Vorwärtsbewegung den FFC nicht mehr so unter Druck setzten wie zum Anfang. Dennoch gehörten die ersten beiden Chancen nach Wiederanpfiff den Gästen. Doch Leugers (48.) und Christin Vogt (57.) trafen nicht. Dafür auf der anderen Seite Gaitana Lippert mit der zweiten echten Möglichkeit. Nach einem Aufbaufehler im Passpiel von Holstein konterte Oldesloe zur 2:1-Führung, als die schnelle Lippert auf der rechten Seite auf und davon war und sich auch nicht von Torhüterin Bendt und der vors Tor zurück gelaufenen Lena Schrum aufhalten ließ. Spätestens nach dem unnötigen Handspiel – der Ball wäre eine sichere Beute von Torhüterin Bendt gewesen – von Schrum war die Entscheidung gefallen. Auch wenn Holstein Kiel nach diesem Rückstand sich noch aufbäumte. Gegen eine gut verteidigende Oldesloer Truppe gab es in einem sehr zweikampfbetonten Spiel kein Durchkommen.

Im – höchstwahrscheinlichen – Falle eines Tabellenplatzes 10 der Holstein Woman würde der Gegner in der Relegation 1. FFC Frankfurt II oder Wacker München heißen. Das Hinspiel im Süden Deutschlands ist auf den 24. Mai (Pfingstmontag) terminiert. Das Rückspiel in Kiel wäre am 30. Mai

FFC Oldesloe: Wiener – M. Herrmann, Fritz, Hildebrandt, Knechtel – Wenzel, Runge – K. Engel (74. von Appen), Kucharski (87. Gieseler), Zunker (28. Woehler) – Lippert

Holstein Kiel: Bendt – Danielsen (68. Schildt), Wölki, Schrum, Pulkis – Kranz (46. Krohn), Pashley, Güldenzoph, Vogt – Rinast, Leugers

Schiedsrichter: Pansch (Ahrensburg)

Gelb: Runge, Kucharski – Schildt, Schrum

Zuschauer: 253

Tore: 0:1 Leugers (8.), 1:1 K. Engel (28.), 2:1 Lippert (63.), 3:1 Wenzel (65. Handelfmeter)

Foto (Olaf Wegerich): Der Treffer von Jana Leugers (am Boden) reichte nicht. In dieser Szene kämpft Leugers gegen Wenzel (re.) und Hildebrandt.

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