Fränkischer Meisterkult aus Zerzabelshof

6 Fakten zum kommenden Gegner 1. FC Nürnberg

Am Montag, den 23. April um 20.30 Uhr erwarten die Kieler Störche den Tabellenzweiten aus Nürnberg im Holstein-Stadion. Wir haben die spannendsten Fakten zur Historie der Franken parat.

Kurzhistorie: Der 1. Fußball-Club Nürnberg, Verein für Leibesübungen e.V., allgemein bekannt als 1. FC Nürnberg (kurz: 1. FCN, Der Club bzw. fränkisch Der Glubb), ist ein traditionsreicher deutscher Fußballverein aus Nürnberg, der am 4. Mai 1900 gegründet wurde. Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß, die Traditionsfarben, in denen er seit der Saison 2007/08 auch wieder aufläuft, dagegen Weinrot und Schwarz. Neunmal durfte der Club die Deutsche Meisterschaft feiern. Der Verein hat etwa 16.500 Mitglieder.

Erfolge: Der 1. FC Nürnberg spielte seit Einführung des Ligabetriebs in Nürnberg von 1905 bis 1969 stets oberklassig. Von hier an bis heute spielte der Club mit nur einer Ausnahme immer erst- und zweitklassig. Insgesamt stehen 89Jahre Erstklassigkeit zu Buche. Bis zur Saison 1985/86 war der FCN über 43Jahre lang deutscher Rekordmeister mit bis dahin neun Titeln, wurde jedoch in der Saison 1986/87 vom FC Bayern München mit dessen zehnter Meisterschaft abgelöst. Den DFB-Pokal gewann Nürnberg viermal. International kann man außer dem Gewinn des Intertoto Cups 1968 keine Titelgewinne vorweisen, erreichte jedoch in den internationalen Wettbewerben je einmal ein Halbfinale (Europapokal der Pokalsieger 1962/63) und ein Viertelfinale (Europapokal der Landesmeister (1961/62).

Verdiente Spieler: In der langen Geschichte des 1. FC Nürnberg prägten verschiedenste Spieler das Spiel des Clubs. Deutschlandweit am bekanntesten sind sicherlich die beiden mit dem Titel des Fußballer des Jahres geehrten Max Morlock (1961) und Andreas Köpke (1993). Mit dem slowakischen Nationalspieler Marek Mintál stellte der Club 2005 erstmals den Torschützenkönig der 1. Bundesliga. Heinz Strehl war 1962 erfolgreichster Torschütze im Europapokal der Landesmeister. In Nürnberg selbst fiel die angemessene Ehrung der einzelnen Spielerpersönlichkeiten lange Zeit schwer. Zwar wurden im Umfeld um das Nürnberger Stadion einzelne Straßen nach herausragenden Spielern wie Hans Kalb und eben Max Morlock benannt, doch erst 2006 entschloss sich der Verein zu einer systematischen Würdigung von 35 Spielern.

Die Jahrhundert-Elf: Vor der Saison 2010/11 wählten die Club-Fans per Internetabstimmung eine Mannschaft aus 110 Jahren Vereinsgeschichte. Andreas Köpke (Tor), Ferdinand Wenauer, Thomas Brunner, Andreas Wolf, Stefan Reuter (alle Abwehr), Hans Dorfner, Reinhold Hintermeier, Marek Mintál, Max Morlock (alle Mittelfeld), Saša Ciric, Dieter Eckstein (beide Angriff). Auch auf der Ersatzbank finden sich prominente Namen wie Heinz Stuhlfauth (Tor), Horst Weyerich (Abwehr) oder auch Sergio Zarate.

Die Legende: Maximilian „Max/Maxl“ Morlock war ein deutscher Fußballspieler. Der Halbstürmer im damaligen WM-System absolvierte bei seinem Verein 1. FC Nürnberg von 1945 bis 1963 in der Fußball-Oberliga Süd 451 Ligaspiele und erzielte 286 Tore. Er ist damit ewiger Rekordhalter der Oberliga Süd hinsichtlich der absolvierten Spiele wie auch der erzielten Tore. Er wurde mit dem Club 1948 und 1961 Deutscher Meister. Mit der deutschen Fußballnationalmannschaft gewann er unter Bundestrainer Sepp Herberger 1954 in der Schweiz die Fußball-Weltmeisterschaft. Im Jahr 1961 wurde Morlock zum Fußballer des Jahres gewählt. Das Ehrenmitglied und Ehrenspielführer des 1. FC Nürnberg war über zwei Jahrzehnte der Denker und Lenker des Club-Spiels und zeichnete sich vor allem durch „nie erlahmenden Kampfgeist“ sowie die „ungeheure Dynamik“ seiner Aktionen aus. Er war der einzige deutsche Fußballspieler, der in den höchsten Spielklassen Gauliga, Oberliga und Bundesliga aktiv war.

Die Spielstätten: Die 1. Mannschaft des 1. FC Nürnberg trug ihre Heimspiele seit der Vereinsgründung 1900 an insgesamt sechs verschiedenen Orten aus. Es begann mit der Deutscherrenwiese an der Pegnitz im Herzen der Stadt (1900-1905), dann ging es zur Ziegelgasse im Stadtteil Steinbühl (1905-1908) und für fünf Jahre in den eingemeindeten Vorort Schweinau (1908-1913). Daraufhin fand der Club im außerhalb der Stadtgrenzen gelegenen Zerzabelshof (1913-1943 sowie 1948-1965) eine echte Heimat. Zwischenzeitlich spielte man aufgrund von Kriegsschäden sogar am Sportpark Ronhof in Fürth (1945-1948). Zwei Jahre nach Gründung der Bundesliga erfolgte 1965 der bis heute gültige Umzug vom „Zabo“ in Richtung Dutzendteich. Sechs verschiedene Namen besaß das Stadion seitdem: Städtisches Stadion (1965-1991), Frankenstadion (1991-2006), easyCredit-Stadion (2006-2012), Stadion Nürnberg (2012/13 und 2016/17), Grundig Stadion (2013-2016) und seit 2017 Max-Morlock-Stadion. Die Zuschauerkapazität variierte dabei von 64.000 (1965) bis 50.000 (heute).

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