Fluchtgeschichten im (Profi-)Fußball

Storch Milad Salem in der Webvideo-Reihe „Refugee 11“

In der vergangenen Woche hat das von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) geförderte Webvideo-Projekt „Refugee 11“ mit der Produktion der ersten Webvideos begonnen. Im Rahmen der Reihe wird in jeder Folge ein Fußballprofi mit Fluchterfahrungen auf einen geflüchteten Amateurspieler treffen.

Zum Auftakt begegnete Milad Salem von Holstein Kiel auf dem Trainingsgelände der Störche in Kiel-Projensdorf einem Spieler der „Refugee 11“. In weiteren Episoden tauschen sich unter anderem Neven Subotić (Borussia Dortmund),Gerald Asamoah (ehemals Schalke 04) und die deutsche Nationalspielerin Fatmire Alushi (gebürtige Bajramaj/Paris St.-Germain) mit den Amateur-Kickern aus.

Der in Kabul geborene Milad floh mit seiner Familie als Zweijähriger nach Deutschland und landete mit seiner Mutter und den drei Geschwistern schließlich in einem Flüchtlingsheim in Bremen – mit nur noch einer D-Mark in der Tasche. Für die mehr als dreistündigen Dreharbeiten stellte sich der 28-jährige Mittelfeldspieler, der neben der deutschen auch die afghanische Staatsbürgerschaft besitzt, gerne zur Verfügung. „Ich freue mich sehr, wenn ich mit einem solchen Beitrag Menschen helfen kann, die ein ähnliches Schicksal haben.“

Nach Deutschland in die Kreisliga C

Die „Refugee 11“, das sind 27 Geflüchtete aus 15 Nationen, die ihre erste gemeinsame Saison in der Kreisliga C beim SC Germania aus Erftstadt bei Köln spielen. Angelehnt an die Biografien der Protagonisten hat jede Folge der Webvideo-Reihe einen thematischen Schwerpunkt: von Fluchtursachen und Asylrecht bis hin zu Abschiebung oder der Frage nach Ausbildungsmöglichkeiten im Ankunftsland.

Im Frühjahr 2017

Insgesamt werden von der Berliner Produktionsfirma Docdays elf dreiminütige Clips entstehen, die sich vor allem an eine junge Zielgruppe richten. Ergänzt werden sie durch Lehr- und Aktionshefte der bpb für die Arbeit mit den Videos im (außer-)schulischen Bereich. Die Webvideo-Reihe wird im Frühjahr 2017 ausschließlich über Youtube und Facebook veröffentlicht. Sie dockt thematisch an den Dokumentarfilm „Refugee Eleven“ an. Dieser vom Westdeutschen Rundfunk ko-produzierte Film portraitiert ebenfalls die Fußballspieler des SC Germania Erftstadt.

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